Fußball-Bezirksliga: – Über die Landesliga wollte er im Sommer – kurz nach seinem Wechsel vom SV 08 Laufenburg zum FC Tiengen 08 – nicht reden. Nun, ein halbes Jahr später, richtet sich der Blick von Sebastian Flaig doch nach oben: „Ich fände es cool, wenn beide aufsteigen – und wir nächstes Jahr viele Derbys hätten“, drückt der 20-jährige Medizinstudent im fernen Wien den Null-Achtern, dem FC Erzingen und auch dem VfB Waldshut die Daumen.

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Wobei diese Sympathie am Samstag für 90 Minuten pausiert. Das städtische Duell habe lokalen Reiz und richtungsweisenden Charakter: „Gewinnen wir, haben wir einen Riesenvorsprung. Verlieren wir, kann plötzlich der Baum brennen.“ Wichtig sei es, die hervorragende Offensive der Gastgeber zu kontrollieren: „Es ist ja nicht nur Nesta, der vorn wirbelt. Wir müssen auch auf Marjan Jelec und Luka Bartolovic achten. Aber wir haben einen Plan“, verspricht der Abwehrchef des FC Tiengen 08, der im September mit zwei Treffern einen erheblichen Anteil am 7:1-Kantersieg hatte.

Sebastian Flaig trifft per Elfer zum 1:0 Video: Scheibengruber, Matthias

Zwei Tage vor dem Spiel verlässt der Wahl-Wiener ein der „attraktivsten Städte Europas“, und landet zu Hause: „Ich bin wahnsinnig gern bei meiner Familie. Deshalb ist es mir wichtig, relativ oft hier zu sein.“ Und wenn er zu Hause in Weilheim ist, steht er Trainer Erkan Kanli – ohne Anspruch auf einen Platz in der Start-Elf – natürlich zur Verfügung: „In Wien bin ich mindestens drei Mal wöchentlich beim Sport und kicke donnerstags in der anspruchsvoll besetzten Fußball-Gruppe der Uni.“

„Die geben 100 Prozent – da bin ich mir sicher“

Seit knapp zwei Jahren studiert Sebastian Flaig in der österreichischen Hauptstadt, bestand ein knallhartes Auswahlverfahren: „9000 Bewerbungen auf 800 Plätze – der Aufnahmetest war meine bislang höchste Hürde.“ Derart hoch dürfte die Hürde in der Schmittenau nicht sein, obwohl Flaig mahnt: „Die Waldshuter haben mehr Druck. Ich bin davon überzeugt, dass sie vom Anpfiff weg 100 Prozent geben.“

Sebastian Flaig erhöht auf 3:0 Video: Scheibengruber, Matthias

Bestehen könne man obwohl Spielgestalter Tomas Masek weg ist: „Er kann zu 95 Prozent im Kollektiv ersetzt werden.“ Einen adäquaten Nachfolger sieht er in Tammo Heinzler: „Er kann spielentscheidend sein. Einzig Tomas‘ Torgefährlichkeit geht ihm noch etwas ab.“

Nexhdet Gusturanaj im Interview Video: Scheibengruber, Matthias

Trotz des 1:7-Debakels aus der Vorrunde wollen die Gastgeber ein offenes Derby spielen. Nexhdet Gusturanaj war damals überzeugt, dass seine ehemaligen Teamkollegen im Rückspiel mehr Gegenwehr erwartet. Zudem wollen die Waldshuter ihren Nimbus verteidigen. Seit dem 2:4 am 1. Oktober 2016 haben sie zu Hause kein Derby mehr verloren.

Verfolger aus dem Steinatal zu Gast beim SV Herten

Dritter im Bunde der Spitzenclubs aus der Doppelstadt ist die SG Mettingen/Krenkingen: „Das schon erstaunlich, dass drei Mannschaften aus einer Stadt die Liga anführen“, lässt Sebastian Flaig höchsten Respekt am der Elf aus dem Steinatal durchklingen. Die Mannschaft von Trainer Georg Isele hat es bislang als einziger Gegner geschafft, den Tiengenern mit dem 3:2-Sieg im Herbst Paroli zu bieten.

Fußball-Bezirksliga im Überblick

Nun fährt die SG Mettingen/Krenkingen (3.) mit einer offenen Rechnung zum „Angst-Heimgegner“ SV Herten. Der Tabellenzwölfte hat beide Pflichtspiele in Untermettingen gewonnen. Beim 3:2-Sieg in der Vorrunde – damals noch unter Trainer Eike Elsasser – erzielte Yannik Böhler, der nun wegen einer Roten Karte fehlt, jenen Treffer, den die SÜDKURIER-Leser zum „Bezirksliga-Tor des Jahres 2022“ gekürt haben. Allerdings, das seit auch nicht verschwiegen, gewannen die Gäste in der vergangenen Saison in Herten klar mit 3:0.

