Wenn ein Mann sagt „Na Schatz, was hast du denn?“ dann vermutet man dahinter einen fürsorglichen Ehegatten. Im nahegelegenen Supermarkt in der Niederwiesenstraße allerdings richtet Marktleiter Andreas Schönauer diesen Satz an einen kleinen Roboter, der plötzlich zum Stillstand gekommen ist.
Zwischen Lachanfall und Staunen
Wobei diese Zuwendung irgendwie verständlich ist, so wie dieser putzige Kasten hier herumwuselt und einen mit LED Augen anschaut, da wird einem schon ein wenig blümerant zumute, man ist hin und hergerissen zwischen Lachanfall und Staunen.
Ein Automat als Putzfee
Denn der Automat mit den kullernden Augen im Frontmonitor ist als Putzfee angestellt. Versehen mit Bürsten und Sauger hat er den Plan des Supermarktes auf seiner Festplatte gespeichert, kennt daher jeden Winkel des Ladens und fährt selbstständig herum, dabei die Böden sauber machend. Zumindest sollte er es, doch am ersten Tag seiner Probezeit gibt es noch das eine oder andere Hindernis zu bewältigen.
Morgen kommt der Weihnachtsmann
Gar nicht gut zu sprechen, besser zu putzen ist er auf allzu viele Menschen, die mit Einkaufswagen um ihn herum stehen. Dann, so beschreibt es Schönauer, komme er durcheinander und verweigere den Dienst. Und an einer Ecke bleibt er zweimal beim Vorbeifahren an einem Regal hängen, hier muss Andreas Schönauer ein wenig nachprogrammieren, dafür tippt er auf dem Display oben im Deckel eine Änderung des Lageplanes ein, dann macht sich der kleine Kasten mit der Melodie „Morgen kommt der Weihnachtsmann“ summend wieder auf den Weg – es ist zum Schreien komisch.
Der kleine Roboter ist äußerst vorsichtig
Vorsichtig ist er, so erläutert Schönauer fast schon zärtlich, ausgestattet mit vielen Sensoren, damit er ja mit niemandem kollidiert oder gar jemanden verletzt. Was er gar nicht mag, präzisiert der Marktleiter, sind Kinder, die hinter ihm her laufen. „Dann versteckt er sich in einem abgelegenen Winkel und wartet, bis sie weg sind“, charakterisiert er seinen neuen Mitarbeiter.
Aber wenn der seinen Job in den nächsten Wochen gut macht, dann steht einer dauerhaften Beschäftigung nichts im Weg. „Beim heutigen Personalmangel muss man neue Wege beschreiten“, verdeutlicht Andreas Schönauer abschließend. Auf jeden Fall ist diese neue Putzkraft ein echter Hingucker.