Fußball-Bezirksliga: – So hatte sich Michele Masi das Heimspiel gegen den TuS Binzen wirklich nicht vorgestellt. Weder das Ergebnis noch der Auftritt seiner Mannschaft machten ihm Freude. Lang nach Spielschluss suchte er noch nach Worten für das Verhalten seiner Spieler: „Eigentlich habe ich keine Erklärung dafür. Ich bin einfach schwer enttäuscht – von der Mannschaft, aber auch von mir, weil ich es offensichtlich nicht schaffe, dass die Spieler mit so einer Niederlage mit Anstand umgehen.“

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Mit dem finalen 3:1 durch Nils Mayer war die Situation auf dem Platz eskaliert. Frustration über die damit feststehende vierten Heimpleite paarte sich mit Kritik an der einen oder anderen Entscheidung des Unparteiischen. Dazu gestellte sich das weitere Verharren auf dem vorletzten Tabellenplatz. Prompt kassierten Daniel Schröter noch auf dem Platz und der bereits ausgewechselte Luca Azzato auf der Reservebank jeweils wegen Meckerns die die Gelb-Rote Karte. Das Duo fehlt somit am Sonntag in der Partie beim FC Wittlingen.

„Nerven dürfen nicht blank liegen“

Ob es Gründe für Ärger über Schiedsrichter Jonas Probst gab, wollte Michele Masi gar nicht erörtern: „Der Unparteiische hat genauso das Recht, dass ihm mal ein Fehler unterläuft, wie jeder Spieler“, so Masi: „Im Normalfall stelle ich mich immer hinter meine Spieler. Aber dieses Mal fällt es mir schwer. Vor allem, wenn es in Tumulte und Beleidigungen ausartet.“ Er habe durchaus Verständnis dafür, dass die sportliche Situation für ein gewisses Nervenflattern sorge, so Masi: „Aber die Nerven dürfen nicht blank liegen.“

Fußball-Bezirksliga in Zahlen

Fußball wurde in Jestetten allerdings auch gespielt, vor allem aber von den Gästen: „Nach zuletzt weniger guten Auftritten lief es heute für uns richtig prima“, so Karl-Frieder Sütterlin vom TuS Binzen. Mit einem Lattentreffer habe Pascale Moog seine Elf überrascht, doch im Gegenzug traf Nils Mayer nach einer Ecke von Patrice Glaser zum 1:0.

Nun entwickelte sich ein rassiges Spiel, bei dem immer wieder die Duelle von Stürmer Mustafa Akgün und TuS-Abwehrchef David Bosek für Aufmerksamkeit sorgten. Beim Elfmeterpfiff von Jonas Probst in der 18. Minute waren die beiden Routiniers allerdings nicht involviert. Alexander Achmedov hatte Lucas Thiel gefoult, den Strafstoß verwandelte Patrice Glaser zum 2:0.

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Der TuS Binzen bestimmte nun das Geschehen, verpasste das 3:0 durch Mayer nach einer Traumkombination mit Glaser: „Und prompt fällt im Gegenzug das 1:2 durch Marco Lohr, der von Akgün mustergültig eingesetzt wurde“, so Sütterlin: „Trotzdem hätten wir bis zur Pause noch ein, zwei Tore machen können.“

Im zweiten Abschnitt wurde der SV Jestetten mutiger: „Wir hatten mehrfach die Möglichkeit zum Ausgleich“, war Michele Masi in dieser Phase mit seiner Mannschaft zufrieden. Und tatsächlich lag nach 66 Minuten der Ball im Kasten von Benjamin Sänger. Doch Jonas Probst hatte zuvor eine Abseitsstellung gesehen und gepfiffen. So wogte das Spiel hin und her. Erst der Konter zum 3:1 in der Nachspielzeit erlöste die Gäste – und löste jene Szenen aus, die Michele Masi enttäuscht zurückließen.

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