Fußball, Bezirksliga: Zwölf Gelbe Karten, viele temporeiche Spielzüge und am Ende ein leistungsgerechtes 1:1-Unentschieden: Das Duell zwischen dem TSV Aach-Linz und dem Türk. SV Konstanz, welches sich schon früh in der Saison als Topspiel entpuppte, hatte für die Zuschauer in der Aach-Linzer SF-Arena auf alle Fälle besten Unterhaltungswert.
Dabei zeichnete sich in der ersten Halbzeit ein klares Leistungsbild ab. Dass der Türk. SV nach 45 Minuten mit einer Führung in die Kabine marschierte, konnte sich dessen Trainer Shkelzen Kelmendi selbst nicht genau erklären. „Ehrlich gesagt: Wenn wir mit vier, fünf Toren in Rückstand geraten wären, hätten wir uns nicht beschweren dürfen“, reflektiert der Coach des Türk. SV, der vor allem die Rettungsaktionen seines Torhüters Rene Bissinger hervorhebt. Die Gründe für die eher enttäuschende erste Spielhälfte des Aufsteigers kennt Kelmendi ganz genau. „Wir sind leider mit deutlich zu viel Respekt in die Partie gegangen“, erklärt der 36-Jährige, dessen Elf im Anschluss jedoch „den Fokus gefunden“ hätte.
Gelbe Karten durch taktische Fouls
Trotz der vielen Verwarnungen sei die Partie „absolut fair“ gewesen, stellt Kelmendi klar und begründet die vielen Gelben Karten mit „taktischen Fouls, die beide Mannschaften oftmals ziehen mussten“. Dennoch war der Konstanzer Trainer am Sonntagnachmittag nicht immer einer Meinung mit dem Unparteiischen Maximilian Würzer. Nach einer verbalen Auseinandersetzung kurz nach dem Seitenwechsel hätte ein Aach-Linzer „eindeutig vom Platz fliegen müssen“, meint Kelmendi.
Und auch beim Gegentor in letzter Minute sei der Torschütze Dominik Ladan erst nach einem Foulspiel zum Torerfolg gekommen. Für seine Elf findet der Coach nach dem Punktgewinn jedoch ausschließlich lobende Worte: „Ich bin extrem stolz – wir haben gezeigt, dass wir mit den besten Mannschaften der Liga mithalten können.“
Hagg hadert mit der Effizienz
Dass der Konstanzer Aufsteiger für den TSV Aach-Linz zum Stolperstein hätte werden können, war dem Linzgauer Trainer Patrick Hagg durchaus bewusst. „Wir haben gegen diese Mannschaft in der Vergangenheit schon öfters gespielt, da waren die Duelle immer Spitz auf Knopf“, erinnert sich Hagg, der die mentale Einstellung seiner Elf vor dem Aufeinandertreffen hervorhebt: „Alle meine Spieler haben grundsätzlich den Charakter, dass sie keinen Gegner unterschätzen.“
Am Sonntag sei der TSV-Coach „mit der Leistung über die gesamte Spieldauer einverstanden“ gewesen, allerdings habe die Effizienz gefehlt. „Wir haben zu viele Tormöglichkeiten liegen gelassen – das hat uns die drei Punkte gekostet“, resümiert Hagg, der ein mögliches Foulspiel seines Schützlings vor dem Ausgleichstreffer nicht beurteilen kann: „Da war ich in meiner Trainerzone einfach zu weit entfernt.“ Über die Fairness der Partie teilt der TSV-Trainer allerdings die Meinung seines Trainerkollegen Kelmendi. „Es war das eine oder andere Mal hitzig, entglitten ist das Spiel aber nicht“, sagt Hagg und fügt an: „Emotionen gehören in einem Topspiel nun mal dazu.“