Stefan Heimpel

Die Lage im Vöhrenbacher Pflegeheim Luisenhof spitzt sich weiter zu. Binnen 24 Stunden wurden 19 weitere Bewohner positiv auf Corona getestet. Die Heimleitung bittet die Bevölkerung um Unterstützung.

Lage ist schwierig

Unverändert schwierig ist die Lage aufgrund von Corona im Zentrum für Betreuung und Pflege Luisenhof in Vöhrenbach. Es sind noch eine ganze Reihe weiterer positiver Corona-Befunde festgestellt worden. Aber trotz allem, so die Heimleitung, könnten die Bewohner dank breiter Unterstützung von vielen Seiten weiterhin gut versorgt werden.

Insgesamt 63 Bewohner und zwölf Mitarbeiter wurden im Pflegeheim Luisenhof positiv auf Corona getestet.
Insgesamt 63 Bewohner und zwölf Mitarbeiter wurden im Pflegeheim Luisenhof positiv auf Corona getestet. | Bild: Jürgen Liebau

Am Freitagmorgen meldete die Statistik des Gesundheitsamtes eine deutliche Zunahme von Infektionen bei den Bewohnern von 20 Fällen am Donnerstag auf nun 39 Betroffene. Auch bei den Mitarbeitern stieg die Zahl der Corona-Infizierten.

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Wegen unterschiedlicher Teststrategien (wir berichteten) kommt die Trägergesellschaft Korian Deutschland auf weitere Corona-Fälle. „Mit 63 Infektionen bei den Bewohnern und zwölf bei den Mitarbeitern ist die Lage im Luisenhof ernst“, macht die Konzernleitung in München deutlich.

Versorgung aktuell gesichert

Die Versorgung der Bewohner sei aktuell gesichert. „Dazu nutzen wir alle uns zur Verfügung stehenden Ressourcen – auch aus den umliegenden Einrichtungen und dem Zentralen Qualitätsmanagement“, so Korian Deutschland, das landesweit 252 Pflegeeinrichtungen führt. Man stehe in sehr engem Austausch mit den Behörden.

Sowohl das Landratsamt mit der Heimaufsicht als auch der Bürgermeister helfen dabei, weiteres Personal für die Einrichtung zu finden, so Geschäftsführer Martin Grünitz auf Anfrage unserer Zeitung.

Großer Dank an Mitarbeiter

Grünitz sprach den Mitarbeitern einen großen Dank aus. „Sie leisten gerade Mehrarbeit, verschieben ihre Urlaube oder passen ihre Dienstzeiten an, um die Corona-bedingten Ausfälle ihrer Kollegen zu kompensieren. Dafür danken wir ihnen von ganzem Herzen“, so Grünitz.

Aufruf des Gesundheitsamts trägt Früchte

Nicht zuletzt, darauf hatte auch schon Bürgermeister Robert Strumberger hingewiesen, hat das Gesundheitsamt bereits zu Beginn der Pandemie einen Aufruf gestartet, wer eventuell bei Engpässen entsprechenden Einrichtungen helfend zur Seite stehen könnte. Aus dieser Liste gab es bereits fünf Helfer, die nun zur Unterstützung in den Luisenhof kommen. Durch diese Unterstützung habe sich die Situation in der Pflege bereits etwas entspannt.

Viele packen mit an

„Extrem gut“ sei auch die Unterstützung des Hauses durch die Vöhrenbacher Ärzte, so Bernadette Manka. Unterstützung wurde dem Luisenhof auch schon von anderen Einrichtungen der Umgebung wie der Sozialstation Bregtal angeboten. Dies allerdings in Form von Schutzkleidung, da diese Einrichtungen selbst ihr Personal in vollem Umfang benötigen. Bei Schutzkleidung und anderem Material sei der Luisenhof dank guter Versorgung durch Korian Deutschland allerdings ausreichend ausgestattet, hier bestehe also kein Bedarf.

Engmaschige Kontrollen

Weiterhin gelten die mit dem Gesundheitsamt vereinbarten Maßnahmen für den Luisenhof wie der Aufnahmestopp. Das Gesundheitsamt stimmt sich weiterhin regelmäßig mit allen Beteiligten ab. Es werden auch engmaschige Antigentest-Kontrollen durchgeführt. „Wie das Virus seinen Weg in die Einrichtung gefunden hat, ist schwer nachvollziehbar“, so Jochen Früh, Leiter des Gesundheitsamtes. Vorwürfe an die Einrichtung seien daher haltlos.

Auch Vöhrenbachs Bürgermeister Robert Strumberger hat weiterhin intensiven Kontakt mit dem Team des Luisenhofs. Die Lage, so Strumberger, sei dramatisch, unter anderem auch durch die Erkrankung von Pflegekräften. Positiv sei die Unterstützung für das Haus und vor allem die Leitung durch den Träger Korian.

Auch von Seiten der Stadt werde jede Unterstützung geboten. Beispielsweise stehe die Feuerwehr bereit, um im Hintergrund beispielsweise mit Transporten das Haus zu entlasten.