„Am Ende wird das auch monetär ein sehr großes Projekt und wir müssen schauen, dass wir das gut hinkriegen“, erklärt Andreas Flöß (Freie Wähler) mit Blick auf die Entwicklung des Schwenninger Rössle-Areals im Technischen Ausschuss am Dienstag, 21. Januar.

Im Prinzip waren sich alle Stadträte zum Rössle-Areal in Bezug auf die Sanierungsziele einig. Vier solcher Ziele waren in der Sitzungsvorlage definiert und es gab 15 Ja-Stimmen, also einen einstimmigen Beschluss.

Abriss ist nicht ausgeschlossen

Diese Sanierungsziele lauten:

  • Weiterentwicklung des Rössle-Areals durch Anwendung des besonderen
    Städtebaurechts.
  • Beseitigung des städtebaulichen und funktionalen Missstandes, entweder durch energetische Sanierung der Bestandsimmobilie oder durch Neuordnung des Areals. Dabei werden auch Abbruch und Umnutzung des Areals und/oder Neubebauung nicht ausgeschlossen.
  • Nutzung für öffentliche und private Zwecke. Als Beispiele werden hier unter anderem die Umsiedlung von Verwaltung, Stadtbibliothek, Gastronomie, Dienstleistung, gegebenenfalls Wohnen genannt.
  • Keine Entwicklung oder Reaktivierung als Einkaufszentrum, denn es gelte, die Leerstände im Bereich der Fußgängerzone und angrenzenden Randbereichen zu aktivieren. Ein weiterer Bedarf an großflächigen Einzelhandelsflächen sei nicht erkennbar.

Diese Sanierungsziele sollen im März weiter konkretisiert werden. „Egal ob Kauf, Abriss oder Neubau, Stadtbibliothek oder Verwaltung“, so leitete Bürgermeister Detlef Bührer die Diskussion zur Schwenninger Geisterimmobilie, einst ein Einkaufsort, inmitten des dortigen Zentrums ein.

Nur der Einzelhandel sei in den Zielen nicht mehr enthalten, weil dieser nicht mehr zum Tragen komme.

Ein Einkaufszentrum wird es nicht mehr geben

Eine Reaktivierung als Einkaufszentrum soll ausgeschlossen sein. Zentrales Sanierungsziel ist: „Stärkung, Revitalisierung und Erhalt der Funktionsfähigkeit“ des zentralen Ortes. Die Sanierungsziele für Stadtbibliothek, Volkshochschule und Bürkstraße könnten erst dann festgelegt werden, wenn eine Entscheidung zum Rössle getroffen sei, heißt es.

Die CDU, so erklärte Stadtrat Dirk Sauter, sei einverstanden, unterstütze die Idee und werde zustimmen. „Wir sind in der Pflicht“, so Andreas Flöß (FW): „Wir haben die Möglichkeit, jetzt noch etwas breitgefächerter zu denken.“

Einverstanden mit den Sanierungszielen, die „gut formuliert“ seien, zeigte sich auch die AfD. Olaf Barth fragte nach, ob die Möglichkeit, einen Investor zu finden, eingeschlossen sei. Das bejahte Bührer.

„Schwenningen hat es nötig“

Ulrike Salat (Grüne) meinte, man solle sich mehr Zeit lassen und „es nicht so überstürzen“. Die Zeitschiene, so erklärte Detlef Bührer, sei das Ergebnis der Klausurtagung.

Für Bernd Lohmiller (SPD) ist die Vorlage zum Rössle-Areal „ein Beispiel, wie man groß denkt und Wohnen und Kultur zusammenbringt. „Wir sind dafür. Schwenningen hat es nötig“, erklärte er.

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Michael Steiger (FDP) erinnerte daran, dass es aufgrund des Online-Handels überall die gleichen Schwierigkeiten gebe, Innenstädte zu beleben. Es gelte mit Bedacht etwas Schönes hinzubekommen und die Aufenthaltsqualität zu steigern.

Kristina Ulm, Schwenningerin und beratendes Mitglied des Gemeinderates, regte an, einen städtebaulichen Wettbewerb zu veranstalten.