Rund 30 Zentimeter Neuschnee sind während der 24-stündigen Non-Stop-Schneefälle von Donnerstag- bis Freitagmorgen in Villingen gefallen. Das hat Hobby-Meteorologe Wolfgang Eich am Warenberg gemessen. Dort betreibt er seit vielen Jahren eine Messstation und liefert die Daten an den Deutschen Wetterdienst.

Fast unterm Schnee verschwunden waren viele Autos. Sie mussten oft mühselig ausgegraben und angeschoben werden wie hier in der Bickenstraße.
Fast unterm Schnee verschwunden waren viele Autos. Sie mussten oft mühselig ausgegraben und angeschoben werden wie hier in der Bickenstraße. | Bild: Stadler, Eberhard

Die gesamte Schneemenge stieg damit in Villingen-Schwenningen auf mittlerweile rund 60 Zentimeter ein – ein Wert, der seit vielen Jahren rekordverdächtig. „Wir hatten viele Jahre keine solchen Mengen mehr“, stellt Eich fest. So etwas kommt nur „alle 30 Jahre vor“.

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Im vergangenen Jahr Winter 2019/20 gab es in Villingen überhaupt keine keine nennenswerten Schneemengen. Ähnlich massive Schneefälle hatte es im Jahr 2006 Anfang März gegeben.

Die ganze Nacht und den Morgen waren die Männer vom Schneeräumdienst der Stadt im Einsatz. Viele Bürger waren darüber dankbar.
Die ganze Nacht und den Morgen waren die Männer vom Schneeräumdienst der Stadt im Einsatz. Viele Bürger waren darüber dankbar. | Bild: Stadler, Eberhard

Der Schneefall war das Thema Nummer eins bei vielen Menschen. Die einen waren begeistert von der traumhaften Winterszenerie, andere litten unter den Unbillen des Winter, etwa die schwierigen Verkehrsbedingungen und dem Schneeräumen.

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In den schmalen Anliegerstraßen mancher Wohngebieten herrschte der Ausnahmezustand. Viele kamen mit ihrem Fahrzeug nicht mehr heraus. Andere mussten die Autos mühselig ausgraben und so mancher kam zu spät zur Arbeit.

Die Bäume verwandelte der Schnee in zauberhafte Fabelwesen.
Die Bäume verwandelte der Schnee in zauberhafte Fabelwesen. | Bild: Stadler, Eberhard

Zugleich hat das Winterkleid auch seine schönen Seiten. Bereits am Donnerstagabend verwandelten die Schneefälle die Villinger Altstadt in romantische, verwunschene Gassen. Häuser, Bäume und Zäune präsentieren sich mit großen weißen Schneemützen, die Bäume trugen dicke weiße Schneepäckchen.

Und manche alten Villinger fühlten sich an ihre Jugend und Kindheit erinnert, als solche Winterzeiten noch eher die Regel als die Ausnahme waren. „Ein Winter wie früher“, lachte eine alte Villingerin mit Freuden. Bleibt die spannende Frage, ob es bald wieder mal so einen Winter geben wird.

Wie Kochmützen sitzt der Schnee auf diesen Pollern am Realschulhof.
Wie Kochmützen sitzt der Schnee auf diesen Pollern am Realschulhof. | Bild: Stadler, Eberhard

Zumindest wird uns der Winter noch eine Weile erhalten bleiben. Hobby-Meteorologe Wolfgang Eich geht davon aus, dass es nach vorübergehender Wetterberuhigung am Sonntag erneut schneien wird. „Da können noch einmal zehn Zentimeter Neuschnee zusammen kommen“, so seine Prognose.

In dicke Schneepolster gepackt sind die Büsche in der Ringanlage.
In dicke Schneepolster gepackt sind die Büsche in der Ringanlage. | Bild: Stadler, Eberhard

Für Mitte nächster Woche ist eine Milderung in Aussicht gestellt. Es sei allerdings noch nicht klar, ob die auch in Villingen-Schwenningen zum Tragen kommt. Doch für die zweite Wochenhälfte seien nach derzeitigen Wettermodellen dann schon wieder winterliche Verhältnisse angesagt, berichtet er.

So sieht es in vielen Wohngebieten aus. Unter dem großen Schneehaufen in der Bildmitte steckt ein Auto.
So sieht es in vielen Wohngebieten aus. Unter dem großen Schneehaufen in der Bildmitte steckt ein Auto. | Bild: Stadler, Eberhard