Die Stadt Villingen-Schwenningen will eine weitere Großveranstaltung ausrichten: Die Heimattage Baden-Württemberg im Jahre 2027. Einstimmig befürwortete der Verwaltungsausschuss des Gemeinderates jetzt diese Bewerbung.
Heimattage waren 1985 in der Doppelstadt
Einige Ältere können sich noch erinnern: Es war im Jahr 1985, als Villingen-Schwenningen zum ersten Mal die Heimattage Baden-Württemberg ausrichtete, eine Großveranstaltung mit Ausstrahlung ins ganze Land. Jedes Jahr werden sie in einer anderen Kommune veranstaltet. Sie sind ein Gemeinschaftsprojekt der veranstaltenden Kommunen und des Landes Baden-Württemberg.
Ziel der Veranstaltungsreihe ist, das Verständnis für die Heimat zu vertiefen und das Zusammengehörigkeitsgefühl der Bürger im Land zu stärken. Für Villingen-Schwenningen soll zudem der landesweite Bekanntheitsgrad verbessert werden, betonte Matthias Jendryschik, der Leiter des Stadtmarketings VS. Er hat bereits dafür gesorgt, dass das sportliche Großereignis der Deutschlandtour der Radsprofis in diesem Sommer durch Villingen-Schwenningen rollt.
OB sieht großen Mehrwert für die Stadt
Oberbürgermeister Jürgen Roth erklärte, die Stadt habe mit ihrer Bewerbung gute Chancen, die Veranstaltung nach Villingen-Schwenningen zu holen. Denn 2027 blickt die Stadt auf ihr 55-jähriges Bestehen zurück, Baden-Württemberg wird 75
Jahre alt. Er erwartet einen erheblichen „Mehrwert“ für die Stadt. Ein Euro Zuschuss in die Veranstaltung bringe erfahrungsgemäß zehn Euro Einnahmen in der Stadt.

Ab 2027 sollen die Heimattage im Kern als rund zweiwöchige Veranstaltungsreihe, möglichst zwischen den Pfingstferien und den Sommerferien, ausgerichtet werden. Feste Termine innerhalb der zwei Wochen sind der „Baden-Württemberg-Tag“ und die Landesfesttage. Aus Sicht des Stadtmarketings wäre ein Zeitraum von Ende Juni bis
Anfang Juli, denn so könnten jährliche Veranstaltungen wie die Lange Schwenninger
Kulturnacht oder der Süddeutsche Kunsthandwerkermarkt ins Programm eingebunden
werden.
Mit den Heimattagen, so das Stadtmarketing, könnte Villingen-Schwenningen die Vielfalt der Doppelstadt präsentieren und die gemeinsame Stadt feiern.
Die Stadt könnte die Heimattage nutzen, um ihr vielfältiges kulturelles Angebot zu zeigen.
Das Programm soll die Einheit und Vielfalt von Villingen-Schwenningen sowie von Baden-Württemberg hervorheben und dabei sowohl Einheimische als auch Besucher der unterschiedlichen Alters- und Bevölkerungsschichten ansprechen.

Festumzug als Höhepunkt
Höhepunkt der Heimattag ist traditionell der Landesfestumzug, der in enger Zusammenarbeit mit dem Landestrachtenverband organisiert wird. Trachtenträger, Fanfarenzüge, Fahnenschwinger, Bürgerwehren, historische Gruppen und Musikvereine aus ganz Baden-Württemberg kommen zum Landesfestumzug und zu den Brauchtumsveranstaltungen zusammen.
Da es hohe Zuschüsse für die Veranstaltung gibt, rechnet die Stadt mit derzeit bescheidenen Eigenmitteln von rund 130.000 Euro.
Bei den Stadträten stieß der Vorschlag, sich zu bewerben, auf große Zustimmung. Vor allem die Aussicht, die Aufmerksamkeit im Land auf Villingen-Schwenningen zu lenken, wurde einhellig als positive Marketingmaßnahme, begrüßt.

Lange Tafel beantragt
Ulrike Merkle (Grüne) beantragte, auch eine weitere „Lange Tafel“ zwischen Villingen und Schwenningen zu veranstalten, sollte die Stadt den Zuschlag bekommen.
Ihre Kollegin Constanze Kaiser betonte, die Stadt sollte in ihrem Programm einen bunten, von Vielfalt geprägten Heimatbegriff, zelebrieren und keinen „rechten Heimatbegriff“. Bei 14 Ja-Stimmen und einer Enthaltung stimmten die Ausschussmitlieder der Bewerbung zu.