Tammo Heinzler geht diese eine Derby-Szene nicht aus dem Kopf: „Das Tor muss ich einfach schießen“
Bezirksliga-Interview der Woche: Der 28-jährige Schwabe kam im Herbst aus Tübingen zum FC Tiengen 08 und vergab eine Riesenchance beim 1:1 im Derby gegen den VfB Waldshut
Bereicherung im Mittelfeld: Tammo Heinzler (Mitte) spielt seit Herbst für den FC Tiengen 08. Der 28-Jährige kam aus privaten Gründen an den Hochrhein.
| Bild: Scheibengruber, Matthias
Das wäre das 2:0 und wohl die Entscheidung im städtischen Derby gewesen?
Auf jeden Fall hätten wir das Spiel mit unseren klaren Chancen vor der Pause entscheiden müssen. Nach dem Wechsel lief es komplett anders. Wir kamen mit dem Waldshuter Pressing nicht klar und durften am Ende noch froh sein, dass wir einen Punkt holten.
Tammo Heinzler (28) stammt aus Tübingen und ist im Herbst 2021 mit seiner Freundin nach Tiengen gezogen. In Tübingen begann er als Fünfjähriger mit Fußball beim SSC und wechselte als C-Junior zur TSG Tübingen. Hier spielte er auch aktiv, stieg 2017 mit dem Club in die Verbandsliga Württemberg auf. Erst im kommenden Sommer wird er fest zum FC Tiengen 08 wechseln, hat hier derzeit noch Zweitspielrecht. Tammo Heinzler ist sehr naturverbunden, mag besonders gern Camping und Wintersport.
| Bild: Scheibengruber, Matthias
Wie erlebten Sie als „Zugereister“ die „Mutter aller Derbys“, wie das Spiel in der Stadionzeitung genannt wird?
Die Jungs haben mich schnell spüren lassen, dass es ein besonderes Spiel wird. Der Puls schlug schneller, die Konzentration war höher. Was sicher daran liegt, dass bei uns einige Ex-Waldshuter und dort einige Ex-Tiengener spielen. Das Derby war sehr intensiv geführt, es ging zur Sache – aber stets fair!
Entweder – oder?
Es war erst Ihr achtes Spiel. Wie kamen Sie zum FC Tiengen 08?
Ich bin ein waschechter Tübinger, spielte dort bis September bei der TSG in der Verbandsliga gespielt. Meine Freundin bekam einen Job in Tiengen und da ich gerade meine Bachelorarbeit schreibe, zog ich mit ihr um. Um hier schneller Kontakt zu bekommen, suchte ich einen Verein. Mir war dabei auch weniger die Liga wichtig. Ich wollte dort kicken, wo ich jetzt lebe und idealerweise zum Training mit dem Rad fahren zu können. Das passt beim FC Tiengen 08 optimal.
Tammo Heinzler im StrafraumVideo: Scheibengruber, Matthias
Angeblich haben Sie sich sogar beim Verein beworben?
Na ja, ich hab den Verein online angeschrieben. Präsident Armin Leichenauer stellte dann den Kontakt zu Sportchef Jasmin Rastoder und Trainer Erkan Kanli her – und das passt vom ersten Moment an. Verein und Mannschaft nahmen mich super auf. Ich fühle mich sehr wohl.
Welche sportlichen Ziele haben Sie?
In der Tabelle passiert nicht mehr viel. Wir arbeiten von Spiel zu Spiel, um die junge Elf erfahrener zu machen – und dass Spiele wie das Derby künftig anders verlaufen. Mit mehr Reife greifen wir nächste Saison dann vorn mit an.
Tammo Heinzler im InterviewVideo: Scheibengruber, Matthias
Wie groß fällt für Sie der Unterschied zum Training in der Verbandsliga aus?
Den gibt es eigentlich nicht, denn Erkan Kanli macht sehr anspruchsvolles Training – wenn alle da sind. Das ist – ligabedingt vielleicht – der Unterschied zur Verbandsliga, dass nicht immer alle Spieler ins Training kommen können.