Fußball-Bezirksliga: – Die Donnerschläge des kurzen Gewitters am Eingang des Schlüchttals waren gerade verhallt und der Himmel hatte nach dem heftigen Regen seine Schleusen gerade dicht gemacht, da schallte es fast noch ein paar Dezibel lauter vom Nägeleberg herunter. Mit unbändigem Jubel feierte der FC RW Weilheim seinen Torjäger Benjamin Streuff, der mit einem Doppelschlag die Weichen auf Siege im Tälerduell gegen die SG Mettingen/Krenkingen gestellt hatte.
Binnen 70 Sekunden waren die Gäste, immerhin als Tabellendritter und – zumindest für Unbeteiligte – noch durchaus mit Relegationsplatz-Ambitionen aufgelaufen, endgültig besiegt.
Erst hatte Julian Emmerich seinen Stürmer mit einem Traumpass bedient, kurz danach bewies auch Aaron Zimmermann ein feines Füßchen. Sekunden nach dem 2:0 sorgte er für eine Kopie des Tores zum 3:0.
Fußball-Bezirksliga in Zahlen
Bis zu diesem Zeitpunkt war die Führung der engagiert auftretenden Gastgeber zwar nicht unverdient, aber doch eher glücklich zustande gekommen. Nach einem Freistoß von Julian Emmerich aus dem Mittelfeld patzte Yannik Boll, ließ den scheinbar harmlosen Ball aus den Händen gleiten – vor die Füße von Patrick Merz, der sich die Chance zum ersten Saisontreffer (20.) nicht entgehen ließ.
Abgesehen vom Pfostentreffer von Alexander Rindt nach neun Minuten und eben diesem Tor passierte bis zur Pause nicht mehr viel vor dem Gästetor. Das war allerdings wohl eher dem heftigen Regenguss geschuldet. Der nasse Rasen ließ kaum noch vernünftige Pässe zu, dazu kam eine teilweise abenteuerliche Auslegung der Zweikämpfe durch Schiedsrichter Matthias Schoester.
So kniff er kurz vor der Pause offensichtlich beide Augen zu, als Michael Emmerich recht ungestüm in einen Zweikampf mit Felix Kohler ging. „Kann man durchaus pfeifen“, gab sogar Oliver Neff offen zu, dass seine Elf mit dem Tor und dem nicht gegebenen „Elfer“ das Glück auf seiner Seite hatte.
Nach dem Wechsel machte Schoester das wieder wett, als er auch den Weilheimern einen relativ klaren Strafstoß (56.) verwehrte, nachdem Alexander Baumgartner von Samuel Gantert gefoult worden war.
Erst nach dem klaren Rückstand wurden die Aktionen der SG Mettingen/Krenkingen etwas strukturierter, wenn auch der letzte Kniff und der Drang zum Tor fehlten. Selbst nach dem Anschlusstor von Daniel Albicker, der ebenfalls zum ersten Mal in dieser Serie getroffen hat, kam zu wenig von der viel gepriesenen Offensive aus dem Steinatal.
Für Trainer Georg Isele ein deutliches Zeichen, dass bei seiner Elf etwas die Luft draußen sein könnte. Der dritte Tabellenplatz ist ihr nach der Serie von fünf Siegen in Folge kaum noch zu nehmen, daran ändern auch das 0:1 vor Wochenfrist gegen den TuS Efringen-Kirchen und nun das 1:3 in Weilheim wenig: „Irgendwie ist die Spannung draußen, Platz zwei war bei uns intern nie ein Thema“, so Isele: „Solche Tore wie heute kriegen wie sonst nie.“
Während der Gast seine Niederlage analysierte, freuten sich die Rot-Weißen auf den Tanz in den Mai beim Turn- und Sportverein (TuS), der übers Wochenende sein 50.+1-Jubiläum feierte.
Mit den beiden Siegen, unter der Woche war der FC Wallbach schon mit 3:1 bezwungen worden, und dem nun auf acht Punkte gewachsenen Abstand zur Abstiegszone ließ es sich beim „Mutter-Verein“ gut feiern. Der FC Rot-Weiß hatte sich 2005 selbstständig gemacht, hatte zuvor seit der Gründung der Fußballabteilung im Dezember 1978 als TuS Weilheim firmiert.
Abstiege gab es in den 44 Fußballjahren immer wieder einmal, zuletzt 2017. In diesem Jahr dürfte der Ligaverbleib spätestens mit diesem Sieg und damit acht Punkten aus den letzten vier Spielen gesichert sein: „Wir haben noch vier Heimspiele und die Tendenz zeigt nach oben“, freut sich Trainer Oliver Neff, mahnt aber dennoch: „Zurücklehnen ist noch nicht angesagt, wir haben unsere Ziele noch nicht erreicht.“
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