Villingen-Schwenningen – Im März begann für Markus Teubert ein neues Leben. Der 36-jährige Diplom-Archivar übernahm die Leitung der Abteilung Stadtarchiv beim Amt für Archiv und Schriftgutverwaltung. Er ist also der neue Stadtarchivar.
Teubert berichtet, er sei gut im Team und in seinem Aufgabenbereich angekommen. Nach dem ersten halben Jahr beschreibt er seine Eindrücke und Erfahrungen an seinem neuen Arbeitsplatz und wirft einen Blick auf künftige Herausforderungen.
Vor seinem Einstieg in Villingen-Schwenningen war der in Hof an der Saale geborene Oberfranke beim Stadtarchiv Wuppertal – zuletzt als Teamleiter – tätig. Nach seiner Ausbildung am Landesarchiv Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf lernte er seine Ehefrau Anke kennen. Deshalb entschied sich der Berufsanfänger nach kurzer Tätigkeit beim Kreisarchiv Rottweil für eine Stelle in Nordrhein-Westfalen.
Der Wechsel nach zehnjähriger Tätigkeit von Wuppertal in die Abteilung Stadtarchiv in Villingen-Schwenningen sei ein bewusster Schritt in Hinblick auf eine langfristige Berufs- und Lebensplanung. „Meine Frau arbeitet in der Verwaltung des Spitalfonds“, erklärt Teubert. Das junge Paar hat eine Wohnung im Richthofenpark. „In Zukunft kann ich zu Fuß ins Büro gehen“, freut sich der Neu-Villinger.
Faszinierend findet der Archivar den praktischen Umgang mit Geschichte. „Man hat aktiv mit alten Schriften zu tun“, erklärt Teubert begeistert. Diese müssten dauerhaft aufbewahrt werden. „Es geht darum, diese auch für spätere Generationen nutzbar zu machen“, beschreibt Teubert die Verantwortung eines Archivars. Besonders spannend findet er die lange Tradition der Stadtgeschichte von Villingen und Schwenningen. Die mit der Uhrenindustrie verbundenen sozialgeschichtlichen Aspekte von Schwenningen seien ebenso interessant wie die Geschichte der Doppelstadt und die Verbindung von Baden und Württemberg. Er fühle sich für die Gesamtstadt zuständig. „Die Ortsteile muss ich mir noch näher angucken“, verrät Teubert.
Die nächste Hauptaufgabe sei der Umzug des Archivs in das neue Gebäude im Quartier Oberer Brühl. Darüber hinaus möchte Teubert das Archiv noch mehr für Schulklassen und Geschichtsinterressierte öffnen. Workshops und Vorträge zu einzelnen geschichtlichen Themen, Sprechstunden für Familienforscher, Kooperationen mit Schulen im Rahmen des Wettbewerbs für den Joseph-Haberer-Preis – Teubert sieht viele interessante Aufgaben. Eine davon ist die Digitalisierung des Archivs.
Im Archiv stieß Teubert auch auf die Eishockey-Geschichte in Schwenningen. „Die ältesten Protokollbücher des Schwenninger Eis- und Rollsportclubs 04 (SERC) stehen hier“, erklärt er. Das habe sein Interesse geweckt: „Demnächst werde ich mir mal ein Spiel der Wild Wings angucken.“