Stau. Zunächst nichts ungewöhnliches – auch nicht in Villingen. Auf den Straßen rund um das ehemalige Kasernengelände brauchen die Autofahrer seit Neuestem allerdings jede Menge Geduld. Und das täglich und den ganzen Tag und voraussichtlich noch für ein paar Jahre.
Anlass ist die Sperrung der maroden Brigachbrücke auf der Peterzeller Straße.
Selbst sonntags stockt der Verkehr auf der Umleitungsstrecke. Am 29. Dezember beispielsweise sieht es tagsüber fast ununterbrochen so aus wie an einem ganz normalen Werktag. Trotz Ferienzeit, trotz Wochenende zwischen den Jahren.

Wann stockt es wirklich?
Aber wie schlimm ist es wirklich? Wir haben am ersten Werk- und Schultag 2025 mal bei Google Maps nachgeschaut und zwar im Halbstundentakt.
Die Verkehrslage markiert der Kartendienst des Suchmaschinenanbieters mit vier Stufe von fließend (grün) bis stockend (rot). Um es gleich mal vorwegzunehmen: Am 7. Januar zwischen 7 und 19 Uhr wird Grün eher die Ausnahme bleiben.
Freie Fahrt ist die Ausnahme
Fängt es um 7 Uhr noch einigermaßen verhalten an, geht von 7.30 bis 8.30 Uhr nichts mehr. Um 9.30 Uhr herrschen dann nahezu idyllische Verhältnisse: freie Fahrt auf der Richthofenstraße und lediglich kurze Wartezeiten an der Halbkreuzung Kirnacher/Konrad-Adenauer-Straße.
Ähnlich gut sieht es auf der Kirnacher Straße um 11 Uhr aus, die Richthofenstraße bleibt den Rest des Tages problematisch. Die Verkehrsbelastung verläuft auf beiden Strecken offenbar leicht unterschiedlich.
Das Drama mit der Peterzeller Straße
Egal wie: Es klemmt
Das Kuriose an der Sache: Es klemmt in den beiden Richtungen der Umleitung aus genau dem gegenteiligen Grund.
Auf der Richthofenstraße ist der Rückstau bis über die Brigach wenig verwunderlich. In Fahrtrichtung Süden fällt unmittelbar nach der Kreuzung an der Waldstraße eine Fahrspur weg.
Die Kirnacher Straße hingegen fächert sich in Fahrtrichtung Innenstadt kurz nach der Konrad-Adenauer-Straße auf zwei Fahrstreifen auf. Einer ist für alle, die geradeaus und rechts abbiegen wollen. Der Zweite steht exklusiv den Linksabbiegern zur Verfügung.
Zweite Spur ist zu kurz
Das klingt zunächst mal vorteilhaft, bringt in der Praxis aber nur wenig. Tatsächlich ist die Linksabbiegerspur viel zu kurz für das Verkehrsaufkommen auf der Umleitungsstrecke. Ein Großteil der Fahrzeuglenker möchte dieser linksherum auf die Richthofenstraße folgen.
Die lange Schlange – und sie ist an dieser Stelle fast den ganzen Tag über lang – blockiert dann die rechte Spur. Geradeaus und rechts kann der Verkehr also nur tröpfchenweise abfließen. Selbst die wenigen Fahrzeuge, die weiter auf der Kirnacher Straße unterwegs sind, müssen sich somit in den Stau einreihen.

Das Phänomen tauchte auch bisher an dieser Stelle auf, ohne Sperrung der Peterzeller Straße. Allerdings an normalen Tagen nur zu den Stoßzeiten. Durch die Umleitung ist die unerreichbare Geradeaus-/Rechtsabbieger-Spur permanent bei Rotphase unerreichbar.
Und die Fußgänger gibt‘s ja auch noch
Was für die Nutzer der Richthofenstraße in der anderen Umleitungsrichtung übrigens noch erschwerend hinzukommt, ist die Fußgängerampel auf der Kirnacher Straße stadtauswärts an der Kreuzung. Queren dort Passanten die Straße, blockieren schnell mal Rechtsabbieger die Geradeausfahrt in die Dattenbergstraße.

So geht es bis zum Abend weiter
Ab 15.30 Uhr verschärft sich die Lage wieder auf der Richthofenstraße. Ab 16.30 Uhr gilt das auch für die Dattenbergstraße, auf der es sich erst ab 17.30 Uhr wieder entspannt, auf der Kirnacher Straße ebenfalls nach 18 Uhr. Die Richthofenstraße jedoch kommt selbst bis 19 Uhr nicht wirklich beziehungsweise erst sehr langsam wieder zur Ruhe.
Zumindest am 7. Januar hatte sich der Ausfall der Peterzeller Straße wohl noch nicht bis zu allen Pendlern herumgesprochen. Das zeigt das erhöhte Verkehrsaufkommen zwischen 7.30 und 8.30 Uhr direkt vor der gesperrten Brigachbrücke.