Fußball-Bezirksliga: – Nur weg hier. Werner Gottschling wollte zügig den Platz verlassen. Die 2:8-Packung seiner Mannschaft beim SV Herten schlug dem Trainer des TuS Efringen-Kirchen heftig aufs Gemüt. „Natürlich war das eine schwierige Situation für uns, wenn in Stefan Hilpüsch, Ronald Parti, Patrick Keller und Ruben Ramsauer vier Stammspieler ausfallen. Aber mit 2:8 das Feld als Verlierer zu verlassen, ist einfach unterirdisch“, sagt er an alter Wirkungsstätte. Vor zwölf Jahren hatte er für ein halbes Jahr beim damaligen Landesligisten SV Herten unter Trainer Thorsten Szesniak aktiv gespielt.
Dabei begann die Partie ganz nach dem Geschmack der Rebländer. Mit dem ersten gefährlichen Angriff schoss Michael Flad nach feiner Vorlage von Max Wechlin seine Elf bereits nach sechs Minuten in Führung. Ein Schock für die Hausherren? Mitnichten.
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„Der Rückstand hat mich keinesfalls schockiert“, sagte Hertens Trainer Bülent Güzel: „Ich war von Anfang an sehr optimistisch.“ Der Glaube an seine Mannschaft, trotz ebenfalls mehrfachen Ersatz, kam spätestens mit dem zügigen Ausgleich (12.) durch Massimo De Franco zurück.
Von nun an dominierten die Hertener das Spielgeschehen. Besonders über die rechte Angriffsseite mit Ciro Di Feo und Simon Vogt, wurde die Gästeabwehr vermehrt unter Druck gesetzt. „Das habe ich von meinen Spielern auch so verlangt. Sie sollten mit flachen, scharf gespielten Bällen hinter die Abwehr kommen“, so Güzel.
Meistens klappte dies auch. Aber wenn es einmal so doch nicht funktioniert, dann geht es auch mit einem Kunstschuss aus 20 Metern. Dafür ist bei den Gastgeber schließlich Yannik Böhler ein Spezialist.
Der 2022-Sieger des schönsten Treffers bei der Südkurier-Torschützentrophäe erzielte in der 36. Minute aus halblinker Position mit einem Traumtor in den Winkel die 2:1-Führung.
Es war gleichzeitig auch der Pausenstand, in der sich die Gäste für die zweiten 45 Minuten nochmals neu sortieren wollten. „Es war ja noch alles drin“, sagte Gottschling. Seine Hoffnungen wurden jedoch spätestens nach 58 Minuten mit dem zweiten Treffer von De Franco zerstört.
Und als sechs Minuten später Rückkehrer Tunahan Kocer seinen ersten Saisontreffer erzielt hatte, war die Messe, trotz des 2:4-Anschlusstreffers durch Jochen Bürgin (75.) gelesen. „Wir gaben bei den restlichen Gegentreffer nur Begleitschutz.“ Und seine Abwehr löste sich immer mehr auf.
„Ich bin ehrlich, ich hätte den TuS Efringen-Kirchen nicht so schwach erwartet. Ich hatte sie in anderer Erinnerung,“ war Güzel überrascht, wie einfach seine Spieler zu den letzten vier Toren kamen.
Insbesondere die Qualität der Einwechselspieler passte beim SV Herten. Kaum ins Spiel gekommen, sorgten Luis Grether per Doppelpack und Sascha Strazzeri für drei der letzten vier Treffer.
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