Fußball-Bezirksliga: – Wäre der VfB Waldshut ein Rennauto, würde es sich mit fast leerem Tank und auf den Felgen dem Ziel entgegen schleichen. Der Kader gibt seit Wochen nichts her.
Trainer Danijel Kovacevic kann nicht einmal mehr improvisieren, sondern muss jene Akteure aufstellen, die zur Verfügung stehen. Und das sind nicht viele. Entsprechend zog er sich auch gegen den Tabellenführer und designierten Meister aus dem Wiesental das Trikot an.
Der 41-Jährige löste in der letzten halben Stunde seinen Kapitän Erdal Kizilay ab. Der ist nur vier Jahre jünger und rieb sich ebenfalls gegen die Übermacht auf. Zu allem Überfluss kassierte Marjan Jelec kurz vor Schluss für ein Foul die zweite Verwarnung im Spiel. Er fällt nun wegen seiner Gelb-Rot-Sperre im Spiel bei der SG Mettingen/Krenkingen aus.
Fußball-Bezirksliga in Zahlen
Der Spielfreude des Gastes tat das keinen Abbruch. Die Elf von Michael Schwald und Lars Müller hatte das 2:2 gegen den TuS Efringen-Kirchen gut verarbeitete, spielte ohne große Probleme den elften Rückrundensieg ein.
Für den VfB Waldshut war das 1:6 am Ende noch glimpflich und dennoch die höchste Heimpleite der Saison und der letzten Jahre. Letztmals so deutlich wurde im Herbst 2018 verloren, mit 0:5 – auch gegen den FC Zell!
Mit zwei Toren binnen 120 Sekunden stellte Leon Boos die Weichen. Mit dem 2:0-Vorsprung zur Pause waren die Gastgeber noch gut bedient.
Letztlich war VfB-Schlussmann Cihan Ceylan der beste Mann auf dem Platz, verhinderte mit seinen Künsten eine durchaus mögliche zweistellige Heimpleite.
Auch die nächsten beiden Gegentore fielen binnen weniger Sekunden. Dieses Mal hatten Jonas Krumm und Tim Heininger getroffen. Vom Ehrentreffer durch Sandro D‘Accurso ließen sich die Zeller nicht aus der Ruhe bringen.
Die eingewechselten Marius Lais und Kevin Weiss sorgten für den Endstand. Während es für Weiß das dritte Joker-Tor in dieser Saison bei sieben Toren gesamt war, unterstrich Lais seine „Petersen-Qualitäten“. Alle vier Saisontreffer erzielte er nach einer Einwechslung.
Trotz des klaren Sieges wollte Michael Schwald nicht von einem Spaziergang sprechen: „Die Waldshuter hatten zwar Personalprobleme, aber doch eine gute Mannschaft aufs Feld geschickt. Wir mussten von Anfang an der Hut sein.“
Letztlich sei der Doppelschlag von Boos der Rostlöser gewesen: „Nach diesen Toren lief es“, so Schwald, der seine Elf weitere Großchancen vergeben sah: „Wir hätten am Ende auch zweitstellig gewinnen können.“
Dass es am Ende noch nicht zur „Fast-Meisterschaft“ gereicht hatte, war für Schwald kein Thema. Nur bei einer Niederlage des FC Erzingen gegen die SG FC Wehr/Brennet wären die Zeller so gut wie – aber eben noch nicht definitiv – durch gewesen: „Egal, wir haben es weiter in der Hand. Die sechs Punkte Vorsprung bleiben bestehen.“
Wichtig war für den Gast, dass die personellen Alternativen gegenüber der Partie gegen den TuS Efringen-Kirchen wieder besser waren. So wirkte Abwehr-Hüne Tim Eckert wieder mit.
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