Fußball, Bezirksliga: Alessandro Paolantonio hat als Trainer des SV Orsingen-Nenzingen einiges erlebt. Nach einer Laufbahn mit vielen Höhepunkten ist im Sommer aber Schluss. Wie die Vereinsverantwortlichen in der vergangenen Woche verkündeten, wird die Zusammenarbeit zwischen dem abstiegsbedrohten Bezirksligisten und seinem Trainer nach der Saison beendet.

„Der Abschied fällt mir sehr schwer – ich hätte gerne weitergemacht, weil die Jungs mir am Herzen liegen und ich in diesem Verein eine Zukunft sehe“, erklärt Paolantonio. Dennoch kann er die Entscheidung des Vereins „ein Stück weit nachvollziehen“, wie der 47-jährige Stockacher anfügt. Schließlich sei es nach insgesamt zehn Spielzeiten auch verständlich, wenn die Mannschaft einen neuen Impuls bräuchte.

Aufstiege und ein Pokalsieg

Dennoch blickt Paolantonio mit einer großen Zufriedenheit auf seine Amtszeit beim SV Orsingen-Nenzingen zurück. Ganz besonders bleiben ihm dabei die ersten Jahre in Erinnerung – und das aus gutem Grund. Es war die Saison 2010/11, als Paolantonio den damals ambitionierten A-Ligisten übernommen hatte.

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Trotz eines durchwachsenen Auftakts mit zwei Niederlagen und einem Unentschieden, wie sich Paolantonio erinnert, holte sich die Mannschaft mit 18 aufeinanderfolgenden Siegen die Meisterschaft und den damit verbundenen Aufstieg in die Bezirksliga. „Das war damals etwas ganz Besonderes – am Anfang hat keiner geglaubt, dass wir das noch umbiegen können“, spricht der Trainer über eine ereignisreiche erste Saison. Drei Spielzeiten in Serie hielt sich der Sportverein unter Paolantonio in der Spielklasse, krönte sich in der Saison 2012/13 sogar zum Bezirkspokalsieger.

Ein zweites Mal angeheuert

Nach vier Spielzeiten trennten sich dann die Wege. Allerdings nur vorübergehend. Zur Saison 2019/20 kam Paolantonio dann wieder mit dem SV Orsingen-Nenzingen in Kontakt. „Das war für mich eine Herzensangelegenheit, als der Anruf kam“, sagt der Coach, der in der Zwischenzeit jeweils zwei Jahre den FC Öhningen-Gaienhofen und den TSV Aach-Linz trainierte. Das Highlight folgte dann in der Saison 2021/22, als sich der SV Orsingen-Nenzingen zum zweiten Mal unter Alessandro Paolantonio die Meisterschaft in der Kreisliga A sicherte.

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In der aktuellen Saison läuft es dagegen noch nicht rund. Tabellenplatz 15 würde für den Klassenerhalt nicht reichen. Trainer Paolantonio betont dabei die Wichtigkeit der Bezirksliga: „Der Verein gehört in diese Spielklasse – es gibt viele junge Spieler, die sich hier entwickeln und die Plattform nutzen können.“ Wie es nach der Saison persönlich für den 47-Jährigen weitergeht, steht noch nicht fest. „Ich bin einfach gerne Fußballtrainer und lasse das auf mich zukommen – wenn eine reizvolle Aufgabe kommt, bin ich gerne direkt für eine neue Herausforderung bereit“, betont Paolantonio.