Etliche Menschen sind zur zweiten Auflage des Langen Dunschtig in die Villinger Innenstadt gekommen – doch die Einkaufstaschen blieben wohl bei den meisten Besuchern leer. Beim Einkaufsabend zogen Straßencafés und die Darbietungen der Band „Brotäne Herdepfl“ sowie von Sebastian Schnitzer an seinem mobilen Klavier und von Henry Greif als Clown Enrico mehr Aufmerksamkeit auf sich als die Ware der Einzelhändler.

Tugce Sanak vom Herrenbekleidungsgeschäft Engbers in der Niederen Straße zum Beispiel ist die Enttäuschung deutlich anzumerken. Nach der Erfahrung der vorangegangenen langen Einkaufsnacht vor drei Wochen, bei der ebenfalls recht wenige Kunden in die Innenstadt gekommen waren, hat sie sich diesmal eine Hand voll Freunde in ihr Geschäft eingeladen, um den Abend nicht alleine zu verbringen.

Dennoch war es für sie klar, auch diesmal wieder bei der Aktion dabei sein zu wollen. Sie bedauert, dass sich nicht alle Händler diesem Aktionstag angeschlossen hatten, denn sie ist der Meinung, dann wäre in der Stadt sicher mehr los.

Ruhig bleibt es am Donnerstagabend auch in der Brunnenstraße im Geschäft Heimathafen. Dort arbeitet an diesem Abend Anne Schmidt. Sie sagt: „Das letzte Mal ist es bei uns besser gelaufen. Diesmal haben unsere Kunden gesagt, dass sie von der Aktion gar nichts wussten, wenn wir sie auf den Abend angesprochen haben.“
Darf gerne öfter stattfinden
Diesen Eindruck bestätigt Waltraud Mager, die am Donnerstag mit drei Freundinnen zum abendlichen Bummel in die Stadt gekommen ist. Sie habe erst kurzfristig erfahren, dass der Abend stattfindet, obwohl sie recht oft in der Stadt unterwegs sei. Gerne könne so etwas aber öfter stattfinden, denn es sei einfach mal wieder etwas anderes, wünscht sie sich.

Man habe den Besuchern der Villinger Innenstadt tatsächlich einfach mal wieder etwas anbieten wollen, sagt Stefan Kleyling von Grießhaber Uhren und Schmuck in der Rietstraße. Er war einer derjenigen Villinger Händler, die mit dem Gewerbeverein und der Wirtschaftsförderung der Stadt die Idee für einen solchen Abend entwickelt haben. Natürlich hat auch er sein Geschäft an diesem Abend bis 21 Uhr geöffnet. Kunden kommen aber auch hierher am Langen Dunnschtig nur wenige.

Doch das sei auch gar nicht ganz so wichtig, so Stefan Kleyling. Denn man wollte trotz der Pandemiebedingungen in der Villinger Innenstadt als Einkaufszentrum wieder einmal etwas Besonderes bieten – keine große Veranstaltung, aber ein „Sternchen in Zeiten von Corona“, eine Reaktion auf die geänderten Bedingungen.
Lichternacht am 6. November schon fest geplant
Diese zweite Auflage der Einkaufsnacht sei aber gleichzeitig vorerst auch die letzte gewesen, sagt Stefan Kleyling. Regelmäßige lange Donnerstage werde es nicht geben. Fest geplant sei aber bereits die Lichternacht am 6. November und auch einen kleinen Weihnachtsmarkt werde es in diesem Jahr geben, verrät er.