Fußball-Bezirksliga: – Das auf mäßigem Niveau stehende Spiel hatte letztlich zwei Szenen, die die Gemüter erregten. Zunächst ein vermeintliches Foul von Jens Murawski am Wallbacher Neuzugang Timo Bernauer, was zum 1:0 per Strafstoß durch Christian Albiez führte.
Später bewahrte Kapitän Marco Weimann seinen Hertener Gegenspieler Bastian Eschbach nach einem vermeintlichen Handspiel vor einem Platzverweis. Ganz im Sinne des Fairplay hatte Weimann beim Unparteiischen interveniert, als dieser schon nach der roten Karte in seiner Hosentasche nestelte.
Neue Freunde fand Nico Martorana beim SV Herten an diesem Nachmittag nicht. Trainer Musa Musliu rang auch Stunden nach dem Spiel noch um Fassung, als er auf den Strafstoß angesprochen wurde. Jens Murawski soll Timo Bernauer mit dem gestreckten Fuß attackiert haben. Für den unparteiischen, wie für die Wallbacher eine klare Entscheidung: „Aus der Distanz, die ich zum Geschehen hatte, war es ein Foul“, so Andreas Braunagel von den Gastgebern.

Musa Musliu und seine Mannen hatten vielmehr ein Vergehen des Wallbacher Neuzugangs gesehen: „Dieser Pfiff gegen uns war ein Witz.“
Umso humorloser gab sich Christian Albiez – und versenkte den Ball vom Elfmeterpunkt zur Wallbacher Führung. Die währte bis zur Pause, den beide Seiten vergaben bis zum Wechsel gute Torchancen in der bis dahin ausgeglichenen Partie.
„Wer weiß, wie die Sache gegen einen dezimierten Gegner gelaufen wäre“, überlegte Andreas Braunagel kurz, den ein Platzverweis für den SV Herten lag in der Luft. „Ich hatte das Gefühl, dass er nur drauf wartete, bis einer von uns soweit war“, ließ Musa Musliu seinem Unverständnis freien Lauf, um dann aber die Geste von Marco Weimann lobend zu erwähnen: „Dass er das gemacht hat, verdient hohen Respekt.“
Weimann hatte im Gegensatz zu Nico Martorana genau gesehen, dass der zuvor bereits mit „Gelb“ verwarnte Bastian Eschbach bei seinem tief angesetzten Ballkontakt deutlich mit dem Kopf am Leder war – und nicht mit der Hand. Als er Martorana an der Hosentasche nesteln sah, reagierte der Kapitän sofort und bezeugte den regelkonformen Ballkontakt: „Das geht absolut in Ordnung. Ich habe ihn bestärkt. Wenn er das so gesehen hat, dann muss er eingreifen. Da gilt Fairplay“, betonte Andreas Braunagel, der einst selbst schon beim SV Herten gespielt hat.
In voller Besetzung übernahm der SV Herten das Kommando, erspielte sich zahlreiche gute Chancen. Der kurz zuvor eingewechselte Massimiliano Di Feo eroberte im Mittelfeld den Ball, spielte ihn nach Außen zu Romano Males. Der spielte Joshua Kopp in den Lauf, dessen Querpass fand den frei stehenden Di Feo – 1:1.
Diesem schön heraus gespielten Treffer hätten weitere Hertener Tore folgen können, doch entweder krachte der Ball ans Gebälk (Murawski, Kopp) oder Ramon Winkler zwischen den Wallbacher Pfosten erwies sich als Meister seines Fachs: „Er hat uns mit seinen Paraden den Punkt gerettet“, so Braunagel, der die Ursache für den Leistungsabfall nach dem Wechsel kennt: „Uns fehlt es noch an Kondition. Da brauchen wir noch zwei Wochen, um auf dem geforderten Niveau zu sein. Deshalb bin ich mit dem Punkt total zufrieden.“
FC Wallbach – SV Herten 1:1 (1:0). – Tore: 1:0 (22./FE) Albiez; 1:1 (63.) M. Di Feo. – SR: Nico Martorana (Zell). – Z.: 150.
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