Fußball-Bezirksliga: – Nach nur drei Monaten endet die Zusammenarbeit zwischen Trainer Jasmin Muric (52) und dem vom Abstieg bedrohten SV Jestetten. Wie Vereinsführung und Trainer bestätigen, habe man sich in Anbetracht der sportlichen Lage darauf geeinigt, getrennte Wege zu gehen. „Ich hoffe, dass die Mannschaft nun einen neuen Schub bekommt“, so Muric: „Und ich wünsche den Jungs von Herzen alles Gute.“
Für Muric war die Kadersituation von Anfang an das Problem: „Viele verletzte Spieler waren die Ursache, dass wir weder auf dem Platz noch beim Trainingsbesuch die nötige Konstanz erreicht haben.“

Phasenweise war die Lage derart angespannt, dass er Spieler aufbieten musste, „die ich noch gar nicht gekannt habe.“ Der sportliche Erfolg fällt entsprechend mau aus. Mit sieben Punkten steht das Team auf dem vorletzten Tabellenplatz, hat sechs Punkte Rückstand auf den sicheren zwölften Rang.
Nach dem 0:3 bei der SG FC Wehr/Brennet hatten Muric und die sportliche Leitung des Vereins die Situation analysiert. Dabei kristallisierte sich heraus, dass eine sofortige Trennung vielleicht einen Schub auslösen könnte. „Mit meinem Rückzug möchte ich den Weg frei machen, um der Mannschaft einen neuen Impuls zu geben“, zitiert der Verein den erst im Sommer verpflichteten Schaffhausener: „Ich bin davon überzeugt, dass die Jungs die Qualität haben, um die Klasse zu halten.“
Bereits am Dienstag haben der bisherige Co-Trainer Michael Jauch und Ahtletiktrainer Jonathan Modero das Training geleitet. Der 40-Jährige aus Wilchlingen/Schweiz war zur neuen Saison vom FC Erzingen zurückgekehrt. Jauch spielte einst unter Michele Masi aktiv für den SV Jestetten und war lang als Co-Trainer in Erzingen unter Klaus Gallmann tätig.
Die Situation ist für den Schweizer nicht neu. Vor fast genau einem Jahr erlebte er beim FC Erzingen die gleiche Geschichte. Dort übernahm er das Zepter von Sandro Marchi, der Ende Oktober seinen Posten zur Verfügung gestellt hatte.
Jauch versuchte in der Folge alles, spielte teilweise sogar selbst noch, vermochte den Abstieg aber nicht zu verhindern. Kurioserweise feierte er damals seinen Einstand ausgerechnet gegen den SV Jestetten. Ein Spiel das mit einem kuriosen Jestetter 7:5-Sieg endete.

Seinen Einstand als Chef auf der Jestetter Bank hat Jauch nun in der Partie gegen den FC Schönau: „Die personelle Lage ist weiter angespannt und der Druck gegen einen direkten Konkurrenten unter dem Strich entsprechend hoch“, so Jauch: „Aber wir schauen jetzt einfach, so viele Punkte wie möglich in den vier Spielen bis zur Winterpause zu holen.“
Wie es danach weitergeht, bleibt für Jauch ebenso offen, wie für den Verein: „Wir hangeln uns jetzt durch und starten dann im Frühjahr neu“, so Sportchef Daniel Ramirez: „Bis dahin wird auch klar sein, wer unser Trainer ist.“ Den Fokus lege er erstmal auf den Kader: „Meine wichtigsten Ziele sind es, zur Winterpause drei neue Spieler zu verpflichten und für die Mannschaft in der Vorbereitung ein Trainingslager zu organisieren.“