Ironie des Schicksals: Seit 2017 hat sich die ehemalige Wirtschaftsförderin der Stadt, Beate Behrens, dafür eingesetzt, dass auf der so genannten „Brigachinsel“ an der Mühlenstraße ein Wohnmobil-Stellplatz eingerichtet wird. Der Durchbruch blieb ihr versagt. Kaum hat sie die Verwaltung verlassen, erntet die Stadt die Früchte ihrer Bemühungen. Denn der Technische Ausschuss will diese Woche einen Bebauungsplan für die 1,2 Hektar große Fläche bei der ehemaligen „Herrenmühle“ aufstellen, die bislang als Gewerbegebiet ausgewiesen ist und früher der Firma Hess gehörte.

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Mit dem stadtnahen Wohnmobilstellplatz soll das touristische Angebot in Villingen gestärkt werden. Mit der wachsenden Zahl von Wohnmobilisten haben die Kommunen diese als lukrative touristische Zielgruppe entdeckt. Die Stadt versucht schon weit Jahren, ein entsprechendes Angebot zu schaffen. Der erste Anlauf scheiterte allerdings 2015, als sich Anwohner gegen einen Wohnmobilstellplatz bei der St. Konradskirche zur Wehr setzten. Auch bei der idyllisch gelegenen Brigachinsel an der Mühlenstraße, die zwischen einem Gewerbekanal und der Brigach liegt, gab es lange Zeit Schwierigkeiten. Zuletzt haperte an der Zustimmung einer Erbengemeinschaft, über deren Grundstück die Zufahrt zum geplanten Stellplatz verläuft. Die Eigentümer sollen, so hieß es 2017, für das Zufahrtsrecht von der Stadt die Genehmigung für eine Wohnbebauung auf dem Grundstück Herrenmühle gefordert haben. Das war aber baurechtlich nicht zulässig.

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Inzwischen scheinen diese Differenzen ausgeräumt und der Weg für den Stellplatz frei zu sein. Die Stadt ist zwar noch nicht Eigentümer der Fläche, will sich aber per Gemeinderatsbeschluss den Zugriff auf das Grundstück durch ein Vorkaufsrecht sichern. Da die Umsetzung des Bebauungsplanes sowie der Bau und Betrieb des Wohnmobilplatzes noch Zeit in Anspruch nehmen werden, wird der Gemeinderat zur Sicherung seiner Planungsabsichten eine Veränderungssperre für das Grundstück erlassen. In dieser Zeit darf dort baulich nichts verändert werden. Einen interessierten Betreiber der Einrichtung soll es bereits geben.