Die Stadt Villingen-Schwenningen hat eine neue Polizeiverordnung verabschiedet. Es geht bei einigen Verschärfungen dabei vorrangig um den Schutz vor Exzessen in Grünanlagen.

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Der Schutz dieser Bereiche ist nun aber sehr allumfassend formuliert, so sehr, dass es nun Zweifel an der Sinnhaftigkeit der Verbote gibt. Zum Beispiel von Stadträtin Ulrike Merkle. Sie wollte nach Lektüre des Paragrafenwerks von Ordnungsamtsleiter Glück wissen, ob „jetzt das Langlaufen in Villingen auch verboten wird“.

Stein des Anstoßes war ein Passus, der sich gegen das Langlaufen über Wiesen und Felder wendet. „Muss das sein“, wollte sie wissen und bekam prompt zur Antwort: „Muss sein.“ Sowohl Oberbürgermeister Jürgen Roth als auch Ordnungsamtsleiter Ralf Glück erklärten die Regelung.

Ulrike Merkle ist nicht einverstanden mit Einschränkungen für Wintersportler in Villingen. Die Verwaltung legte aber dar, um was es bei ...
Ulrike Merkle ist nicht einverstanden mit Einschränkungen für Wintersportler in Villingen. Die Verwaltung legte aber dar, um was es bei den neuen Bestimmungen tatsächlich geht. | Bild: SK

Gefährliches Treiben soll verhindert werden

Es gehe nicht, wie von Ulrike Merkle befürchtet, um die Eindämmung des schönen Skiwanderns im Winterwunderland rund um Villingen. Es gehe einfach um die Möglichkeit für die Behörde, gefährliches Treiben zu verhindern, wie Glück und Roth klar machten. Zum Beispiel auch beim wilden Rodeln oberhalb eines Fußgängerüberwegs. Hier, so machten die beiden vom Rathaus klar, gehe es um den vorrangigen Schutz der Spaziergänger.

Gemeinderat muss entscheiden

Ulrike Merkle wollte es dabei nicht bewenden lassen. Sie erinnerte an den Coronawinter, als es keine Loipe gegeben habe, viele Villinger aber mit den Skiern vor allem am Laible unterwegs gewesen seien. Es gehe nicht darum, unproblematisches Freizeitverhalten einzuschränken, sondern problematisches Verhalten. Roth hatte dazu dieses Beispiel auf Lager: „Wenn spätnachts einer angetrunken über einen Schlittenhang etwa am Hubenloch rodeln will, dann braucht es eine Handhabe, solche Touren zu stoppen“, erklärte der Rathaus-Chef. Der Verwaltungsausschuss stimmte der Polizeiverordnung schließlich ohne Veränderungen mit großer Mehrheit und bei zwei Enthaltungen zu. Das letzte Wort dazu hat kommende Woche der Gemeinderat.