Bei den Machern der großen Ballveranstaltungen geht es schon sehr früh los – weit vor der eigentlichen Fastnacht. Beim Villinger Katzenmusikverein ist dieses Jahr besonders viel neu.

Regisseurinnen nehmen Abschied

Nachdem Heidi Meier und Andrea Irion nach langen Jahren als Ballregisseurinnen mit dem 2023er Ball ihr Abschiedsdebüt gaben, war die Frage: Wer macht weiter?

Nun ist das allerdings keine Tätigkeit, für die die potenziellen Kandidaten schon Schlange stehen. Regie kann man auch nicht eben so mal machen. Es benötigt vielmehr kreative Köpfe, am besten mit eigener Bühnenerfahrung und dem Willen an dieser Aufgabe das ganze Jahr zu arbeiten.

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Das sind die Neuen

Gefunden haben die Katzen dann als Ersten Niklas Klein, seines Zeichens bereits Schriftführer im Vorstand. In seiner Rolle als Oberbürgermeister Jürgen Roth hat er auch eigene Erfahrungen auf der Ballbühne gemacht. Der Zweite ist Manuel Schaaf. Auch er hat schon einige Bühnenerfahrung, die er nun zusammen mit Klein in die Regiearbeit einbringen kann.

Aber nicht nur die Köpfe hinter dem Ball sind neu, auch das Konzept wurde für dieses Jahr neu aufgesetzt. Die Katzen haben sich vorgenommen, bei ihrem Ball eine Geschichte zu erzählen. Der Titel „Lost Place – Villingen nun Stadt der Katzen“ regt bei vielen bereits im Vorfeld die Fantasie an, was da wohl zu sehen sein wird.

Ideengeberin im Hintergrund

So viel haben die beiden Macher schon mal verraten: „Dieses Jahr werden ausschließlich Katzen auf der Bühne sein, keine Menschen mehr.“ Idee und Konzept kommen von Beatrix Pfundstein. Auch sie hat bereits viel Ballerfahrung.

„Das war uns eine große Hilfe, dass Beatrix schon mal den ganzen Rahmen in ein textliches Konzept gegossen und niedergeschrieben hat“, sagt Niklas Klein. So konnten er und Manuel Schaaf auf ein solides Fundament aufbauen und sehr schnell mit der inhaltlichen Ausgestaltung und der Suche nach geeigneten Akteuren beginnen.

Kommen auch diese Kater (hier bei der Straßenfastnacht 2023) beim Ball 2024 zum Einsatz?
Kommen auch diese Kater (hier bei der Straßenfastnacht 2023) beim Ball 2024 zum Einsatz? | Bild: Trippl, Norbert

Alle als Katzen kostümiert

Bei den Akteuren dürfen sich die Ballbesucher aber auch dieses Jahr wieder auf viele bekannte, aber auch neue Akteure freuen. Auch die bewährten und beliebten Elemente und Gruppen werden wieder zu sehen sein, von den Sketchen, Sängern über die Moderatoren bis hin zu den Tanzgruppen. Nur dieses Mal sind eben alle als Katzen kostümiert und agieren im Rahmen einer großen Geschichte.

„Das macht die Arbeit für uns im Vorfeld etwas aufwendiger, weil wir ja viel mehr Abstimmungsaufwand haben, damit die Geschichte wirklich rund erzählt und dargeboten werden kann“, so Klein.

Arbeit seit dem Sommer 2023

Seit dem Sommer arbeitet er und Manuel Schaaf bereits intensiver an der konkreten Ausgestaltung der Darbietungen. Auch die Tanzgruppen sind bereits seit September am Üben, schließlich will man auch dieses Jahr wieder eine perfekte Show bieten.

Selbst das Bühnenlicht konnte in den wesentlichen Teilen bereits programmiert werden. Neben dem guten Ton ist das vor allem bei den Tanzgruppen ausschlaggebend für eine perfekte Show.

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Hohe Messlatte

„Zusammen mit den anderen Zünften haben wir bei unseren Bällen in Villingen inzwischen doch schon ein ganz schön hohes Niveau erreicht“, weiß Klein zu berichten, der sich auch schon viele andere Bälle in der Region angesehen hat. „Das ist ein großer Ansporn für uns und legt die Messlatte ziemlich hoch“, ergänzt dann auch Manuel Schaaf.

„Uns macht es trotz der vielen Arbeit aber enorm Spaß!“
Niklas Klein und Manuel Schaaf, Ballregisseure

Die Beiden sind aber sicher, dass es auch dieses Jahr wieder ein tolles Ballerlebnis werden wird. Alle Akteure sind hoch motiviert und die Vorbereitungen laufen bereits auf Hochtouren. Für Niklas Klein war Weihnachten dann aber doch noch etwas anders: „Beim Weihnachtsfest wurde mir plötzlich klar, dass es ja dieses Jahr nur noch ganz wenige Tage bis zu Fasnet sind, da wird man dann doch mal ganz kurz etwas nervös.“

Heiße Phase startet

Die wirklich heiße Phase kommt aber erst noch, wenn in der Woche vor dem Ball die finalen Proben mit Kostüm, Licht und Tontechnik auf der Bühne in der neuen Tonhalle laufen. Dann erst zeigt sich, ob alle Showelemente zusammenpassen oder ob noch etwas übersehen wurde. „Und irgendetwas hat man immer vergessen“, weiß Manuel Schaaf aus leidvoller Erfahrung zu berichten.

Bühnenprofis am Werk

Aber als Bühnenprofi hat man gelernt, wie man auch unmögliche Situationen schnell meistern kann. Auch beim Lernen der Texte hat da jeder so seine Tricks, denn einen Souffleur gibt es nicht. Was wäre die Fasnet auch ohne Versprecher und witzige Überspielungen, wenn das Gedächtnis mal einen kleinen Aussetzer macht? Bei über 200 Akteuren und Tänzern auf der Bühne kann das schon mal vorkommen. Über 40 Helfer sorgen hinter und vor der Bühne dafür, dass alles reibungslos klappt.

„Uns macht es trotz der vielen Arbeit aber enorm Spaß, wir freuen uns auf unseren ersten Katzenmusikball und hoffen unseren Gästen eine tolle Show bieten zu können“, so die beiden neuen Ball-Regisseure.

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