Fußball-Bezirksliga: – Der SV Herten jubelt, der SV Herten feiert. Durch ein 5:3 am vorletzten Spieltag hat sich die Elf des scheidenden Trainers Arben Gashi endgültig vor dem Abstieg gerettet. „Die Mission Ligaverbleib, mit der ich angetreten bin, ist erfüllt“, sagte Gashi nach nervenaufreibenden 90 Minuten. Die Bad Bellinger, seit dem vergangenen Spieltag sicher in der Liga, waren schließlich keinesfalls gewillt, ohne Gegenwehr den Platzherren die drei Punkte zu überlassen.
„Wir wollen die Saison sauber zu Ende spielen und keine Wettbewerbsverzerrung leisten“, sagte VfR-Sportchef Kai Schillinger. Es war eine Partie, die dem neutralen Zuschauer Lust und Laune bereitet haben dürfte. Für die beiden verantwortlichen Trainer dagegen dürften die Nerven besonders strapaziert worden sein. Denn schon nach 29 Minuten klingelte es fünfmal in den Tornetzen. Viermal auf Gästeseite, einmal auf Hertener Seite.
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Und Schiedsrichter Marco Brendle (Freiburg) hatte alle Hände voll zu tun. Dreimal musste er in den ersten 18 Spielminuten auf Strafstoß entscheiden.
Nach Sascha Strazzeris Führungstreffer (5.), der einen Stellungsfehler von Lucas Würmlin konsequent ausnutzte, erzielte Tim Siegin nach Foul von Nico Karlin an Baris Caylan per Strafstoß den Ausgleich (12.).
Im direkten Gegenzug kam Karim Billich gegen Strazzeri zu spät. Auch hier entschied Brendle zurecht auf den Punkt. Marco Romano verwandelte sicher.
Das Scheibenschießen ging aber weiter. Jens Murawski, auf Vorlage von Mario Rittwag, traf aus kurzer Distanz zum 3:1.
Wieder keine zwei Zeigerumdrehungen später wurde Tim Siegin von Schlussmannn Gianluca Iadarola gefoult. Diesmal blieb Iadarola Sieger, wehrte den Schuss des Bad Bellingers Torjäger ab.
Und nach nicht einmal einer halben Stunde schien die Partie gelaufen, als Ciro Di Feo eine zu kurze Faustabwehr von Luca Bannwarth zum scheinbar sicheren 4:1-Vorsprung in die Maschen drosch.
Doch Tim Siegin hielt mit seinem zweiten Treffer zum 2:4 (40.) die Gäste jedoch in Schlagdistanz.
Nach der Pause war es Tim Schillinger, der eine Linksflanke von Enno Maier zum 3:4 (50.) über die Linie bugsierte. Die Partie war somit wieder scharf gestellt.
„Unser altes Übel“, so Gashi, der es schließlich Lucas Eschbach zu verdanken hatte, der nach 67 Minuten einen weiteren Schlag aus der Hertener Abwehr zum entscheidenden 5:3 über VfR-Keeper Bannwarth lupfte.
Vor der Partie wurde neben Gashi auch noch Alessandro Gugliemelli (zum FSV Rheinfelden) und Mario Rittwag (sportlicher Ruhestand) verabschiedet. Insbesondere Rittwag durfte sich über viel Applaus freuen. 13 Jahre spielte der 33-jährige Dauerläufer, der den 3:1-Treffer mustergültig vorbereitet hatte, für den SV Herten auf: „Jetzt mache ich erst einmal zwei, drei Monate Pause. Dann schau ich weiter, ob ich noch Bock habe. Vielleicht in der zweiten Mannschaft oder den Alten Herren“, sagte der sympathische Glatzkopf, der sämtliche Höhen und Tiefen des Vereins miterleben durfte.
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