Sie hat es tatsächlich geschafft. Die Schwenningerin Christina Schwarz konnte Investor Nils Glagau in der Vox-Sendung „Die Höhle der Löwen“ so sehr mit ihrem Produkt „Fitoaty“ überzeugen, dass der Unternehmer bei ihr einstieg. Millionen vor den Bildschirmen sahen, wie die 30-Jährige einen Deal bekam. Glagau stieg für 80.000 Euro und 25 Prozent Firmenanteile ein. Aber hielt der auch im Nachhinein?

Insgesamt, so Schwarz, halten Deals aus der „Höhle der Löwen“ häufiger, als außerhalb der Show. Einer Analyse des Businessinsiders zufolge haben sechs von zehn Deals auch nach der Sendung Bestand.

Deal nicht gleich Investment

„Kurz nach meinem Auftritt gab es ein schnelles Treffen mit Nils Glagau, bei dem wir Kontaktdaten ausgetauscht haben. In den Wochen danach folgte die Zweitprüfung“, erzählt die 30-Jährige. Bei der stellte sich jedoch heraus, dass die Verpackung – eine PET-Dose – beim Druckverfahren, das die Lebensmittel haltbar macht, nicht standhielt. „Ich hatte das beim Institut für Lebensmitteltechnik auch geprüft. Da funktionierte alles“, sagt die Gründerin. Plötzlich aber nicht mehr und so musste sie sich nach einer neuen Verpackungsmethode umschauen.

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„Ich probierte es mit einer Versiegelung, wie sie bei einem Joghurtbecher genutzt wird. Die hielt den 6000 Bar bei der Druckbehandlung aber nicht Stand. Die Suche nach einer Lösung dauerte letztlich bis zum Januar in diesem Jahr“, sagt Schwarz weiter. Zwischenzeitlich habe sie schon Angst gehabt, dass die Sendung ausgestrahlt wird, sie aber kein Produkt vorzuweisen hat. Und wäre Corona nicht dazwischen gekommen, hätte sich die Befürchtung im Herbst 2020 wohl bewahrheitet.

Christina Schwarz mehr als ein Jahr nach ihrem Auftritt bei „Die Höhle der Löwen“.
Christina Schwarz mehr als ein Jahr nach ihrem Auftritt bei „Die Höhle der Löwen“. | Bild: Matthias Jundt

Die neue Verpackung sei um die Hälfte leichter, produziere weniger Plastik und bestehe zu 80 Prozent aus recyceltem Material. Manchmal, so Schwarz, folge aus einer Niederlage etwas Besseres. Für Nils Glagau und sein Team kam die Lösung aber zu spät. Man wolle in andere strategische Richtungen, heißt es, und werde nicht zusammenarbeiten.

Hoffnung nicht aufgeben

Schwarz gibt aber nicht auf. Sie hofft, dass sie durch die Ausstrahlung ihres Auftritts einen Schub bei den Bestellungen erhält. Und trotz eines fehlenden Investors und dem Wiedereinzug bei ihrer Mutter elf Jahre nach dem Auszug, bleibt die Schwenningerin positiv und glaubt weiter an den Erfolg ihres Unternehmens: „Ich weiß, dass es klappen wird.“