Fußball-Bezirksliga: – Es war fast ein „Deja-vu“ für Ibni Jusufi vom VfB Waldshut: „Ja, so ein 4:5 habe ich schon einmal erlebt. Mit dem FC Tiengen 08, beim FC Teningen. Und es war noch brutaler, denn wir führten 4:0. Lindi Hashani hatte drei Mal getroffen, ich traf zum 2:0“, erinnert sich der 29-Jährige gut an ein ähnlich verrücktes Spiel wie das 4:5 des VfB Waldshut gegen den SV Buch.

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Fast genau zehn Jahre liegt es zurück, das kuriose Spiel am 10. November 2012 im Breisgau. Noch kurioser mutet an, dass vier weitere Akteure von damals erneut dabei waren: Neben Jusufi trugen Nexhdet Gusturanaj und Albin Hashani das Tiengener Trikot. Vom SV Buch mischte damals Dawid Armanowski mit. Und damals wie heute war und ist Daniel Pietzke sein Trainer.

Ibni Jusufi (VfB Waldshut): „So ein 4:5 wir jetzt gegen den SV Buch habe ich schon einmal erlebt. Mit dem FC Tiengen 08, vor fast ...
Ibni Jusufi (VfB Waldshut): „So ein 4:5 wir jetzt gegen den SV Buch habe ich schon einmal erlebt. Mit dem FC Tiengen 08, vor fast genau zehn Jahren beim FC Teningen. Und es war noch brutaler, denn wir führten 4:0. Lindi Hashani hatte drei Mal getroffen, ich erzielte das 2:0.“ | Bild: Scheibengruber, Matthias

Armanowski war für Jusufi die Schlüsselfigur: „Nach dem 3:2 durch Tim Birkenheier, war mir klar, dass wir verlieren. Dawid, übrigens einer meiner besten Freundes, ist eine Riesenmaschine. Der nutzt jede Chance.“ Dem VfB Waldshut hätten in Valmir Gashi (Sperre) und Marko Mijatovic (Urlaub) wichtige Spieler in der Zentrale gefehlt: „Beim TuS Binzen sind sie wieder dabei. Das macht mich zuversichtlich.“

Fußball-Bezirksliga im Überblick

Jusufi kam nur zum Teileinsatz: „Das ist abgesprochen. Es stand ja schon 2:2, als ich auf den Platz kam. Mein Fokus liegt auf den B-Junioren.“ Mit den Jungs, amtierende Bezirkspokalsieger, siegte er zuvor bei der SG Steinen mit 3:1.

Fußball-Zeit war eigentlich schon vorbei

Erst die Nachwuchsarbeit beim VfB Waldshut sorgte fürs Comeback: „Wegen meinen lädierten Schultern hatte ich vor fünf Jahren aufgehört.“ Arbeitskollege Roger Fink holte ihn einst als Nachwuchstrainer in die Schmittenau: „Irgendwann fragten mich Eddy Bektasi und Oliver Atalla nach dem Jugendtraining, ob ich bei der „Ersten“ aushelfen und trainieren könnte. Drei Tage später stand ich schon auf dem Platz“, lacht Jusufi: „Fußball ist mein Leben und wenn ich helfen kann, dann bin ich da.“

Jungspund: Aus der Jugend des FC Tiengen 08 rückte Ibni Jusufi (vorn) zur Saison 2012/13 in den Landesliga-Kader. Sein Trainer war ...
Jungspund: Aus der Jugend des FC Tiengen 08 rückte Ibni Jusufi (vorn) zur Saison 2012/13 in den Landesliga-Kader. Sein Trainer war damals Daniel Pietzke (hinten, links), sein Mitspieler der heutige Sportchef Jasmin Rastoder (rechts hinter Jusufi). | Bild: Scheibengruber, Matthias

Wie lange noch, ist im Moment noch offen. Jusufi, der als Kind beim VfR Horheim-Schwerzen die ersten Bälle kickte und über den SV 08 Laufenburg (C-Junioren) und SC Lauchringen (B-Junioren) als A-Junior zum FC Tiengen 08 kam, orientiert sich in Richtung Profifußball: „Aktuell mache ich ein Fernstudium mit dem Ziel, Spielerberater zu werden. Als Jugendtrainer in der Schweiz an der Fußballschule von Arianit Shaqiri, Bruder von Xherdan, habe ich viele Kontakte geknüpft. Ich denke, das kann durchaus was werden.“

