Fußball, Bezirksliga: Nicht selten benötigen Aufsteiger in der neuen Spielklasse eine gewisse Eingewöhnungsphase. Das bestätigt auch die aktuelle Saison. Eine Ausnahme macht hierbei der SV Allensbach. Die Mannschaft um Trainer Serdar Yalcinkaya scheint sich schnell mit dem Abenteuer Bezirksliga angefreundet zu haben.
„Es herrscht ein sehr großer Teamgeist bei uns im Kader – da wird zu jeder Zeit füreinander gekämpft“, schwärmt Yalcinkaya, der mit seiner Mannschaft aktuell auf dem vierten Tabellenplatz rangiert. Auch beim 2:1-Erfolg am Sonntag gegen die SG Buchheim-Alth.-Thalh./Kreenh. wusste der Aufsteiger zu überzeugen.
Letztes Duell liegt sechs Jahre zurück
Nun richtet sich der Fokus aber auf das kommende Wochenende. Am Sonntag (16.30 Uhr) steht mit dem Derby in Allensbach ein Highlight auf dem Programm. In der Saison 2017/18 traf der SV Allensbach das letzte Mal in der Bezirksliga auf die SG Reichenau/R.-Waldsiedlung. Nach sechs Jahren Abstinenz weckt das Derby am Gnadensee, der zwischen Allensbach im Norden und der Insel Reichenau im Süden liegt, wieder große Emotionen.
Es gebe eine lange Tradition zwischen den Vereinen, wie Yalcinkaya erzählt. In den vergangenen Jahren veränderten sich allerdings die Machtverhältnisse am Gnadensee. War in früheren Zeiten Allensbach eine feste Größe in der Bezirksliga und Reichenau eher in unteren Spielklassen beheimatet, sah die Konstellation in der jüngeren Vergangenheit anders aus.
Als sich die Mannschaften vor sechs Jahren in der Bezirksliga das letzte Mal duellierten, entschied die SG Reichenau/R.-Waldsiedlung beide Partien für sich. Der SV Allensbach musste sich gar mit dem Abstieg in die Kreisliga A abfinden.
Nun begegnen sich beide Vereine fußballerisch wieder auf Augenhöhe – und das Gnadensee-Derby geht in die nächste Runde. „Die Vorfreude im Verein ist enorm“, berichtet Yalcinkaya und fügt an: „Wir hoffen auf viele Zuschauer und eine tolle Stimmung – da möchte ich die große Euphorie überhaupt nicht bremsen.“
Ähnlich geht es der SG Reichenau/R.-Waldsiedlung, in deren Umfeld dem SV Allensbach in der vergangenen Saison im Kampf um den Aufstieg die Daumen gedrückt wurden. „Das ist doch super, jetzt haben wir endlich mal wieder ein Derby“, freut sich Trainer Simon Weltin, der zu dieser Spielzeit das Traineramt von Rolf Blum übernommen hat.
Auch der 30-Jährige weiß einiges über die große Tradition. „Wir haben einige Spieler in unseren Reihen, die vor sechs Jahren schon dabei waren“, sagt der Trainer, der aber auch über länger zurückliegende Duelle Bescheid weiß: „Die Geschichten erzählen unsere Väter heute noch.“
Sportlich geht Weltin, der in der vergangenen Saison bereits als Co-Trainer auf der Reichenau fungierte, von einem engen Aufeinandertreffen aus. „Die bisherigen Leistungen des SV Allensbach sind nicht hoch genug anzuerkennen“, lobt Weltin seinen Kontrahenten. „Es wird ein Spiel mit vielen Emotionen werden – danach steht die Freundschaft wieder im Vordergrund“ – in diesem Aspekt sind sich die beiden Trainer einig.