In der Stadt Villingen-Schwenningen spitzt sich der Personalmangel in den Kindergärten weiter zu. Der verantwortliche Amtsleiter der Stadt, Stefan Assfalg, informierte den Gemeinderat am Mittwoch über eine absehbare weitere Reduzierung der Kindergärten-Betreuungszeiten.

Aktuell mussten, so berichtete Assfalg, drei Kindergartengruppen in städtisch geführten Einrichtungen sowie fünf Gruppen in kirchlich geführten Kindergärten geschlossen werden. Assfalg führte diese unbefriedigende Situation vor allem auf die „Akquirierungsprobleme“ beim Betreuungspersonal zurück. Sprich: Auf dem Arbeitsmarkt sind derzeit kaum Fachkräfte für die Kindergärten zu finden. Hinzu kämen auch einige Langzeitkranke.

Längerfristige Reduzierungen

In manchen Kindertageseinrichtungen „müssen wir Abstriche machen“, kündigte Assfalg an. Betreuungszeiten sollen reduziert werden. Und zwar nicht nur kurzfristig für wenige Tage, sondern auch monatelang bis zu einem halben Jahr.

Die Stadt werde auch davon abrücken, Notgruppen in den Kitas über Wochen und Monate aufrecht zu erhalten. „Das zehrt uns auf Dauer personell weiter aus“, erklärte Assfalg.

Werden die Eltern klagen?

Er erwartet, dass die Einschränkungen bald auf Beschwerden und Klagen der betroffenen Eltern stoßen wird. Er könne nur um Verständnis werben.

Die Stadt habe zu wenig Fachpersonal, so wie die meisten Kommunen in Deutschland. „Wir arbeiten am oberen Limit“, stellte er fest. Assfalg erwartet, dass die Engpässe vor allem im kommenden Kindergartenjahr 2023/24, das im September beginnt, voll zum Tragen kommen werden.

In zwei, drei Jahren soll es besser werden

Für viele Eltern sind das keine guten Nachricht. Aktuell fehlen in Villinge-Schwenningen rund 500 Kindergartenplätze, es gibt eine lange Warteliste. Eine positive Nachricht hatte Assfalg aber auch für die Gemeinderäte adressiert. Bis in zwei drei Jahren sei der Ausbau der Kindergarten-Kapazitäten in Villingen-Schwenningen soweit vorangeschritten, dass genügend Plätze vorhanden sind. Außerdem sollen bis dahin die Kinderzahlen laut Prognosen wieder sinken. In einigen Jahren könnten sich daher die Lage entspannen. Unbeantwortet blieb die Frage, ob die Stadt bis dahin ausreichend Fachkräfte gefunden hat.

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