Herz schlägt für beide Clubs

Ein Ziel, das vielleicht realistischer ist, als seine Vision, die er so erklärt: „Beim VfB Waldshut investiere ich viel Herzblut in den Nachwuchs, der hoffentlich eines Tages eine wichtige Rolle bei den Aktiven spielt. Mein Herz schlägt jedoch auch für den FC Tiengen 08, wo ich eine super Zeit hatte. Was Jasmin Rastoder und Erkan Kanli dort geschaffen haben, begeistert mich und ich wünsche mir, dass wir gemeinsam aufsteigen. Die Tiengener, mit jetzt elf Punkten Vorsprung kaum noch einzuholen, als Meister und wir als Vize per Relegation“, blickt Jusufi in die Zukunft: „Aber mein größter Traum wäre es, dass beide Clubs eines Tages fusionieren.“

VfB Waldshut will zurück in die Spur

Nach dem kuriosen 4:5 gegen den SV Buch bleibt abzuwarten, wie sich der VfB Waldshut beim Aufsteiger TuS Binzen das eher unerwartete Ende seiner Erfolgsserie von 25 Punkten aus neun Spielen aus den Klamotten schüttelt. Die Personaldecke wird nicht unbedingt größer werden. Trainer Danijel Kovacevic kann zwar wieder auf Valmir Gashi und Marko Mijatovic setzen. Dafür fehlen Albin Hashani, der sich nach Spielende „Rot“ abholte und Ibni Jusufi, der im Rahmen seiner Fortbildung übers Wochenende nach Düsseldorf reist.

Otimistisch: Zuversichtlich blickt Trainer Karl-Frieder Sütterlin vom TuS Binzen dem Gastspiel des VfB Waldshut im Dreiländereck entgegen.
Otimistisch: Zuversichtlich blickt Trainer Karl-Frieder Sütterlin vom TuS Binzen dem Gastspiel des VfB Waldshut im Dreiländereck entgegen. | Bild: Scheibengruber, Matthias

Beim Tabellenfünften TuS Binzen zeigt die Kurve nach einem siebenwöchigen Durchhänger mit nur einem Sieg wieder nach oben. Dem 3:2-Heimsieg gegen den SV Herten folgte ein 3:1 beim SV Jestetten, wobei Trainer Karl-Frieder Sütterlin seiner Elf trotz des einen oder anderen Ausfalls eine tadellose Leistung bescheinigte.

Seriensieger FC Tiengen 08 verabschiedet Tomas Masek vor dem Derby

Sollte der VfB Waldshut im Dreiländereck leer ausgehen, könnte Spitzenreiter und Herbstmeister FC Tiengen 08 seinen Vorsprung auf sagenhafte 14 Punkte ausbauen. Allerdings ist der nächste Gegner alles andere als Laufkundschaft und noch dazu ein Lokalrivale. Die SG Mettingen/Krenkingen (4.) wird im Derby mit ihrem Trainer Georg Isele, der selbst schon große Erfolge beim Gastgeber feierte, alles dran setzen, die unglaubliche Serie des Tabellenführers nach 13 Siegen zu brechen.

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Flankiert wird das Spiel durch die Verabschiedung von Tomas Masek, der nach neun Jahren in seine tschechische Heimat zurückkehrt. Seinen Spielerpass will der 35-Jährige allerdings noch beim FC Tiengen 08 lassen.

SV Jestetten nur Außenseiter im Kandertal

In einer sportlichen Situation, die zum eigentlich trüben November passt, fährt der SV Jestetten (15.) zum Tabellendritten FC Wittlingen. Nach fünf Pleiten in Folge schien sich die Elf von Michele Masi vor vier Wochen gefangen zu haben, spielte fünf Punkte in drei Spielen ein, schaffte den Anschluss.

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Doch das 1:3 gegen den TuS Binzen war ein herber Rückschlag, auch im Umgang miteinander, wie Masi nach dem Spiel enttäuscht berichtete. Ganz chancenlos dürfte seine Elf im Kandertal nicht sein – sofern sie sich auf ihre Stärken besinnt. Zwei Niederlagen kassierte der FC Wittlingen zu Hause und die jeweils gegen krasse Außenseiter wie dem FC Hochrhein und dem FC Schönau.

Keine Geschenke unter Freunden beim SV Buch

Den Schwung aus dem Sieg in Waldshut gilt es für den SV Buch (6.) gegen Aufsteiger SF Schliengen (8.) zu bewahren. Einen Gegner, den die Elf von Daniel Pietzke vor zwei Jahren im Pokal kennen und Fürchten lernte.

