Stefan Heimpel

Die Corona-Situation im Vöhrenbacher Alten- und Pflegeheim droht zu eskalieren: Erneut wurde eine ganze Reihe von Bewohnern und Mitarbeitern positiv getestet.

Das Gesundheitsamt meldete am Donnerstagmorgen 21 Neuinfektionen in Vöhrenbach, fünf neue Corona-Fälle in Furtwangen und zwei in Gütenbach. Auf Anfrage unserer Zeitung informierte das Gesundheitsamt, dass mit Stand von Donnerstag 7 Uhr insgesamt sechs Mitarbeiter und 20 Bewohner positiv auf das Coronavirus getestet worden seien.

Vergangene Woche schon über 25 Infizierte

Allerdings werden nicht alle Infizierten in der Vöhrenbacher Statistik aufgeführt, da nicht alle positiv getesteten Mitarbeiter in Vöhrenbach wohnen. Ebenso sind in diesen Zahlen noch nicht die 25 Bewohner und weitere Mitarbeiter enthalten, die in der vergangenen Woche mit einem Schnelltest gefunden worden waren (der SÜDKURIER berichtete).

Darüber hinaus, so das Gesundheitsamt, gingen noch weitere Testergebnisse ein, die im Lauf des Donnerstags noch bearbeitet werden.

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Für das Zentrum für Betreuung und Pflege Luisenhof in Vöhrenbach hat das Gesundheitsamt schon in der Vorwoche einen Aufnahmestopp erlassen. Die Verantwortlichen im Gesundheitsamt stimmen sich regelmäßig mit allen Beteiligten ab. Zudem werden engmaschige Antigentestkontrollen durchgeführt. Ebenfalls in ständigem Austausch sind Einrichtung und Träger mit der Heimaufsicht.

Strumberger: Corona wie Buschfeuer

Eine große Herausforderung für die Einrichtung sei aktuell die Personalsituation. Aufgrund des selbst betroffenen Personals und der Intensität der Pflege werde zusätzliches Personal benötigt. Das Landratsamt unterstützt hierbei die Einrichtung mit der Heimaufsicht, um weiteres Personal zu finden.

Auch Bürgermeister Robert Strumberger macht die Entwicklung im Luisenhof stark betroffen. Er verfolgt intensiv das Geschehen und bietet jede mögliche Hilfe an. Die Entwicklung im Luisenhof sei erschreckend, Corona mache sich hier wie ein Buschfeuer breit, meinte Bürgermeister Strumberger.

Dabei sei er ebenso wie das Gesundheitsamt überzeugt, dass man das Geschehen nicht habe vermeiden können. Bei der ersten Welle habe sich gezeigt, wie umsichtig im Luisenhof gearbeitet wurde. Lange blieb das Haus verschont. Wenn nun aber das Virus in das Haus hineingetragen werde, habe man keinen direkten Einfluss mehr.

Schuldigensuche nützt nichts

Es sei auf keinen Fall zielführend, jetzt nach Schuldigen zu suchen, sondern es gelte, Lösungen zu finden, wie man die Versorgung der Bewohner weiter sicherstellen könne, führte Strumberger weiter aus. Denn man dürfe nicht vergessen, dass nicht nur Bewohner, sondern auch Mitarbeiter infiziert sind. Die ohnehin dünne Personaldecke in den Pflegeeinrichtungen werde in einem Haus wie dem Luisenhof durch ein solches Ereignis zusätzlich belastet.

Schon seit Tagen gebe es Gespräche und Online-Konferenzen mit allen Beteiligten, wie die Betreuung der Bewohner im Luisenhof sichergestellt werden kann. Die gute Versorgung dieser Vöhrenbacher Bürger sei auch ihm ein großes Anliegen.

Heimträger ist gefordert

Nach den zahlreichen Infektionen in der vergangenen Woche habe man Möglichkeiten gesucht, um trotz der entstehenden Lücken den Betrieb des Hauses aufrecht zu erhalten. Wenn sich nun das Ganze auch auf andere Stationen ausbreite, werde dies natürlich immer noch schwieriger. Von allen Seiten versuche man, Hilfe zu leisten.

Gerade der Träger Korian sei jetzt stark gefordert, auch damit das verbliebene Personal nicht überlastet werde und dann alles zusammenbreche.