Fußball-Bezirksliga: – Eine Woche vor dem finalen Derby gegen den FC Schönau zum Abschluss der Vorrunde stellt sich Tabellenführer FC Zell beim Verfolger SG Mettingen/Krenkingen vor. Die Partie auf dem Kunstrasen in Untermettingen ist zweifellos die herausragende Begegnung am 16. Spieltag – sofern sie überhaupt stattfinden kann. Nach dem Bekanntwerden eines Corona-Falls in der Zeller Mannschaft, werden am Donnerstag sämtliche Spieler und Trainer getestet. Sollte es weitere positive Tests geben, droht die Absage des Spiels: „Wenn sieben Spieler betroffen sind, ist eine Verlegung möglich“, so Andreas Hiemann (Rheinfelden), der Corona-Beauftragte des Bezirks Hochrhein.

Bislang hatte Trainer Michael Schwald beim FC Zell ohnehin schon das Problem, dass drei seiner Spieler nicht geimpft sind. Diese Akteure dürfen seit dem Eintritt Baden-Württembergs in die „Corona-Alarmstufe“ am Mittwoch nur noch mit einem negativen PCR-Test am Training und Spielbetrieb teilnehmen. Zutritt zu den Innenräumen ist seither – wegen der 2G-Regel – nur noch für Geimpfte und Genesene erlaubt.

Wie diese Einschränkung künftig im Trainings- und Spielbetrieb gehandelt werden soll, müsse ohnehin geklärt werden, betont Schwald, der davon ausgeht, dass die „Alarmstufe“ bis ins Frühjahr 2022 hinein Gültigkeit haben wird: „Die Spieler müssten nicht nur jedes Mal einen negativen PCR-Test bringen, sondern auch stets umgezogen hier antreten. Wie das bei Auswärtsspielen klappen soll, weiß ich nicht.“ Das weitere Vorgehen werde man intern am Donnerstag besprechen.
Fußball-Bezirksliga auf einen Blick
Probleme also, die nahezu alle Vereine mehr oder weniger belasten. Ausnahmen sind – nach Kenntnisstand des SÜDKURIER – auf jeden Fall der FC Schönau, bei dem Trainer Christian Lais schon vor einigen Wochen eine 100-Prozent-Impfquote meldete, und die SG Mettingen/Krenkingen: „Bei uns sind alle Spieler geimpft“, so Trainer Georg Isele, dem trotzdem „beim Blick aufs Kader ganz anders“ wurde.

Für seine SG Mettingen/Krenkingen ist das Top-Spiel gegen den FC Zell nicht wegen Corona eine echte Herausforderung, sondern wegen Lücken im Kader, die durch Verletzungen entstanden sind. Freddy Happle ist angeschlagen, Moritz Erne fehlt aus privaten Gründen, Simon Gantert, Daniel Bächle und Tim Beck sind verletzt. Zudem fehlt Manuel Boll schon länger wegen seiner Leistenprobleme.
Für Georg Isele dennoch kein Grund, klein beizugeben: „Natürlich kommt da eine echte Macht auf uns zu. Aber solche Spiele lieben wir. Meine Mannschaft wird parat sein“, blickt Isele zuversichtlich auf das Spiel gegen den FC Zell, der schon beim bisher einzigen Duell, im August 2020, mit einem 3:3 düpiert wurde: „Wir haben nichts zu verlieren. Mit unseren 29 Punkten sind wir kurz vor Ende der Vorrunde weit über unserem Limit. Keiner konnte erahnen, dass es so gut laufen würde.
Tatenlos zuschauen muss beim Top-Spiel der mit dem Tabellenführer punktgleiche FC Erzingen. Die Elf von Trainer Klaus Gallmann hat ihr für dieses Wochenende angesetzte Derby gegen den SV Jestetten bereits am 13. Oktober ausgetragen und dabei ein 0:5-Debakel vom Feinsten erlebt. Spätestens beim Festbankett zum 100. Geburtstag, das am Freitag, 20. November, unter Corona-Auflagen in der Gemeindehalle stattfinden wird, soll diese Schmach aber vergessen sein. Trotz des Übertritts in die „Alarmstufe“ wollen die Erzinger mit ihren Gästen endlich ihren „Hundertsten“ etwas feiern, nachdem die Termine schon im vergangenen Jahr wegen der Pandemie verschoben werden mussten.

Im Tabellenkeller steht das Schlüchttal-Derby beim FC RW Weilheim an. Die Gastgeber plagen nach wie vor zwar Personalsorgen, doch stimmt derzeit wenigstens das Nervenkostüm. Das 3:3 beim FC Zell gab Selbstvertrauen und angesichts der ausgeglichenen Heimbilanz mit zehn Punkten sehen sich die Weilheimer in einer guten Position, den zahlreichen Ausfällen zum Trotz. Für den FC Schlüchttal ist das Derby eine gute Chance, im Abstiegskampf nachzulegen. Auswärts steht auf der Haben-Seite nach wie vor die Null, doch nach dem 5:2 gegen den TuS Efringen-Kirchen brennt wieder etwas Licht am Ende des Tales.

Hoffnung gibt es auch beim FC Wallbach, der seine Null in der Auswärtsbilanz mit dem überraschenden 4:3-Sieg beim SV Jestetten verscheuchte. Nun will das Team von Trainer Dirk Tegethoff zu Hause nachlegen, um den Abstand zum rettenden Ufer möglichst knapp zu halten. Allerdings kreuzt am Samstag der wieder erstarkte FC Tiengen 08 im Flößerstadion auf. Das Team von Erkan Kanli feierte zuletzt drei Siege in Folge.
Eine Siegesserie endete mit dem 1:3 gegen den FC Erzingen für die Überflieger des SV Buch. Nun geht‘s zum Bosporus FC Friedlinden, der das Nachholspiel beim SV Herten deutlich mit 2:8 verloren hat. Auswärts gab der SV Buch zuletzt am 4. September, beim 0:1 in Waldshut, Punkte ab.
Der VfB Waldshut musste zuletzt nicht nur das 0:1 gegen die SG Mettingen/Krenkingen hinnehmen, sondern verlor am „Grünen Tisch“ auch das abgebrochene Spiel gegen den TuS Efringen-Kirchen. Gleich zwei Gründe, weshalb die Fahrt zum FC Schönau motiviert angetreten werden wird. Motiviert aber auch, weil das Team von Trainer Danijel Kovacevic die letzten fünf Auswärtsspiele gewonnen hat und der FC Schönau im heimischen Jogi-Löw-Stadion – abgesehen vom 3:3 gegen den TuS Efringen-Kirchen – alle Gegner besiegt hat.
Der TuS Efringen-Kirchen bekommt es am Sonntag mit dem SV Herten zu tun. Der hat sich gerade mit einem 8:2 gegen den Bosporus FC Friedlingen „warm“ geschossen. Die SG FC Wehr/Brennet wiederum unterlag zuletzt in Tiengen mit 1:6, hat aber vor zwei Wochen die Rückkehr auf den Kunstrasen mit einem 5:0 gegen den SV Jestetten gefeiert.
Nun kommen die U23-Kicker des FV Lörrach-Brombach mit Interimstrainer Hanspeter Schlagenhof. Der startete vor sechs Wochen fulminant mit sieben Punkten, doch die letzten drei Begegnungen gingen allesamt verloren.