Die Hitze hat die Doppelstadt im Griff. Die Waldbrandgefahr ist hoch – in Villingen-Schwenningen erreicht sie laut Angaben des Deutschen Wetterdienstes aktuell die zweithöchste von fünf Stufen. Daher waren Spaziergänger am Wochenende überrascht, als sie eine Feuerstelle mitten auf dem Weg zum Kurpark fanden. Auf der einen Seite schließt sich ein Grundstück mit Bäumen an. „Nicht einmal hinunter zur Brigach sind sie gegangen“, berichtet Barbara Walz, die die Stelle fotografierte.
Aus Übermut ein Feuerchen?
Ob an der Brigach oder auf dem Weg – verboten ist beides, sagt die Sprecherin der Stadtverwaltung, Oxana Brunner. Erlaubt sind offene Feuer nur in den dafür vorgesehenen Ummauerungen auf öffentlichen Grillstellen wie an der „Riviera„ und an der „Romäusquelle“. Doch gerade weil es aktuell so trocken ist, verhängen Kommunen ein Feuerverbot auf den Grillplätzen im oder in der Nähe des Waldes, derzeit die Stadt Rottweil. Auch das VS-Forstamt prüfe das gerade, erklärt Roland Brauner, stellvertretender Forstamtsleiter. Das Problem dabei: Irgendwer müsse es kontrollieren, sagt Brauner. Weil die beiden Grillplätze groß und gut frequentiert, ist das nicht einfach. Infrage kommt dafür der Kommunale Ordnungsdienst, der aber in Corona-Zeiten ohnehin stark beschäftigt ist.
Verbot in Rottweil
Ein Verbot für offenes Feuer würde vom Forstamt empfohlen und vom Bürgeramt umgesetzt. Im Vergleich zu Rottweil sei es gerade im Villinger Teil des Forstes ein bis zwei Grad kühler. Entwarnung gibt der Deutsche Wetterdienst erst am Freitag, dann sinkt nach vorhergesagten starken Gewittern die Waldbrandgefahr vorübergehend auf die niedrigste Stufe.
Schwierige Situation
Für den Wald selbst bleibt die Lage angespannt. Unabhängig von der Waldbrandgefahr ist „es viel zu trocken, wir haben zu wenig Wasser.“ Betroffen seien inzwischen nicht nur flach wurzelnde Bäume wie Fichten, sondern auch Tannen. Selbst das Niederschlagsgebiet Anfang vergangener Woche hinterließ nur eine Menge von 30 Liter pro Quadratmeter, im Allgäu waren es schon 100, in Vorarlberg 130. Letztendlich sei es zu wenig, sagt Brauner. Wie es aber in dem großen VS-Forst weitergeht, falls die Regenarmut anhält, sei offen, „wir müssen Entscheidungen für die nächsten Generationen treffen, sagt Brauner.
Wie geht es weiter?
In Schwenningen könnte tatsächlich öfters die Buche angepflanzt werden, ansonsten werde derzeit mit der Bornmüller-Tanne, die aus der Türkei kommt, sowie der Atlas-Zeder experimentiert. Beide Baumarten benötigen weniger Wasser, doch ob sie tatsächlich für den Anbau im Schwarzwald in Frage kommen, müsse sich zeigen.