Auch die Fitness-Studios profitieren von den Corona-Lockerungen. Gestern hat auch das „Injoy“ in der Wilhelm-Binder-Straße in Villingen wieder geöffnet. Und siehe: Gleich kamen die ersten Mitglieder zum Training und auch das erste Neumitglied hat einen Vertrag unterschrieben. „Die Leute freuen sich riesig und sind total glücklich“, berichtet Studioleiterin Lena Hindelang.
Kein Wunder: 32 Wochen war das Fitness-Center zuletzt geschlossen. Rechnet man den ersten Lockdown im Frühjahr 2020 dazu, herrschte insgesamt 46 Wochen Stillstand an den Geräten. Immerhin: Die Online-Kurse, die das Studio ihren Mitgliedern anbot, waren zum Teil sehr gut gebucht.
Doch jetzt freuen sich viele wieder aufs Studio. Die Mitarbeiter, die Trainer und Kursleiter, das Rezeptions- und Reinigungspersonal ist fast vollständig aus der Kurzarbeit zurück, um den Fitnessbetrieb wieder anzuwerfen. Auch die Boulderhalle, das „Upjoy“, hat geöffnet. Noch seien manche Mitglieder vorsichtig, doch das werde sich hoffentlich bald ändern, sagt die Studioleiterin.
Ärger über 3-G-Regel
Freude auch bei Sascha Rapierski, einem der Geschäftsführer des Fitness-Centers „Easyfit“, das drei Studios in VS betreibt. Das Easyfit hat am Montag ebenfalls wieder geöffnet. „Wir sind froh, dass wir wieder aufmachen dürfen. Die Stimmung bei allen ist positiv.“ Allerdings ist die Branche über die Politik erzürnt, berichtet er. Denn für die Studios gelten die „3-G-Regeln“: Bei einer Inzidenz über 35 dürfen nur Getestete, Genesene und Geimpfte trainieren. Ein Umstand, der vermutlich viele ungeimpfte Fitnessfreunde vorerst vom Studio fern hält.
Rapierski hält die 3-G-Regel in den Studios für „völlig unverständlich“. Während sie für den Einzelhandel bereits aufgehoben wurde, werde die Fitness-Branche, die ein weitaus aufwändigeres Hygienekonzept realisiere als der Handel, weiterhin eingeschränkt. Zumindest in Baden-Württemberger, Bayern habe sie bereits abgeschafft. Er fordert von der Politik daher ein schnelles Ende dieser Beschränkung, da sie den Betrieben extrem schade. Durch die Pandemie habe die Branche 25 bis 30 Prozent ihres Mitgliederbestandes verloren. Wenn die staatlichen Überbrückungshilfen demnächst auslaufen, könnte es für einige in der Branche eng werden, vermutet er.
G1 öffnet zum 1. Juli
Noch nicht geöffnet hat das Studio G1 in Villingen. In einem Schreiben hat Carmen Cristilli, die das Studio nach dem Tod ihres Mannes Gaetano übernommen hat, die Mitglieder informiert, dass sie zum 1. Juli öffnen will. Cristilli benötigt noch etwas Zeit, um in den frisch renovierten Räumen das Hygienekonzept umzusetzen. „Neben einem Hygieneberater und zahlreichen Hygienestationen bieten wir Euch auch Schnelltests und Masken an – so dass einem unbesorgten Training nichts mehr im Weg steht“, teilt sie den Mitgliedern mit.