Fußball, Bezirksliga: TuS Immenstaad – FC Öhningen-Gaienhofen (Sonntag, 15 Uhr). – Mit seinem Mitspieler Max Ammann hat Nicolas Grieger vom FC Öhningen-Gaienhofen vor der Runde noch gescherzt. „Du schießt diese Saison eine zweistellige Anzahl an Toren“, behauptete sein Kumpel. Grieger war davon aber nicht so wirklich überzeugt, wettete dagegen.
Neun Tore – nur zwei haben mehr
Zu unrecht, wie der 21 Jahre alte Flügelspieler vor dem 10. Spieltag in der Bezirksliga Bodensee längst weiß. „Das sollte ich jetzt schon schaffen, es läuft ja ganz gut“, sagt der Neun-Tore-Mann. Nur der Markdorfer Austyn Adebayo Adefeyiju (14 Treffer) und Tim Schell von der SG B.A.T./Kreenheinstetten-Leibertingen (10) waren bisher erfolgreicher.
Zuletzt traf Grieger beim 7:1-Erfolg gegen die SG DJK Konstanz/KN-Egg vierfach – und das innerhalb von nur elf Minuten! „Das war schon verrückt. In der zweiten Halbzeit habe ich ganz vorne gespielt. Ich konnte es selbst nicht so richtig glauben, wie schnell das ging.“
Schon immer auf der Höri
Nicolas Grieger kickt schon immer auf der Höri. Im Bambini-Alter ging es für den Rechtsfuß mit dem Fußball los, beim FC Öhningen-Gaienhofen erlebt er nun also seit anderthalb Jahrzehnten die Höhen und Tiefen, die zum Fußballerdasein dazu gehören. In der vergangenen Saison stieg der angehende Physiotherapeut mit seinem Team aus der Landesliga ab, nun rangiert die Elf von Trainer Markus Schoch auf der Bezirksliga-Spitzenposition.
Auf den Spuren des Vaters
„Über den direkten Wiederaufstieg würde sich bei uns niemand beschweren, aber das wird schwierig. Unser Ziel bleibt die Top-Fünf“, sagt Grieger. Der SC Markdorf, der SV Mühlhausen und der SV Denkingen – das sind für ihn die drei Favoriten. Mannschaften, auf die Öhningen-Gaienhofen in den kommenden Wochen trifft. „Wir sind auf jeden Fall mehr als zufrieden mit dem Start. Nicht viele hatten uns das zugetraut, wir selbst auch nicht wirklich.“
Sollte Grieger weiter so konstant treffen, scheint der Aufstieg in die Landesliga nicht unmöglich. In die Spielklasse, in der sein Vater und Jugendtrainer Jürgen Grieger in der Saison 1995/96 Torschützenkönig wurde. „Die treuen Öhninger Zuschauer sagen, dass ich mehr laufe als mein Vater damals, er aber ein bisschen abgezockter vor dem Tor war“, sagt Nicolas Grieger und lacht dabei.
Unter seinem Ex-Coach noch Verteidiger
Aber das kann ja noch kommen. Zumal der 21-Jährige erst seine dritte Spielzeit im Aktivenbereich spielt. Obendrein agierte er unter seinem ehemaligen Coach Toni Fiore Tapia noch in der Defensive – als Rechtsverteidiger. „Die Position weiter vorne gefällt mir. Aber das kommt auch durch die Mannschaft, weil wir aktuell sehr gut harmonieren und es einfach Spaß macht“, sagt Grieger, der seinen Fokus ohnehin nicht auf das Toreschießen legt.
Auch nicht im Duell beim TuS Immenstaad am Sonntag. Wobei es eine besondere Partie für den 21-Jährigen wird, schließlich lebt seine Mutter Sabine mit ihrem Partner, der jahrelang für den TuS gespielt hat, in Immenstaad. Für die beiden Zuschauer wird das Auswärtsspiel also zur Heimpartie. „Da will ich natürlich auf keinen Fall verlieren“, sagt der nächste Grieger, der ein Torgarant auf der Höri ist.