Wie die Staatsanwaltschaft Konstanz und das Polizeipräsidiums Konstanz in einer gemeinsamen Mitteilung berichten, wurden bei dem Brand am Mittwoch in einem mehrgeschossigen und von zwei älteren Personen bewohnten Haus in der Bleichestraße in Villingen drei Personen leicht verletzt. Das Feuer, das durch Passanten um 15.20 Uhr gemeldet wurde, soll von einem Zimmerbrand im ersten Obergeschoss, auf das zweite Obergeschoss sowie auf das darüber befindliche Dachgeschoss des Wohnhauses ausgebreitet haben.
Während sich ein 84-jähriger Hausbewohner noch rechtzeitig und noch vor dem Eintreffen der Feuerwehr ins Freie retten konnte, kam für einen weiteren Bewohner des Hauses jede Hilfe zu spät. Bei dem durch den Brand getöteten Mann dürfte es sich nach den ersten Ermittlungen um einen 76-jährigen Hausbewohner handeln, heißt es in der Mitteilung.
Der Tote ist noch nicht identifiziert
Eine endgültige Identifizierung des Verstorbenen stehe aber noch aus. Der andere Bewohner des Hauses sowie zwei Ersthelfer zogen sich leichte Verletzungen zu und mussten mit Verdacht auf eine Rauchgasintoxikation von den Rettungskräften in eine Klinik gebracht werden.

Auf Rückfahrt direkt zum Einsatz
Als am Mittwoch der Brand gemeldet wurde, war die Feuerwehr Villingen in Windeseile am Einsatzort. Grund für das schnell Anrücken war, dass sich die Einsatzkräfte zu diesem Zeitpunkt auf der Rückfahrt von einem Einsatz in Marbach befanden, wo sie zusammen mit den Abteilungen Marbach und Rietheim einem gemeldeten Gasgeruch mit Hilfe von Luftmessungen überprüft hatten.
Beim Brand angekommen, begannen sofort die Löscharbeiten. Vor allem das Obergeschoss brannte lichterloh. Die größte Herausforderung bei solchen Brände sei es, Löscharbeiten und Menschenrettung, die immer Priorität habe, parallel unter einen Hut zu bekommen. Personen, die noch im Gebäude sind, müssten schnell gerettet werden. „Andererseits muss auch der Brand bekämpft werden, damit die Einsatzkräfte überhaupt in das Haus vordringen können“, erläutert Kommandant Markus Megerle am Donnerstag.
Glutnester erfordern weitere Einsätze
Bis spät am Mittwochabend war die VS-Feuerwehr mit Löscharbeiten beschäftigt. Der Einsatzleitwagen sei erst um 21.48 Uhr ins Feuerwehrhaus zurückgekehrt. Eine Stunde länger war die Leiter vor Ort im Einsatz für Nachlöscharbeiten. „Bis 23 Uhr waren wir dann noch mit Aufräumarbeiten und der Reinigung von Gerätschaften beschäftigt“, so Megerle.
Gegen 2.47 Uhr in der Nacht wurden die Einsatzkräfte dann erneut zum Brandort alarmiert. Das Feuer war wieder aufgelodert und Rauch hatte sich entwickelt. Ein identischer Vorfall forderte die Feuerwehr auch am frühen Morgen noch einmal sowie am Donnerstag gegen 14 Uhr. „Jeweils ein Fahrzeug rückte aus, um Glutnester abzulöschen“, erklärt der Kommandant.
Ermittlungen zur Brandursache
Wie es zu dem Feuer kam, wo es genau ausbrach sowie der genaue Ablauf des Unglücks, sind Bestandteil der Ermittlungen, die nun anlaufen. „Sobald der Brandsachverständige grünes Licht gibt, werden Ermittler der Kriminalinspektion eins von der Kriminalpolizei Rottweil sowie Kriminaltechniker das Haus begehen und den Brandort untersuchen“, erklärt Sprecher Dieter Popp vom Polizeipräsidium Konstanz auf Nachfrage der Redaktion. Mit Ergebnissen dieser Untersuchung rechnet Popp jedoch erst in der kommenden Woche.
Schaulustige sind kein Problem
Popp bestätigt auch, dass aufgrund der Tageszeit viele Menschen im Bereich des Brandes unterwegs waren. Dass das Gebiet im Laufe des Einsatzes von Beamten weiträumig geräumt worden war, habe jedoch nichts mit Schaulustigen oder Gaffern zu tun gehabt, sondern vielmehr, um genügen Platz für die Löscharbeiten und die Rettungskräfte zu schaffen. Ein normaler Vorgang, so Popp.
Keine Häufung von Bränden
Gefühlt kam es in den vergangenen Wochen und Monaten zu zahlreichen schweren Bränden im Stadtgebiet. Von einer Häufung will Kommandant Megerle aber nicht sprechen. Er sieht die Ursache der Einsatzhäufigkeit eher in der großen Einwohnerzahl der Doppelstadt begründet. In einer großen Stadt komme es auch häufiger zu Bränden. Positiv bewertet er, dass bei vielen Menschen an Weihnachten mittlerweile LED-Lichter zum Einsatz kommen, anstatt echter Kerzen. Das reduziere die Gefahr weiterer Brände.
Weitere Bilder vom Tag nach dem Brand

