Geht man an der Südstadtschule vorbei, kommen einem beim Anblick des dort zwischen Herd- und Von-Stein-Straße sich befindlichen Spielplatzes Erinnerungen an fast schon traumatische Erlebnisse empor. Der gesamte große Platz ist komplett eingezäunt von einem zwei Meter hohen Bauzaun, in etwa so wie einst, als Kinderspielplätze zu verseuchten Zonen erklärt worden waren.

Als die Benutzung von Spielplätzen verboten war

Allerdings nicht wie damals im April 1986, als der Regen aus Tschernobyl kommend den Sand von Spielplätzen radioaktiv kontaminierte und man aus vernünftigen Gründen die Plätze sperrte. Sondern wie im März 2020, als Kindern das Spielen auf ebensolchen Plätzen wegen der vermeintlichen Ansteckungsgefahr mit dem Coronavirus verboten wurde und zeitgleich an der Schweizer Grenze Bauzäune Liebende voneinander trennten.

Im Nachhin waren das schwachsinnige Regeln

Selbst Gesundheitsminister Karl Lauterbach, Lieblingsgast von Markus Lanz, sprach kürzlich im Gespräch bei diesem wortwörtlich von „Regeln während der Coronaepidemie, die schwachsinnig gewesen seien“. Zu diesem „Schwachsinn“ zählte er neben dem Verbot des Joggens ohne Maske auch jenes, sich in Parks aufzuhalten. Die Regel, Spielplätze zu schließen, so schließt man sich messerscharf schlussfolgernd dem Minister an, war demnach mindestens schwachsinnig, wenn nicht sogar noch mehr.

Hier gibt es vernünftige Gründe

Aber schnell beruhigt man sich beim genaueren Hinsehen an den Bauzaun in der Südstadt, der Spielplatz ist nur aus vernünftigen Gründen gesperrt. Bei dem Platz hat die Stadt nämlich richtig Geld in die Hand genommen, viele neue Spielgeräte angeschafft und verbaut, die jedes Kinderherz höher schlagen lassen. Allerdings, so schnell wie Kinder jetzt hier gerne toben und spielen würden, wäre das alles andere als gut für die noch unbewachsene Erdkrume zwischen den Spielgeräten, die sich in hellem Braun zeigt.

Warten auf das Grün

„Liebe Kinder, Eltern, Besucherinnen und Besucher“, so liest man auf einem ausgehängten Schild, „Die Spiel- und Freizeitanlage am Bildstocker Platz wurde umfassend erneuert und aufgewertet.“

Ja, das kann man wahrlich mit Freude sehen. Und dann kommt die Bitte um Verständnis von Seiten der Abteilung Stadtgrün: „Bevor hier Spiel, Spaß und Erholung wieder möglich sind, benötigt der Rasen noch etwas Zeit zum Wachsen“. Passt schon, wir verstehen. Und freuen uns schon mit den Kindern auf die Eröffnung, sobald der Rasen Grün signalisiert.

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