VS-Schwenningen – Am Mittwoch verschafften sich Anwohner des Schwenninger Wohngebietes Strangen in der Gemeinderatssitzung Gehör bei Räten und der Verwaltung. Ihre Kritik bezog sich auf die geplante Erweiterung ihres Wohngebietes und die für „Strangen II“ vorgesehene Anbindung über die Canstatter- sowie die Besigheimer Straße. Die Anwohner im bestehenden Gebiet rechnen dadurch mit deutlich mehr Verkehr als bislang. Als mögliche Alternative zu den bisherigen Planungen forderten sie die Anbindung über eine separate Zufahrt vom Nordring her.

Strangen ist ein relativ junges Wohngebiet im Schwenninger Nordwesten. Hier gibt es zahlreiche Einfamilien- und Reihenhäuschen mit kleinen Gärten. Es ist ruhig, in den schmalen, verkehrsberuhigten Straßen ist nur wenig Verkehr. In einigen Bereichen könnten Kinder sicher auf der Straße spielen, so der Eindruck. Genau diese Ruhe wollen die Anwohner nicht verlieren, wenn die neuen Bauplätze erst einmal erschlossen sind.
Laut Planung soll dann die Canstatter- sowie die Besigheimer Straße zu einer Art Ringstraßensystem ausgebaut werden. Bislang enden diese an den für die Erweiterung vorgesehenen Stellen in einem Wendekreisel sowie an einem Bordstein. Bürgermeister Detlev Bührer teilte den Anwohnern in der Sitzung mit, dass Gregor Braun von der für die Planung zuständigen Stadtentwicklung GmbH deshalb noch einmal aufgefordert wurde, die bestehende Planung noch einmal zu prüfen.

Braun bestätigte auf SÜDKURIER-Nachfrage diesen Sachverhalt. Er habe dafür einen neutralen Gutachter beauftragt. Dieser prüfe nun, wie viel Verkehr in dem Gebiet künftig zu erwarten und zumutbar ist und wer, wie viel zusätzlichen Verkehr abbekommt.
Außerdem werde auch die alternative Anbindung über den Nordring geprüft. Dies würde bedeuten, dass die beiden Strangen-Wohngebiete nicht über eine Straße verbunden und jeweils nur über separate Zufahren vom Nordring her erreichbar wären. Je nachdem, zu welchem Ergebnis der Gutachter kommt, will Braun diesen neuen Erkenntnissen folgen und die Pläne entsprechend anpassen.
Bei der Stadtverwaltung geht man derzeit noch von den bisherigen Planungen aus. „Das Straßensystem war bereits bei der Erschließung von Strangen so geplant, dass eine Erweiterung über die Canstatter- sowie die Besigheimer Straße angebunden wird“, erklärt Oxana Brunner, Sprecherin der Stadtverwaltung. Daher würden die beiden Stellen aktuell auch noch in Sackgassen enden.
Die Stadtentwicklung GmbH hat die Planungen für die knapp zwei Hektar große Fläche übernommen, die als Ergänzung der bestehenden Wohnbebauung dienen soll. Das Unternehmen hat bereits Erfahrung mit vergleichbaren Projekten. Steinkirch, Welvert und aktuell auch das Wohngebiet „Altes Klinikum“ zählen zu Brauns Portfolio. Rund 50 Grundstücke sollen schon bald im Gebiet Strangen II entstehen, die für Einfamilienhäuser und Reihenhäuser vorgesehen sind.