Niedereschach – Im Aufwind befindet sich der DRK-Ortsverein Fischbach. Bei der gut besuchten Jahreshauptversammlung im Landgasthof „Zum Mohren“ sprach Bürgermeister Martin Ragg, der auch die Neuwahlen leitete, angesichts der bis dahin durchweg positiven Berichte sogar von einer „Aufbruchstimmung beim DRK Fischbach“. Und: „Das Rote Kreuz Fischbach hat Zukunft“, freute sich der Schultes im Einklang mit der gesamten Vorstandschaft und auch dem anwesenden stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden des DRK-Kreisverbandes Villingen-Schwenningen, Wieland Merz.

Und dies mit Blick darauf, dass der Ortsverein mit Nadja Müller, Verena Storz und Fabienne Staiger gleich drei junge, engagierte Frauen als aktive Mitglieder in der Bereitschaft begrüßen durfte, in Kürze sein neues Domizil an der Schramberger Straße beziehen kann und auch noch einen neuen Mannschaftstransportwagen, den man teilweise über Spenden finanzieren werde, bekommt. Und auch die Tatsache, dass am Fischbacher Heimatmuseum in Kürze in Zusammenarbeit mit Region der Lebensretter, der Gemeinde und dem Ortsverein ein öffentlich zugänglicher Defibrillator installiert wird, sorgte für große Zufriedenheit. Hinzu kamen von allen Seiten dankende und lobende Worte von den anwesenden Vertretern der Fischbacher Vereine und Organisationen, angefangen von der Feuerwehr, dem Fußballclub, der Narrenzunft, dem Musikverein, dem Jugendclub, der Guggämusik Ohrwürmer sowie Marita Singer vom DRK Niedereschach. Und auch die Bereitschaftsärztin Ursula Engesser war bei der Versammlung angesichts 2777 erbrachten ehrenamtlichen Einsatzstunden voll des Lobes für die Arbeit der Bereitschaft war und freute sich über ihr „Herzensprogramm“ und das von ihr forcierte Laien-Animationstraining.

Doch dann kam, für fast alle wie aus heiterem Himmel, der absolute Stimmungsdämpfer, der mit Blick auf den Sanitätsdienst beim zurückliegenden Fischbacher Mofarennen schwere Differenzen zwischen der Bereitschaftsärztin und der Bereitschaftsleitung offenbarte. „Ich bin Ärztin aus Leidenschaft und kann manche Dinge nicht akzeptieren“, betonte Engesser und kritisierte, dass das Mofarennen ohne Notärzte veranstaltet wurde. Motorsport trage fast immer lebensbedrohliche Gefahren in sich, sowohl für Fahrer als auch die Zuschauer. Das wisse sie aus ihrer Erfahrung als Notärztin mit über 1000 Hubschraubereinsätzen. Vor diesem Hintergrund bezeichnete sie die letztjährige Entscheidung, das Mofarennen ohne ihr Wissen ohne Notarzt zu veranstalten, als „eklatanten Vertrauensbruch“. „Deshalb stehe ich nach acht Jahren nicht mehr als Bereitschaftsärztin zur Verfügung, so sehr ich ihre Arbeit schätze“, so Engesser.

Die Vorsitzende Angelika Müller und Bereitschaftsleiter Chris Cammerer wiesen die Vorwürfe zurück. Cammerer bedauerte, dass Engesser für ihre Ausführungen eine „öffentliche Plattform“ genutzt habe. Die Sanitätsdienst beim Mofarennen sei mit viel Arbeitsaufwand und rechtlich korrekt auf der Grundlage der Maurer-Tabelle (siehe Infokasten) in Absprache mit der Kreisbereitschaft organisiert worden und man habe das im Vorfeld auch der Bereitschaftsärztin kommuniziert. „Es hat alles reibungslos funktioniert“, konstatierte Cammerer und zeigte kein Verständnis für die Ausführungen Engessers. An der Stelle meldete sich der Ehrenvorsitzende Reinhold Stern zu Wort und drängte darauf, die öffentliche Diskussion sofort zu unterbrechen. Das müsse intern ausdiskutiert werden, so seine Forderung, der die Vorstandschaft, der Bereitschaftsleiter und auch Engesser nachkamen und die Versammlung beendeten.