Fußball-Bezirksliga: – Leo Weissenberger winkte erst einmal ab: „Das war kein gutes Spiel von mir“, schüttelte der 21-jährige Schlussmann des SV Jestetten den Kopf. Ganz unrecht hatte der Youngster zwar nicht, doch trotzdem durfte er sich als einen der beiden Matchwinner seiner Elf feiern lassen.

Just in dem Moment, als der FC Hochrhein drauf und dran war, vor rund 250 Zuschauern das Derby für sich zu entscheiden, wuchs der Hüne mit dem Zöpfchen über sich hinaus. Sekunden zuvor hatte Yannic Rüd gegen den davon geeilten Nico Maier die „Sense“ ausgepackt und dafür „Gelb“ kassiert.
Routinier Thomas Wehrle trat in der 75. Minute zum Strafstoß an, schoss platziert nach links. Für diese Ecke hatte sich auch Leo Weissenberger („Das war einfach nur Glück“) entschieden, hechtete und boxte den Ball ins Aus.
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Mit dem Fehlschuss endete die Dominanz des Gäste seit dem Seitenwechsel. Kurz nach der Pause war Weissenberger von Simon Lauber mit einem frechen Distanzschuss zum 1:1 (48.) überlistet worden: „Geht auf meine Kappe. Ich muss den Ball nicht spielen, sondern weg pöhlen“, so der Torwart, der Lauber die Kugel ohne Not aufgelegt und dabei zu weit vor dem Kasten gestanden hatte.

Es folgte der nächste Weissenberger-Patzer, als er gegen Thomas Wehrle den Ball vertändelte.
Doch von dessen Fuß prallte der Ball an den Winkel (62.). Ein weiteres Mal schepperte es am Aluminium, als von Simon Lauber eine Jedlicka-Ecke an die Unterkante platzierte.
Spätestens jetzt hatten die Jestetter den Glauben an ihre Elf verloren. Sie tat zu wenig. Vor der Pause agierten sie hingegen reifer und zielstrebiger, ließen die Ausfälle von Nico D‘Effremo, Marco Lohr (kam erst spät), Pascale Moog und Manuel Abreu vergessen.
So sorgte Raffaele Ponzo nach 28 Minuten für den ersten italienischen Moment, als er einen Freistoß – Sebastian Meier foulte Artur Kirschmann – unhaltbar für Lukas Stelter ins Tor bugsierte. Ein Tor aus heiterem Himmel und ohne Not.

Luca Magerl spielte den Ball quer durch den Strafraum und ohne Dampf. Meier kam einfach zu spät.
Bis zur Pause fand der FC Hochrhein kaum statt, spielte ideenlos und strahlte – ganz ungewohnt – bei Standards kaum Gefahr aus. „Wir kamen nicht ins Spiel, wurden erst nach dem Ausgleich besser“, so Trainer Philip Brandl.
Der Bruch kam, als Nico Maier – aus beruflichen Gründen – ging. Fortan war der Faden beim FC Hochrhein gerissen, die Jestetter witterten ihre Chance, ohne zwingende Chancen zu kreieren.
„Zu dem Zeitpunkt war ich nur froh, dass wir nicht verlieren“, beschrieb Jestettens Trainer Michele Masi seine Gefühlswelt in der Nachspielzeit: „Abr im Moment haben wir einfach Glück“, lächelte er fast verlegen und gab viel sagend zu: „Mindestens einen Punkt hätte sich der FC Hochrhein hier verdient.“
Daraus wurde aber nichts, denn der eingewechselte Ozan Altunöz schlug den Ball vors Tor.

Der ebenfalls eingewechselte Nico Husz irritierte Luca Magerl mit einem Sprung durch die Flugbahn – Stefano Fornino hatte freie Bahn.
Lucas Mülhaupt eilte herbei, doch er konnte weder das umjubelte Siegtor des 25-Jährigen noch den zweiten italienischen Moment verhindern.
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