Umkämpft: Moritz Erne (rechts, gegen Ciro Di Feo) und die SG Mettingen/Krenkingen unterliegen zwar zu Hause dem SV Herten, wollen sich ...
Umkämpft: Moritz Erne (rechts, gegen Ciro Di Feo) und die SG Mettingen/Krenkingen unterliegen zwar zu Hause dem SV Herten, wollen sich nun aber im Rückspiel an der Steinenstraße – wie schon im Vorjahr – die Punkte mitnehmen. | Bild: Scheibengruber, Matthias

Beide Kontrahenten werden mit offenem Visier spielen. Bei einer Waldshuter Niederlage könnte sie SG Mettingen/Krenkingen mit einem Sieg auf einen Punkt heran kommen. Für den SV Herten gilt es, mit einem Sieg den Kontakt zum Mittelfeld der Tabelle herzustellen.

TuS Binzen kommt mit breiter Brust

Will das Trio im erweiterten Verfolgerfeld halbwegs seine Chance wahren, in den noch ausstehenden 13 Saisonspielen dem Spitzentrio aus Waldshut-Tiengen noch gefährlich zu werden, braucht es Auswärtssiege am Wochenende.

Brandgefährlich: 13 Punkte holten Nils Mayer (links, gegen Simon Lauber und Torwart Simon Krause vom FC Hochrhein) aus den letzten fünf ...
Brandgefährlich: 13 Punkte holten Nils Mayer (links, gegen Simon Lauber und Torwart Simon Krause vom FC Hochrhein) aus den letzten fünf Auswärtsspielen. Nun gastiert der Aufsteiger bei der SG FC Wehr/Brennet. | Bild: Scheibengruber, Matthias

Der TuS Binzen dürfte, trotz beeindruckender 13 Punkte aus den letzten fünf Auswärtsspielen, bei der zuletzt pausierenden SG FC Wehr/Brennet (7.) auf ähnlich starke Gegenwehr stoßen, wie der FC Wittlingen beim FC Hochrhein (10.). Der überzeugte trotz des 2:4 zuletzt in der zweiten Hälfte in Binzen und hatte in der Vorrunde den FC Wittlingen mit einem 3:2-Erfolg düpiert.

FC RW Weilheim kann locker aufspielen

Nur scheinbar leicht sieht die Aufgabe für den SV Buch beim sieglosen Schlusslicht FC Rot-Weiß Weilheim aus. In der Vorrunde kassierten die Weilheimer in Buch die erste ihrer drei 0:8-Klatschen.

Engagiert: Zwar sind Michael Emmerich (Mitte) und Aaron Zimmermann (rechts, gegen Jochen Bürgin vom TuS Efringen-Kirchen) mit dem FC RW ...
Engagiert: Zwar sind Michael Emmerich (Mitte) und Aaron Zimmermann (rechts, gegen Jochen Bürgin vom TuS Efringen-Kirchen) mit dem FC RW Weilheim noch immer sieglos, doch angesichts des kaum mehr abzuwendenden Abstiegs kann die Elf im Derby gegen den SV Buch locker aufspielen. | Bild: Scheibengruber, Matthias

Dass sich die Elf von Felix Müller für den Rest der Saison nicht kampflos bezwingen lässt, stellte sie in den bisherigen zwei Spielen unter Beweis. Angesichts des wohl kaum mehr zu verhindernden Abstiegs kann die Elf vom Nägeleberg nunmehr locker aufspielen – im Wissen, dass keiner der restlichen Gegner der erste sein will, der gegen die Weilheimer verliert.

Brisantes Kellerduell beim SV Jestetten

Für das Trio, das über den Weilheimern, aber noch „unter dem Strich“ im Tabellenkeller steht, ist die Lage zwar schwer, aber noch nicht hoffnungslos. Wichtig ist es deshalb, gegen die direkte Konkurrenz zu gewinnen.

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Das bringt viel Brisanz ins Kellerduell beim SV Jestetten (14.) gegen den unteren Nachbarn SV 08 Laufenburg II (15.), der aus den letzten sieben Spielen nur zwei Punkte holte. Der Verlierer blickt schweren Zeiten entgegen.

TuS Efringen-Kirchen peilt dritten Sieg in Folge an

Schwere Zeiten drohen auch dem VfR Bad Bellingen, der alles dran setzt, nicht aus der Landesliga in die Kreisliga A durchgereicht zu werden. Torjäger Tim Schillinger kehrt zum Rebland-Derby beim TuS Efringen-Kirchen zwar wieder zurück, doch Torgarant Tim Siegin fehlt noch immer mit einer Rot-Sperre. So hält sich die Zuversicht bei den Bad Bellingern in Grenzen, zumal der lange Zeit schwächelnde Gastgeber mit zwei Auswärtssiegen ins neue Fußballjahr gestartet ist.

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Auf dem schweren Weg zurück zur Normalität nach dem Tod von Trainer Christian Lais ist der FC Schönau beim Aufsteiger SF Schliengen gefordert. Die Gäste müssen wohl auf ihren verletzten Co-Trainer Ismail Demirci sowie auf Marcel Meder verzichten müssen. Die Hausherren wollen nach zuletzt zwei Heimpleiten an den 1:0-Erfolg in Bad Bellingen anknüpfen und sich weiter im gesicherten Mittelfeld festsetzen.