Die Suche nach Stüble für die Fasnet: Sie gestaltet sich zunehmend schwierig, obwohl die Besenwirtschaften der Treffpunkt schlechthin sind und hier immer beste Stimmung herrscht.
Junge Narros sind fündig geworden
Vor Kurzem hatten wir über Davide Fauth und seine Freunde von der Villinger Narrozunft berichtet, die seit November auf Stüble-Suche waren. Mittlerweile sind sie fündig geworden, berichtet Davide Fauth auf Rückfrage: „Wir haben tatsächlich vor drei Tagen etwas gefunden“, sagt er. Man verhandle noch Kleinigkeiten, aber im Wesentlichen sei man sich einig.
Der Trommlerzug ist noch auf der Suche
Andere sind noch auf der Suche: Beispielsweise der Trommlerzug der Glonki-Gilde Villingen. Der feiert 2025 sein 90-jähriges Bestehen – bislang ohne ein Stüble zu haben, sagt Jörg Uhrig, erster Tambour der Gruppe. „Es wäre ganz furchtbar, wenn wir in unserem Jubiläumsjahr keines hätten“, sagt er.

Mittlerweile sei der Mangel an Räumen für alle Fastnachtsvereine ein großes Problem.“Es gibt immer weniger Anlaufpunkte – und dann versuch mal, die Fasnet zu planen.“ Schon 2024 war die Suche nach Räumen eine Herausforderung für den Trommlerzug.
Rechtliche Voraussetzungen für Stüble
„Bisher haben wir noch jedes Mal etwas aus dem Hut gezaubert.“Jörg Uhrig, Tambour des Trommlerzugs der Glonki-Gilde
Kurz vor knapp, mit einer Woche Vorlauf, tat sich dann noch etwas auf. „Wir nehmen alles, was wir bekommen können“, sagt Uhrig. Der Trommlerzug sei ein „eingeschworener Haufen, bei uns kann jeder irgendwas“.
Wände streichen, Abbrucharbeiten – für den Trommlerzug kein Problem. In der Vergangenheit habe man schon renovierungsbedürftige Räume in Stüble verwandelt. „Bisher haben wir noch jedes Mal etwas aus dem Hut gezaubert.“
Kaum jemand will kurzfristig vermieten
Eine ganze Reihe Anfragen haben die Trommler bislang verschickt – ohne Erfolg. „Manche antworten nicht einmal“, sagt Jörg Uhrig. Diejenigen, die antworten, geben oft dieselbe Rückmeldung, nämlich, dass sie nicht kurzfristig vermieten wollen.
Auswärtige ohne Bezug zur Fasnet
„Ganz oft ist es so, dass die Gebäude gar keinen Villingern mehr gehören, sondern auswärtigen Unternehmen“, weiß Jörg Uhrig. „Wenn es früher noch Vermieter aus VS waren, wussten sie, dass sie ihre Räume in einem tadellosen Zustand zurückbekommen.“

Auch bei der WIR VS GmbH (Wirtschaft, Tourismus und Räume VS) ist das Problem bekannt. Die Bekämpfung der Leerstände in der Innenstadt gehört zu den Aufgaben der City-Manager Thomas Herr und Simone Mader.
„Vergangenes Jahr haben wir zusammen mit Alexander Brüderle und Anselm Säger von der Narrozunft einen Aufruf gestartet, dass Stüble gesucht werden“, berichtet Herr. Die Reaktionen seien sehr verhalten gewesen.
Auswärtige haben wenig Interesse
„Es ist jedes Jahr ein Eiertanz“, sagt Stefanie Schmoll-Barras, Schatzmeisterin der Vilinger Schanzelzunft. Auch die Schanzel suchen schon eine ganze Weile, haben bei frisch leer gewordenen Immobilien direkt nachgefragt – „leider winken alle ab“.
Auch sie hat die Erfahrung gemacht, dass sich die meisten Eigentümer langfristige Mieter wünschen und ihre Räume nicht für wenige Wochen hergeben wollen.
Die Erfahrung, dass vor allem auswärtige Immobilienbesitzer kein Interesse haben, macht auch Stefanie Schmoll-Barras immer wieder. „Die Villinger sind den Vereinen ja schon zugetan“, sagt sie.
Dem Verein läuft die Zeit davon
Wenn sich nicht bald etwas finde, werde die Schanzelzunft an der Fasnet 2025 auf das Stüble verzichten. „Wir müssen ja auch Leute finden, die arbeiten.“ Dann müsse das Ganze noch von Verwaltungsseite aus abgenommen werden – im vergangenen Jahr habe man das finale OK erst drei Tage zuvor gehabt. Auf eine solche Zitterpartie würde sie in diesem Jahr gerne verzichten.
Kontakt: Jörg Uhrig vom Trommlerzug und Stefanie Schmoll-Barras von der Schanzlezunft hoffen, dass sich noch Räumlichkeiten auftun, in denen sie zur Fasnet ein Stüble einrichten können. Jörg Uhrig ist unter der Mailadresse uhrig.joerg@gmail.com erreichbar. Stefanie Schmoll-Barras unter schatzmeister@schanzel-zunft.de