Es lief bereits die Nachspielzeit, als Tim Brutscher im Zusammenspiel mit Luca Sacha über die linke Seite in den Strafraum des Türkischen SV Konstanz zog. Seinen Abschluss konnte zunächst ein Verteidiger der Gäste vor dem Tor parieren, allerdings direkt zurück zu Brutscher, der den Ball so doch noch einschieben konnte. Der Rest war Jubel, war Ekstase, war wenig später ein vollendeter „ganz wichtiger Heimsieg“, wie es der 20-Jährige später selbst einordnete.
Dabei hatten die favorisierten Gäste lange Zeit mehr Spielanteile, vergaben allerdings beste Chancen oder scheiterten am Aluminium.
Und wenn der Tabellenführer sich doch durchsetzte, parierte Robin Löhle sehenswert. Im ersten Durchgang war er in einer Situation gleich dreifach zur Stelle: „Den ersten Schuss habe ich eigentlich etwas unglücklich nach vorn abgewehrt, dann hatte ich Glück, dass er mich angeköpft hat, als der Ball ihm erneut vor die Füße fiel, konnte ich klären“, sagte der 21-Jährige ganz bescheiden, denn neben Glück war auch jede Menge Können nötig, um einen Rückstand zu verhindern.
Die Platzherren hätten bereits früher in Führung gehen können, waren bei Kontern stets gefährlich. Allerdings fehlte bis in die Nachspielzeit das nötige Glück.
Nach der Niederlage im ersten Spiel nach der Winterpause gegen die SpVgg Allmannsdorf konnte der TSV Überlingen/Ried damit an die starken Leistungen der Hinrunde anknüpfen. Der Aufsteiger steht mit 35 Punkten auf Rang drei, lediglich der TSV Konstanz (40) und die SG Liggeringen/Güttingen (39) haben mehr Zähler auf dem Konto.
„Ich schätze den TSV Konstanz immer noch sehr stark ein, ihre Qualität haben sie heute ja auch gezeigt. Aber zumindest die Relegation ist für uns drin“, sagte Brutscher, der in Konstanz Angewandte Informatik studiert und sich selbst als echten „Überlinger Bub“ bezeichnet.
Gleiches gilt für Torwart Löhle, der in Konstanz Maschinenbau studiert, und wie sein Teamkollege „schon immer im Verein ist“. Schlussminuten wie die gegen den Türkischen SV Konstanz haben aber auch sie noch nicht so oft erlebt.
Tor: 1:0 (90.) Brutshcer. – SR: Dustin Quinones (Jestetten).
