Das Prinzip von Poker ist ganz einfach: Man muss abschätzen, wie stark das eigene Spielkarten-Blatt im Vergleich zu dem der Spielpartner ist – und dann darauf wetten. Aber was ist, wenn es statt des Kartenblatts um die Fähigkeiten des eigenen Mannes geht, auf die man setzen soll?
Das wollen Jasmin und Christian German aus Villingen nun ganz genau wissen: Sie nehmen an der Fernsehshow „Mein Mann kann“ bei Sat.1 teil. Das sei der „ultimative Beziehungstest“, so der Sender.
Wer sind die beiden Kandidaten? Er arbeitet im Vertrieb, sie ist E-Commerce-Mitarbeiterin. Beide sind 34 Jahre alt und schon seit 15 Jahren liiert. Sie kennen sich „in- und auswendig“, sagt das Ehepaar.
Beste Voraussetzungen also, um an der Fernsehsendung teilzunehmen. Denn bei der Show geht es für die Frauen gerade darum, möglichst gut zu schätzen, ob und wie gut der Partner eine bestimmte Aufgabe lösen kann – und darauf zu wetten.
So wurden sie Show-Kandidaten
Wie Christian German erzählt, habe er bereits vor zwei Jahren an einer Show für den Sender ProSieben teilgenommen. So konnte er erste Fernsehstudio-Luft schnuppern. Und Kontakte knüpfen, sagt er. „Wenn man einmal in diesem Pool drin ist, dann bekommt man in der Woche etwa zehn Anfragen für neue Formate per E-Mail zugeschickt.“
So war das auch vor rund vier Wochen, als die Anfrage für „Mein Mann kann“ in seinem Postfach landete. „Da habe ich uns ganz spontan angemeldet“, sagt Christian German, der für „jeden Blödsinn zu haben ist“, wie er sagt.
Seine Frau Jasmin hat sich von seiner Begeisterung gleich anstecken lassen. „Wenn er von etwas überzeugt ist, dann zieht er es durch“, so Jasmin German.

Also hat das Ehepaar gleich ein Vorstellungsvideo gedreht sowie Fotos von sich mitgeschickt. „Die werden dann während der Folge gezeigt“, erklärt Jasmin German. Zwei Wochen später dann die Rückmeldung: Die Germans sind mit 74 anderen Paaren Teil der aktuellen Staffel. „Wir haben uns sehr darüber gefreut“, sagt Jasmin German.
Die Reaktionen auf die Teilnahme fiel im Umfeld gemischt aus, sagt Christian German. „Sicher, einige haben gesagt, wir machen es nur fürs Geld. Viele haben sich aber auch mit uns gefreut, zum Beispiel unsere Eltern.“
Das Prinzip der Show
Bei der Show sitzen drei Frauen an einem Pokertisch. Deren Männer befinden sich in gläsernen Kabinen hinter ihnen und damit außerhalb ihres Blickfeldes. So können sich die Paare nicht miteinander kommunizieren.
Den Frauen wird dann eine Aufgabe genannt. Sie müssen dann überlegen, wie oft beziehungsweise wie lang ihr Mann diese Aufgabe ausführen kann.
Und dann wird es spannend: Die Frauen setzen nacheinander Spiel-Chips, je nachdem, wie sicher sie sich sind, dass der Partner der Aufgabe gut gewachsen sein müsste. Die Frau, die das höchste Gebot abgegeben hat, verpflichtet ihren Ehemann zum Ausführen der Aufgabe.
Besteht der Mann die Herausforderung, gewinnt dessen Frau alle eingesetzten Chips. Wenn der Mann die Aufgabe nicht schafft, werden die Chips zu gleichen Teilen unter den anderen Frauen verteilt. Das Paar mit den wenigsten Chips scheidet nach der jeweiligen Spielrunde aus.
Im Finale bleiben schließlich nur zwei Paare übrig. Zu gewinnen gibt es 2500 Euro. Schafft der Mann der Höchstbietenden die Aufgabe, gewinnt das Paar das Preisgeld.
Was kann Christian German – und was nicht?
Noch weiß das Villinger Ehepaar nicht, was auf die beiden zukommt. Die Dreharbeiten für die Folgen, die ab dem 24. Oktober um 19 Uhr ausgestrahlt werden sollen, finden am Freitag, 7. Oktober, statt. „Wir wissen nur, dass von 15 bis 21 Uhr alles gedreht wird“, sagt Christian German.
Doch was kann Christian German eigentlich besonders gut – und was liegt ihm weniger? „Alles, was irgendwie mit körperlicher Aktivität zu tun hat, kann ich gut“, sagt er. Mit Essen kennt er sich ebenfalls aus. „Geographie ist dagegen eine Schwachstelle“, gesteht German.
Und wie sieht es im Haushalt aus? „Wäsche aufhängen und waschen kann er leider gar nicht“, beklagt seine Frau. Immerhin: „Staubsaugen und kochen, das kann er gut.“ Vor den Dreharbeiten wollen sie noch üben, sagen sie. Etwa wie schnell er die Spülmaschine ausräumen kann.
Das Paar hofft, einen guten Platz zu belegen. „Klar, gewinnen will jeder“, sagt Christian German. „Wir sind aber schon froh, wenn wir nicht Letzte werden.“ Schließlich gehe es vor allem darum, Erfahrungen zu sammeln und Neues auszuprobieren. „Wenn nicht jetzt, wann dann?“, fragt der 34-Jährige.