Nicolas Gamp kam für ein paar Monate zum FC Rot-Weiß Weilheim zurück, weil er „einfach Lust darauf hatte, hier auf dem Nägeleberg zu kicken“
Das Bezirksliga-Interview der Woche: Der Mittelfeldspieler ist nach sechs Jahren Studium in Konstanz kurzzeitig wieder in der Heimat. Ab Spätherbst tritt der 26-Jährige sein Jura-Referendariat an
Vorübergehend in der alten Heimat: Nicolas Gamp kehrte nach seinem Studium vom SC Konstanz-Wollmatingen auf den Nägeleberg zurück und steht dem FC Rot-Weiß Weilheim wohl noch bis Ende Oktober zur Verfügung.
| Bild: Scheibengruber, Matthias
Nicolas, Sie kamen zwar in die Heimat zurück. Aber nicht, um zu bleiben?
Richtig. Es war von Anfang an klar, dass ich wohl ab November für zwei Jahre eine Referenten-Stelle antrete. Ich habe ich mich in drei Bundesländern beworben. Im Moment sieht es so aus, dass ich wohl in Düsseldorf landen werde.
Weshalb fingen Sie für so kurze Zeit überhaupt wieder in Weilheim an?
Ich war ja stets auf dem Laufenden, was in meinem Heimatverein geht. Eine Pause wäre nichts für mich, dazu spiele ich viel zu gern. Ich hatte Lust drauf, auf dem Nägeleberg zu kicken.
Nicolas Gamp (26) begann mit Fußball beim FC RW Weilheim, war als C- und B-Junior beim SV 08 Laufenburg. Nach der Rückkehr spielte er mit einer Unterbrechung bis 2015 wieder auf dem Nägeleberg, war dann als FSJ‘ler kurz beim FSV RW Stegen aktiv. Mit Beginn seines Studiums schloss sich Gamp bis Sommer 21 dem SC Konstanz-Wollmatingen an.
| Bild: Scheibengruber, Matthias
Es hat sich bestimmt viel verändert?
In der Tat ist es etwas seltsam, wenn du mit 26 Jahren zu den Älteren im Kader zählst. Viele Mitspieler sind neu, einige Gesichter fehlen leider. Aber ein paar frühere Kollegen, wie Michael Emmerich, Matze Kaiser oder Lucas Geng, sind ja noch da.
Werden Sie nach Ihrem Weggang zu den Spielen noch einpendeln?
Grundsätzlich suche ich mir am neuen Ort einen Verein. Soziale Kontakte sind mir einfach wichtig. Ich kann mir durchaus vorstellen, hier Zweitspielrecht zu haben und zu spielen, wenn es passt. Was später nach dem Referendariat kommt, werden wir sehen. Meine Brüder Axel und Ludwig leben ja schon seit Jahren im Fränkischen. Vielleicht bin ich dann der Gamp, der wieder in die Heimat kommt.
Nicolas Gamp trifft für die Rot-WeißenVideo: Neithard Schleier
Nach dem Fehlstart scheint es jetzt auch in der Liga zu passen, mit sieben Punkten aus den letzten drei Spielen?
Wir hatten Verletzte, Urlauber und keine gute Vorbereitung. Ich selbst fehlte auch eine Zeit lang. Somit waren unsere ersten Spiele das Resultat. Nachdem wir in Jestetten mit 1:6 richtig aufs Dach bekommen haben, scheint der Hebel umgelegt. Nun peilen wir in Wallbach den nächsten Sieg an.
Welche Rolle spielen Sie mit Ihrer Landesliga-Erfahrung im Weilheimer Team?
Ich habe keine spezielle Rolle, beanspruche so etwas auch nicht. In unserer Mannschaft haben wir viele gute Spieler. Es muss ohnehin jeder seine Aufgabe erfüllen, damit es läuft. Ich will gut spielen und so zum Erfolg beitragen.
Lang ist es her: Im Oktober 2012 spielte Nicolas Gamp – damals noch als A-Junior – bereits in der „Ersten“ des FC RW Weilheim.
| Bild: Scheibengruber, Matthias
Was ist dem FC RW Weilheim – künftig ohne Nicolas Gamp – noch zuzutrauen?
Ich bin sicher, dass ein einstelliger Tabellenplatz auf jeden Fall machbar ist.