Wiedersehen: Zum ersten und bisher einzigen Mal standen sich der SV Buch und die SF Schliengen im SBFV-Pokal im Sommer 2021 gegenüber. ...
Wiedersehen: Zum ersten und bisher einzigen Mal standen sich der SV Buch und die SF Schliengen im SBFV-Pokal im Sommer 2021 gegenüber. Damals setzte sich die Elf aus dem Rebland mit Lucca Sielaff (vorn, gegen André Holzapfel) mit 1:0 durch. | Bild: Scheibengruber, Matthias

Trotz des 0:1 damals blieben gute Kontakte, so dass zwar ein Wiedersehen unter Freunden ansteht – aber ohne Geschenke. Der SV Buch wartet seit dem 2:0 gegen die SG Mettingen/Krenkingen vor über zwei Monaten auf einen Heimsieg. Die SF Schliengen arbeiteten sich mit drei Siegen in Folge aus dem Tabellenkeller und wollen den Abstand weiter ausbauen.

SV 08 Laufenburg II will Platz tauschen

Ein Platztausch mit Gastgeber FC Schönau (11.) wäre für den SV 08 Laufenburg II (13.) mit einem Auswärtssieg im Jogi-Löw-Stadion möglich. Zuversichtlich fahren die „kleinen“ Null-Achter ins obere Wiesental, wollen dort an die zweite Hälfte vom Sonntag anknüpfen, als sie beim knappen 2:3 gegen den VfR Bad Bellingen den 0:3-Rückstand fast noch aufgeholt hätten. Der FC Schönau hatte sich fast schon im sicheren Mittelfeld eingenistet, doch das 2:3 gegen die SG Mettingen/Krenkingen und das 0:5 beim FC Tiengen 08 ließen die Sorgen bei Trainer Christian Lais wieder größer werden.

Tore von Tim&Tim sind die halbe Miete

Dieser Sieg in Laufenburg ließ den VfR Bad Bellingen (10.) nach zuvor sechs Spielen mit nur zwei Punkten erstmal durchatmen. Nun gilt es für das Team um Tim&Tim gegen den vom Abstieg bedrohten SV Herten (14.) nachzulegen.

Tore von Tim Siegin (rechts) erhofft sich Trainer Thomas Wachenheim vom VfR Bad Bellingen auch gegen den SV Herten.
Tore von Tim Siegin (rechts) erhofft sich Trainer Thomas Wachenheim vom VfR Bad Bellingen auch gegen den SV Herten. | Bild: Scheibengruber, Matthias

Tim Schillinger und Tim Siegin sind für Trainer Thomas Wachenheim mit ihren Toren die halbe Miete, doch ob das gegen den neuerdings von Arben Gashi trainierten Gast ausreicht? Der zeigte sich beim 2:2 gegen den FC Wittlingen mit allen Wassern gewaschen und hat zumindest den Willen, endlich den zweiten Auswärtssieg einzufahren.

FC Hochrhein langfristig ohne Justin Urland

Im denkbar schlechtesten Moment gastiert der FC Hochrhein (7.) bei der SG FC Wehr/Brennet (9.) auf dem Kunstrasenplatz in Brennet. Nach fünf Niederlagen in Folgen dürfte das Nervenkostüm der Gäste flattern, zudem fällt Justin Urland langfristig aus.

Schwer verletzt: Justin Urland hat sich bei der Partie des FC Hochrhein in Untermettingen das Schienbein gebrochen und fällt somit ...
Schwer verletzt: Justin Urland hat sich bei der Partie des FC Hochrhein in Untermettingen das Schienbein gebrochen und fällt somit langfristig aus. | Bild: Ralf Schäuble

Er hat sich bei der SG Mettingen/Krenkingen beim Foul an Felix Kohler, der mit dickem Knie ausfällt, das Schienbein gebrochen. Den negativen Trend nach zuvor vier sieglosen Spielen scheinen hingegen die Gastgeber mit dem 4:3-Erfolg beim TuS Efringen-Kirchen gebrochen zu haben. Vor allem der Kraftakt, in den Schlussminuten das Spiel noch umzubiegen, lässt hoffen. Zudem steht die Revanche für das bittere 0:1 aus der vergangenen Saison noch aus.

FC RW Weilheim bekommt eine kleine Pause

Mit Freude hat Trainer Felix Müller der Anfrage des TuS Efringen-Kirchen zugestimmt, das Heimspiel seines FC Rot-Weiß Weilheim gegen die Rebland-Elf auf Sonntag, 5. März 2023, zu verlegen: „Wir können die Pause absolut brauchen“, so Müller erleichtert: „Vielleicht ist die Personallage eine Woche später beim FC Hochrhein etwas besser.“