Eine Bezirksliga mit 18 Mannschaften, 34 Spieltagen und dazu Begegnungen im Bezirkspokal. Ist dieses Pensum für Amateure zu groß? Bevorzugen die Spieler eine Liga mit 18, 16 oder gar nur 14 Teams? Wären Playoffs um Auf- und Abstieg am Saisonende lukrativ und interessant? Der SÜDKURIER hat zehn Spielführer der aktuellen Bezirksliga-Teams befragt.
Jan Sakschewski von der DJK Villingen kann sich durchaus mit einer 18er-Liga anfreunden. „Die 34 Spiele sind zwar im Grenzbereich, aber noch zumut- und vertretbar. Ich hätte nichts dagegen, würden wir bei der Größe bleiben, jedoch mit einer normalen Zahl an Absteigern.“ Von Playoffs hält Sakschewski nichts. „Das passt im Eishockey ganz gut, aber bitte nicht im Fußball.“
Andreas Beha vom SV Hölzlebruck ist für maximal 16 Mannschaften und bringt noch eine andere Variante ins Spiel. „Ich würde eine 15er-Liga favorisieren. Dann ist jedes Team einmal spielfrei. Bitte lasst uns jedoch nicht an jedem Feiertag spielen, vor allem sollte es keine Doppelspieltage wie am ersten Mai-Wochenende geben“, wünscht sich Beha. Auch Amateure hätten an Feiertagen gerne einmal Freizeit.
Ligengrößen wie in den Kreisligen A und B sind für Manuel Hall vom SV Aasen für die Bezirksliga keine Option. „Bei zwölf oder 14 Mannschaften ist die Saison vorbei, bevor du dich eingespielt hast. Die gegenwärtigen 34 Spieltage sind jedoch auch einen Tick zu viel. 30 Partien und eine 16er-Liga würde ich favorisieren.“ Auch Hall ist ein strikter Gegner von Playoff-Gedanken. „Diese amerikanische System passt nicht zu uns. Wer nach 30 Spielen oben steht, hat es auch verdient.“
Für Dominik Fischer von der SG Marbach/Rietheim ist die Bezirksliga aktuell mit 18 Mannschaften zu groß. „Für mich wären 16 Bezirksligisten angemessen. Ich bin ebenso gegen zwei Spieltage binnen 48 Stunden. An Feiertagen haben auch wir Spieler einmal etwas anderes vor.“
Auch für Cyril Bondarev vom SV Geisingen ist die Saison 2022/23 zu lang. „Wenn du 34 Spieltage absolvierst, dann vielleicht noch Relegationsspiele und Pokalfinale hast, dann ist irgendwo eine Grenze erreicht. 16 Mannschaften bei einer vernünftigen Auf- und Abstiegsregelung sind in Ordnung.“
Dominik Wölfle vom FC Schonach kann mit einer 18er- oder 16er-Bezirksliga gut leben. „Die 34 Spieltage sind gar nicht so schlecht. Da kommen auch einmal Spieler zum Einsatz, die sonst weniger Spielzeit erhalten. Es lässt sich auch einmal der ein oder andere Jugendspieler einbauen. Außerdem zeigt sich, welcher Verein in der Breite gut aufgestellt ist.“
Die 34 Spieltage der laufenden Saison sind für Raphael Emminger vom FC Bräunlingen zu viel. „Ich wäre durchgehend für eine 16er-Staffel. Der jüngste Doppelspieltag hat keinem Spieler gefallen. Man kann vereinzelt an Feiertagen spielen, aber bitte nicht zu oft.“
Jörg Fetz von der SG Riedböhringen/Fützen denkt bei zukünftigen Staffelgrößen auch an die geografische Lage im Schwarzwald. „Wir hatten in diesem Winter Glück mit dem Wetter, aber wenn es viele Nachholspiele geben sollte, dann sind 18 Mannschaften definitiv zu viel. Wir müssen in den Wintermonaten mit dem Training beginnen. Bei einer 16er-Liga lässt sich das etwas verschieben. Ich könnte auch gut mit einer 15er-Liga und in der Saison zwei spielfreien Spieltagen leben. Da kannst du auch einmal einen Gegner anschauen.
Für Adrian Scholemann vom FC Pfaffenweiler ist die aktuelle 18er-Staffel „grenzwertig“. Er sagt: „Eine Liga mit 16 Mannschaften wäre gut. Von spielfreien Wochenenden halte ich nichts.“ Scholemann weiß, dass es in einigen Verbänden Nord- und Südstaffel mit anschließender Meisterschaft- und Abstiegsrunde gibt. „Das hat sicher auch etwas, ist aber eher bei größeren Reisestrecken denkbar.“
Lukas Klüppel vom FV Möhringen könnte mit einer 15er-Staffel gut leben. „Für uns ist der Fußball ein liebes Hobby. Zwischendurch ein freies Wochenende wäre gar nicht so schlecht. Du könntest auch einmal ein Trainingsspiel einschieben, vielleicht sogar gegen die eigene zweite Mannschaft. Andererseits kann ich auch mit einer 16er-Liga leben. Mehr Mannschaften sollten es jedoch nicht sein.“