Zwischendurch schauten die Gästespieler immer wieder mal ungläubig auf die Tribüne. Die war gut gefüllt und machte bei ansprechenden Szenen entsprechend laut auf sich aufmerksam. Das Erstaunliche daran war, diese Beifallskundgebungen gab es in der Regel nur bei guten Aktionen der SG Mettingen/Krenkingen. Ganz offensichtlich waren die Besucher aus dem Schlüchttal nahe der Mündung ihres Baches in die Wutach ordentlich in der Überzahl.
Entsprechend selbstbewusst, wie eben in einem Heimspiel, agierte der letztjährige Aufsteiger an der früheren Wirkungsstätte ihrer beiden Trainer. So fiel die Rückkehr von Georg Isele und seines Assistenten Björn Winter geradezu triumphal aus. Mit 2:1 holte die Kombi-Elf aus Untermettingen und Krenkingen die Punkte im Langensteinstadion und skandierte nach dem Schlusspfiff des umsichtigen Timo Bugglin: „Derby-Sieger, hey, hey, hey“.
Fußball-Bezirksliga
Beim FC Tiengen 08 lief über weiter Strecken nicht viel Brauchbares zusammen. Optisch sah das ganz gut aus, was die Roten so fabrizierten. Ein Ertrag ließ sich aber so nicht erspielen. Zu dicht, zu kompromisslos, zu umsichtig stand die Defensive der SG Mettingen/Krenkingen.
Letztlich hatten die Hausherren bis zur Pause nur eine halbwegs nennenswerte Chance, als Urtan Aliaj aus zwölf Metern abzog. Gefährlich war der Schuss aber auch nur, weil ein Gäste-Knie die Schussbahn veränderte und Yannik Boll so zu einer Glanztat nötigte.
Zu diesem Zeitpunkt führten die Gäste bereits – nicht unverdient. Marius Thoma hatte aufgepasst, als sein Gegenspieler Marius Granacher bei der Ballkontrolle patzte. Thoma ließ sich die Chance nicht nehmen, überwand Louis Gnädinger mit einem Flachschuss zum 1:0.
Beim FC Tiengen 08 fehlte die ordnende Hand und vielleicht auch die Kompetenz des urlaubenden Trainers: „Erkan Kanli hat auf jeden Fall gefehlt“, betonte Sportchef Jasmin Rastoder, der die Mannschaft gemeinsam mit Dimitri Maul aufs Spiel vorbereitet hatte: „Wir haben es nicht verstanden, unsere Stärken auszuspielen.“
Was wohl auch dran lag, dass die Routiniers Nexhdet Gusturanaj und Tomas Masek nicht zur gewohnten Form fanden und der zuletzt treffsichere Domenik Merdita schon früh mit Verdacht auf Bänderriss in der Schulter vom Rettungswagen abgeholt werden musste.
Nach der Pause wurde die SG Mettingen/Krenkingen forscher, erspielte sich auch Chancen, brauchte aber doch einen Freistoß, um das 2:0 zu erzielen. Der bereits abgewehrte Ball kam doch nochmal vors Tor, Simon Gantert verlängerte zum freistehenden Felix Kohler, der mit einem Flugkopfball traf.
Für Merdita war Patrik Braun beim FC Tiengen 08 gekommen, der ursprünglich für die Start-Elf vorgesehen war, aber angeschlagen verzichten musste. Im Spiel leistete er sich dann ein Frust-Foul gegen Simon Gantert, musste mit „Rot“ in die Kabine und gab damit ein Signal für die Gastgeber. In Unterzahl lief der Ball besser, die Aktion wurden gefährlicher. Emir Muratovic testete gleich zwei Mal die Standfestigkeit der Pfosten, Yannik Boll konnte sich mehrfach auszeichnen.
Machtlos war er dann beim Strafstoß, den Timo Bugglin nach einem kaum vermeidbaren Handspiel von Felix Erne verhängt hatte. Gusturanaj verwandelte mit seiner besten Aktion – souverän zum 1:2. In der Folge zitterte sich der Gast über die Zeit, hatte satte fünf Nachspielminuten zu überstehen, ehe vor der okkupierten Haupttribüne genüsslich gefeiert wurde.
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