Fußball, Bezirksliga: Nur noch wenige Minuten waren zu spielen in der vorgezogenen Partie des 27. Bezirksliga-Spieltages zwischen der SG Reichenau/R.-Waldsiedlung und dem 1. FC Rielasingen-Arlen II, als Gästefans das Spielfeld stürmten und laut Aussagen von Reichenauer Verantwortlichen auf zwei am Boden liegende Spieler der Heimelf eingetreten haben sollen. Der Schiedsrichter beendete die Partie daraufhin vorzeitig.

Bis zu dieser Eskalation „war es ein umkämpftes, aber nicht übertrieben aggressives Spiel“, wie der Reichenauer Trainer Simon Weltin kurz nach Spielschluss erklärt. Nach der 1:0-Führung seiner Mannschaft kurz vor dem Halbzeitpfiff durch einen Kopfball von Clemens Ochs auf Vorlage von Aaron Sättele kamen die Gäste aus Rielasingen in der zweiten Hälfte stärker auf und hatten zahlreiche Chancen zum Ausgleich. Seine Mannschaft habe dagegengehalten, so Weltin, habe aber auch Glück gehabt, dass die Reichenauer Führung bis in die Schlussphase Bestand hatte.

Immer hitziger

Die Partie wurde nun aber, so der Reichenauer Trainer, aggressiver, immer hitziger. Nach einem Foul an einem Reichenauer Spieler, direkt in der Nähe der Rielasinger Bank, habe dieser seinen Gegenspieler weggeschubst, sagt Weltin. Daraufhin seien Fans der Gäste, wohl auch Vereinsangehörige, wie Weltin beteuert, auf den Rasen gestürmt. „Zwei unserer Spieler lagen am Boden und wurden getreten“, berichtet der Reichenauer Trainer, „das waren unglaubliche Szenen!“.

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Der Rielasinger Trainer Antonio Del Mondo bestätigt, dass „Zuschauer aufs Spielfeld gerannt sind. Ich habe versucht zu schlichten. Wer das aber genau war, kann ich nicht zu 100 Prozent sagen. Das ging alles viel zu schnell!“

Wie es nun weitergeht, wird das Sportgericht des Fußball-Bezirks Bodensee entscheiden. „Das dürfte eine klare Sache werden“, glaubt der Reichenauer Trainer Simon Weltin, der nach den Ereignissen auf dem Sportplatz Baurenhorn „geschockt“ war, aber auch nicht unerwähnt lassen will, dass von „Rielasinger Seite viele Entschuldigungen kamen“.

Entschuldigungen vom Sportvorstand

Auch vom Sportvorstand des 1. FC Rielasingen-Arlen, der vor Ort war und das Geschehen hautnah miterlebt hat. „Natürlich geht es nicht, dass Zuschauer auf das Spielfeld rennen. Ich bin nach dem Abbruch sofort zum Schiedsrichter und zum Kapitän der Reichenauer hin und habe mich bei beiden entschuldigt“, sagt Andreas Piller. „Wir werden uns auch am Samstag, da wir spielfrei sind am Wochenende, mit der Mannschaft zusammensetzen. Solche Vorkommnisse können wir nicht einfach stehen lassen.“

Allerdings zeigt sich Piller mit der Schilderung der Ereignisse im Spielbericht des Schiedsrichters nicht gänzlich einverstanden, da seiner Meinung nach das Verhalten eines Reichenauer Spielers entscheidend zur Eskalation beigetragen habe. „Der hat minutenlang rumgeschrien und die Situation zusätzlich aufgeheizt!“ Auch habe er selbst nicht gesehen, dass auf Reichenauer Spieler eingetreten worden sei. „Dass ein Abbruch notwendig war, ist bedauerlich. Unter normalen Umständen hätte das Spiel nach zwei Roten Karten – eine für unseren Spieler wegen des Fouls, eine für den Reichenauer nach dem Schubser – mit einem Freistoß für die SG fortgesetzt werden können!“, so der Rielasinger Sportvorstand.