Fußball-Bezirksliga: – Das vom Schiedsrichter in der Nachspielzeit abgebrochene Spiel des VfB Waldshut am Samstag, 30. Oktober, zu Hause gegen den TuS Efringen-Kirchen, wird vorläufig mit 3:0 für den Gast aus dem Rebland gewertet. Wie der VfB Waldshut bestätigt, wird ihm von der Spruchkammer des Fußballbezirks Hochrhein die Schuld am vorzeitigen Spielende angelastet. Die Mannschaft von Trainer Danijel Kovacevic lag zu diesem Zeitpunkt mit 2:1 in Führung.

Das könnte Sie auch interessieren

Ausgelöst wurde der Abbruch durch den Schiedsrichter nach einer Gelb-Roten Karte gegen Sandro D‘Accurso, den die Spruchkammer mit als Verursacher des Abbruchs identifiziert hat. Er wurde für sechs Spiele – bis zur Winterpause – gesperrt. Der Stürmer soll nach dem Platzverweis den Unparteiischen ebenso bedroht haben, wie Offizielle des Vereins.

Sechs Spiele Sperre: Stürmer Sandro D‘Accurso (vorn, gegen den Erzinger Vassilios Dimitriadis) vom VfB Waldshut wurde vom ...
Sechs Spiele Sperre: Stürmer Sandro D‘Accurso (vorn, gegen den Erzinger Vassilios Dimitriadis) vom VfB Waldshut wurde vom Sportgericht bis zur Winterpause gesperrt. | Bild: Scheibengruber, Matthias

Eine Auslegung der Situation, die die Beteiligten seinerzeit schon nicht nachvollziehen konnten: „Es gab keine Berührung. Sandro hat sich lediglich vor dem Schiri aufgebaut und ihn gefragt, was der Platzverweis soll. Daraufhin lief der Unparteiische wortlos weg und in die Kabine“, sagte Kovacevic nach dem Spiel gegenüber unserer Zeitung: „Im Gegenteil. Wir haben versucht, ihn zu beruhigen und um Fortsetzung des Spiels gebeten.“

Das könnte Sie auch interessieren

Ähnlich hatte sich seinerzeit TuS-Trainer Dennis Weiß gegenüber dem SÜDKURIER geäußert: „Gemeinsam mit Stefan Hilpüsch versuchte ich, den Unparteiischen dazu zu bewegen, die restlichen zwei, drei Minuten noch spielen zu lassen.“ Auf Weiß hatte es den Eindruck, dass es dem Schiedsrichter nicht bewusste gewesen sei, dass Hilpüsch und er nicht zum VfB Waldshut gehören, sondern zum Gegner.

Das Lachen ist Klaus Fricker vergangen: Der Vorsitzende des VfB Waldshut ist mit dem Urteil der Spruchkammer nicht einverstanden.
Das Lachen ist Klaus Fricker vergangen: Der Vorsitzende des VfB Waldshut ist mit dem Urteil der Spruchkammer nicht einverstanden. | Bild: Scheibengruber, Matthias

VfB-Vorsitzender Klaus Fricker zeigt in einer ersten Reaktion wenig Verständnis für das Urteil: „Weder unsere Stellungnahmen, noch die öffentlichen Äußerungen des gegnerischen Trainers wurden bei der Entscheidung berücksichtigt.“ Es habe zu keiner Phase des Spiels und danach eine Bedrohung des Unparteiischen geben, schon gar nicht durch Offizielle des Vereins: „Hier werden Dinge behauptet, die jeglicher Grundlage entbehren.“

Ob der VfB Waldshut nun binnen einer Woche gegen das Urteil eine Berufung beim Verbandssportgericht einlegt, werde im Verlauf der Woche entschieden, so Fricker gegenüber unserer Zeitung. Sportrichter Karlheinz Vögtle (Rümmingen), Vorsitzender der Spruchkammer, bestätigt das Urteil: „Beide Vereine haben Stellung genommen. Das wurde im Urteil berücksichtigt.“ Die Höhe der Geldstrafe siedelt Vögtle im „unteren dreistelligen Bereich“ an.

Anmerkung der Redaktion: In der ersten Version unseres Berichts wurde fälschlicherweise geschrieben, dass Sportrichter Andreas Hiemann (Rheinfelden) die Spruchkammer geleitet habe.