Fußball-Bezirksliga: – Der FC Schönau hat nach dem deutlichen 5:1-Sieg wieder Blickkontakt ans rettende Ufer und verschärft gleichzeitig die Lage für den SV Jestetten, der sich im Lauf der vergangenen Woche von Trainer Jasmin Muric getrennt hatte. Interimstrainer Michael Jauch erlebte bei seiner Premiere an verantwortlicher Stelle einen kapitalen Fehlstart: „Für das, was nach der Halbzeit geboten wurde, finde ich keine Worte“, war der 40-Jährige maßlos enttäuscht.

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Bis kurz vor der Pause war Jauchs Pulsfrequenz noch im erträglichen Bereich: „Wir hatten etwas umgestellt. Ich wollte etwas offensiver beginnen“, schaute er auf die ersten 45 Minuten: „Wir haben das ordentlich hinbekommen, kassieren aber durch einen Sonntagsschuss noch vor dem Wechsel das 0:1.“ Yasin Demirci hatte für die Schönauer aus der Distanz getroffen.

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Dieser Treffer verfehlte seine Wirkung nicht: „Plötzlich war wieder die Unsicherheit drin“, so Jauch: „Uns fehlt im Moment nicht nur Personal, sondern auch das nötige Selbstvertrauen.“ Zur zweiten Hälfte schickte er Routinier Marco Lohr ins Rennen, was sich zunächst positiv auswirkte. Schließlich gelang dem SV Jestetten der Ausgleich durch den verwandelten Foulelfmeter von Luca Azzato. Hassan Nassereddine war im Duell mit Johannes Walleser zu Boden gegangen, eine für Manfred Knobel überraschende Entscheidung: „Das war kein Elfer, weil es kein Foul gab.“

Dann aber schlug der große Moment von Niklas Lais. Der 26-Jährige, vor der Saison als Nachfolger von Ismail Demirci als spielender Co-Trainer installiert, wagte nach seinen Leistenbeschwerden, die ihn seit dem 0:6 am 17. August beim TuS Stetten zu einer Pause gezwungen hatten, ein Comeback: „Ich dachte, es wäre zu früh, aber Niklas hat signalisiert, dass es klappen könnte“, so Knobel zur überraschenden Nominierung in die Start-Elf: „Fabian Behringer stand nicht zur Verfügung, so dass Niklas eine gute Option war.“

Zeit läuft: Interimstrainer Michael Jauch – hier ein Archivbild – möchte mit dem SV Jestetten in den drei Spielen bis zur Winterpause ...
Zeit läuft: Interimstrainer Michael Jauch – hier ein Archivbild – möchte mit dem SV Jestetten in den drei Spielen bis zur Winterpause noch sechs bis sieben Punkte einfahren. | Bild: TH Fotografie/Thomas Hess

Und was für eine: Nach 54 Minuten langte der Hüne das erste Mal hin und keine 120 Sekunden später hatte er auch das 3:1 für den FC Schönau besorgt. „Wir sind regelrecht auseinander gebrochen“, sah Michael Jauch keine Gegenwehr auf Jestetter Seite. Und wie schon beim 3:5 gegen den VfB Waldshut ging das nächste Kellerduell verloren. Der eingewechselte Jonas Mutter legte das 4:1 nach und traf in der Schlussphase nach einem Handspiel von Till Kemmerling zum 5:1-Endstand.

Noch ist Jauchs Plan machbar: „Ich hatte mir vorgenommen, dass wir bis zur Winterpause sechs bis sieben Punkte holen sollten, um den Anschluss einigermaßen halten zu können.“ Zwei der drei Spiele stehen nun bei Aufsteigern an. Nach der Partie beim SV Waldhaus geht es zum FC Hauingen und zum Jahresausklang sind die SF Schliengen in Jestetten zu Gast: „Und dann in der Pause sehen wir weiter“, so Jauch, der zumindest bis dahin dem Verein zugesagt hat, das Training zu leiten.

FC Schönau mit acht Ersatzspielern

Beim FC Schönau strahlte Trainer Manfred Knobel nicht nur wegen des zweiten Sieges in Folge, sondern auch wegen der entspannten Personalsituation: „Das war heute vielleicht mit ein Vorteil für uns“, stapelte er fast tief. Jedenfalls war auf der Reservebank kein Platz für alle Schönauer Ersatzspieler. Acht Reservisten drängte sich, erhofften sich ihren Teileinsatz. Fünf Wechsel nahm der sichtlich zufriedene Knobel vor, denn angesichts der Situation beim FC Schönau ist diese Fülle an Spielern keine Selbstverständlichkeit. Weil derzeit das Jogi-Löw-Stadion saniert wird, muss das Training in Bernau und Zell stattfinden – und dennoch sind alle Mann an Bord.

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