Geblitzt wird mal morgens, mal abends, mal nachts. Mal am Klosterring, mal am Benediktinerring, mal am Romäusring. Das Ergebnis ist aber immer das gleiche: Jedesmal halten sich zahlreiche Autofahrer im Innenring nicht an die vorgeschriebene Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 Stundenkilometern. Das zeigt, auf Nachfrage des SÜDKURIER, eine aktuelle Blitzer-Auswertung der Stadt.
Seit dem 31. August dieses Jahres gilt auf dem gesamten Innenring Tempo 30. Insgesamt neun Mal hat die Stadt seitdem die Geschwindigkeit kontrolliert. Insgesamt 1268 mal waren Autofahrer demnach zu schnell unterwegs. Vor allem am Romäusring wurde am häufigsten zu sehr aufs Gaspedal gedrückt.
„In den ersten Wochen wurden bewusst keine Messungen vorgenommen, um den Verkehrsteilnehmern eine gewisse Gewöhnungszeit zuzugestehen“, sagt Christian Thiel, Pressesprecher der Stadt. Ab Mitte September fanden dann die ersten Messungen statt. Bewusst jedoch noch nicht innerhalb der neu angeordneten Tempo-30-Bereichen, so Thiel.
Geblitzt wird auch nachts
Erst im Oktober habe man auch Geschwindigkeitskontrollen im Bereich der neu angeordneten Tempo-30-Abschnitte eingeführt. Diese fanden sowohl früh morgens, als auch spät abends, beziehungsweise nachts statt.
„Ja, auch nachts kommt es zu Messungen der Geschwindigkeit“, sagt Thiel. „Diese Messungen erfolgen aufgrund von Hinweisen und Beschwerden aus der Bevölkerung, dass es in diesem Bereich auch nachts zu Geschwindigkeitsverstößen kommen soll.“
Tempoüberschreitungen in der Übersicht
Wo besonders gerast wird, das zeigt die folgende Blitzer-Auswertung der Stadt.
Klosterring (14. September): 32 Überschreitungen
Klosterring (15. September): 61 Überschreitungen
Benediktinerring (21. September): 44 (früh) und 114 (spät) Überschreitungen
Benediktinerring (09. Oktober): 66 (früh) und 76 (spät) Überschreitungen
Romäusring (18. Oktober): 137 Überschreitungen
Klosterring (19. Oktober): 12 Überschreitungen
Benediktinerring (19. Oktober): 111 Überschreitungen
Romäusring (30. Oktober): 138 (früh) und 156 (spät) Überschreitungen
Romäusring (10. November): 182 (früh) und 139 (spät) Überschreitungen
Auf die Frage, ob angedacht sei, noch in anderen Straßen in VS Tempo 30 einzuführen, sagt Thiel: „Grundsätzlich nein, da von der Regelgeschwindigkeit, 50 Kilometer pro Stunde, nur in den gesetzlich vorgesehenen Fällen abgewichen werden darf.“
Die Straßenverkehrsbehörde habe diesen Handlungsspielraum weitestgehend ausgeschöpft. „Eventuell wird die von der Bundesregierung beschlossene Novellierung der Straßenverkehrs-Ordnung den Verkehrsbehörden in Zukunft ermöglichen, weitere Tempo-30-Regelungen anzuordnen. Bis zur tatsächlichen Verabschiedung der Gesetzesänderung kann hierzu jedoch keine belastbare Aussage getroffen werden“, so Thiel.