Simon, erleben Sie gerade die schönste Zeit mit dem SV Buch?
Das ist schwer zu vergleichen. Jetzt gehöre ich zu den älteren Spielern, da nimmst du die Dinge anders wahr. Ich sehe uns auf einem guten Weg und finde, dass wir uns seit dem Aufstieg vor acht Jahren von Jahr zu Jahr verbessert haben. Vor allem im taktischen Verhalten haben wir seinerzeit unter Peppe Pavano einen Riesenschritt gemacht.

Seit 2011 nun schon Bezirksligist steht der SV Buch dennoch bei der Konkurrenz oft als Abstiegskandidat auf dem Zettel.
Das scheint Tradition in der Liga zu sein. Mittlerweile haben wir uns etabliert und bieten den vermeintlich großen Clubs immer wieder Paroli. Als Dorfverein wird man halt gern unterschätzt, obwohl wir so viel auf die Beine gestellt haben.
Ärgert Sie das etwas?
Nein, es motiviert uns viel mehr. Intern haben wir den Anspruch, um Platz sechs oder sieben zu spielen. Und wenn wir von Verletzungen verschont bleiben – anders als zur Zeit – dann ist das auch kein unrealistisches Ziel. In der Rolle des „Underdogs“ fühlen wir uns durchaus wohl.

Was macht den SV Buch als Verein aus?
Das ist unser Teamgeist, der Zusammenhalt. Wir sind eben ein Dorfverein. Gemeinsam haben wir Spaß am Sport und auch neben dem Kickplatz. Mein Freundeskreis besteht aus meinen Mannschaftskollegen.

Das ist dann sicher schwer für einen Neuzugang, da reinzukommen?
Absolut nicht. Wenn ein neuer Spieler zu uns passt – und darauf wird bei den Neuzugängen durchaus geachtet, dass es nicht nur sportlich sondern auch charakterlich stimmt – dann gehört er ganz schnell dazu.
Sie leben aus beruflichen Gründen in der Ostschweiz. Wie hoch ist der Aufwand, den Sie auf sich nehmen?
Meine Freundin lebt ja noch hier. Aber der Verein und die Kumpels sind mir den Aufwand wert. Die Strecke beträgt etwa 100 Kilometer. Ich fahre fast zwei Stunden.

Zum Training beim SV Buch wird es da eher selten reichen?
Ich habe hier in der Schweiz einen Verein, bei dem ich einmal pro Woche mitmache. Dazu gehe ich ins Fitnessstudio. Spielen wir sonntags, trainieren wir ab und zu außer der Reihe freitags, damit ich dabei sein kann. Optimal ist es nicht, denn auch den Spielern fehlt der Torwart im Training.

Sie sind jetzt 34 Jahre alt. Haben Sie schon ans Aufhören gedacht?
Natürlich zwickt es mehr als früher. Vor der Saison hatte ich eine Zeit lang Probleme mit Leiste und Hüfte. So lange mein Körper und meine Freundin mitmachen, spiele ich gern noch weiter.
Zur Person
Simon Eckert (34) stammt aus dem Waldshuter Ortsteil Oberalpfen, lebt aber mittlerweile aus beruflichen Gründen in Herisau im Kanton St. Gallen und arbeitet in Appenzell/AR als Projektleiter in der Druckfarben-Herstellung. Seit seiner frühesten Jugend spielt Eckert als Torhüter bei seinem Heimatverein SV Buch. (gru)