Vöhrenbach – Die Geschichte von Hammereisenbach stieß erneut auf reges Interesse. Thomas Demattio hatte bis ins Detail recherchiert. Etliche Teilnehmer ergänzten die Führung durch Kindheitserinnerungen. Die Wanderung durch den Oberhammer im Rahmen des Vöhrenbacher Sommerferienprogramms lockte 30 Personen an.
Nicht nur wegen seiner vielen Geschäfte und fünf Wirtschaften war Hammereisenbach bekannt, sondern auch wegen des Hammerwerks. Bis zum Furtwanger Katzensteig soll man den Schmiedehammer gehört haben. Das Hammerwerk prägte von 1523 bis zur Versteigerung im Jahre 1867 das Dorfleben. Etliche Häuser um das Hammerwerk nahmen deshalb viel Platz in den Schilderungen von Demattio ein. Einige der Gebäude waren das Blindenhaus, das Forsthaus (Verwaltungshaus) und das Gasthaus „Hammer“ als ehemalige Kantine des Hammerwerks. Zum Gasthaus gehörte das sogenannte Hammerwirtshüsli, in dessen Keller Eis für die Bierkühlung gelagert wurde.
Wirtschaftliche Erfolge hatte das Hammerwerk unter der Führung von Ferdinand von Steinbeis. Seinen Namen trägt auch die 1971 gegründete Steinbeis-Stiftung. Unter Steinbeis produzierten 30 Mitarbeiter 15 000 Zentner Stabeisen im Jahr.
Auch andere Häuser im Oberhammer haben ihre Geschichte. So gab es an der heutigen Bushaltestelle beim Hammer ein Postgebäude, auch Schwörerhaus genannt. Dieses brannte 1949 ab. Gegenüber wurde das Haus mit Lebensmittelladen wieder aufgebaut. Mit dem Haus Knöpfle (Volk), Waldblick (Kühn) und Steidle (Galli) gab es weitere Lebensmittelläden, nebst zweier Bäckereien im Ort. Ab dem Jahr 1929 hatte der Ort sogar eine Metzgerei, bis 1984 betrieben von Herbert und Anneliese Kirner.
Als erstes Haus am Sommerberg wurde 1911 die Mauthe-Villa erbaut. Über ein Drahtseil soll damals das Essen durch die Luft vom Gasthaus „Hammer“ zur Villa befördert worden sein. Die Schneider-Villa diente, so Demattio, nach dem zweiten Weltkrieg als französische Kommandantur, die das Haus beschlagnahmte.
Eine wechselvolle Geschichte hatte auch das erste Rathaus im Ort. Ursprünglich als Hauptmagazin des oberen Hammerwerks genutzt, wurde es im Jahr 1883 zum Rathaus mit Arrestzelle. 1967 erwarb es Otto Kienzler. Die ehemaligen Gasthäuser „Waldblick“ und „Ketterer“ rundeten die heimatgeschichtliche Wanderung ab.