Fußball, Landesliga: Die Hinrunde ist – bis auf ein nachzuholendes Spiel – nun gelaufen, Zeit für ein Zwischenfazit. Nach einer kurzen Zeit der Eingewöhnung, die den Veränderungen im Kader geschuldet waren, liefern die beiden hoch gehandelten Singener Clubs ESV Südstern und Türkischer SV relativ konstant ab und stehen folgerichtig an der Tabellenspitze.
Barjasic bleibt entspannt
Kaum jemand dürfte daran zweifeln, dass sich die Meisterschaft und der direkte Aufstieg im Singener Süden entscheidet. „Wir hoffen natürlich auch, dass es auf einen Zweikampf hinaus läuft, da das ja auch bedeutet, dass wir oben dabei bleiben!“, erwartet auch Südstern-Coach Vice Barjasic und er kann dabei relativ entspannt auf kleinere Ausrutscher wie die Niederlage vor Kurzem in Gutmadingen blicken: „Leider war das ein Tag zum Vergessen. Von Abfahrt bis Rückfahrt ist da alles schief gelaufen, aber solche Tage gibt es im Fußball auch mal. Jedoch war die Reaktion darauf top, daher würden wir den Ausrutscher nicht zu hoch bewerten.“
Durchmarsch möglich
Gut möglich, dass es Südstern dem Vorgänger, dem SC Konstanz-Wollmatingen, nachmachen könnte und als Relegationsaufsteiger den Durchmarsch von der Bezirks- in die Verbandsliga hinlegt, im Zweifelsfall – siehe SC Konstanz-Wollmatingen – auch erneut in einer Aufstiegsrunde.
Und dieses Szenario könnte man weiterspinnen: Zwei Singener Clubs könnten in die Verbandsliga aufsteigen, aber hier stellt sich die Frage, auf wen sie in der Verbandsliga treffen. Nach der Heimniederlage des FC Singen 04 im Verbandsliga-Kellerduell stellt sich immer mehr die Frage, ob die Nullvierer die Liga halten kann.
FC seit 1991 Platzhirsch
Aber aktuell sind Szenarien von einem Singener Verbandsligisten bis zu drei Vertretern der Hohentwielstadt in der höchsten südbadischen Spielklasse in der Saison 2024/25 denkbar. Seit 1991, als der ESV Südstern aus der Verbandsliga abstieg, ist der FC uneingeschränkter Platzhirsch unterm Hohentwiel – das könnte zeitnah ins Wanken kommen.
Aber der Blick auf die Verbandsligatabelle bringt nicht nur die Spitzenteams ins Grübeln, auch am Tabellenende hält man das im Auge. Und das mit großen Sorgen! Denn aktuell stehen nicht nur Schlusslicht FC Singen 04, sondern auch die beiden jüngsten Aufsteiger SC Konstanz-Wollmatingen und DJK Donaueschingen, auf möglichen Abstiegsplätzen.
Verschärftes Abstiegsszenario
Drei Absteiger in die Landesliga, das würde den Kampf um den Klassenerhalt deutlich verschärfen. Unwahrscheinlich daher, dass es der Vorletzte, zuletzt der FV Walbertsweiler-Rengetsweiler, diesmal wieder schafft, also deutlich mehr Teams in die Bezirksliga müssen.
Positiv überraschten bisher die SG Dettingen-Dingelsdorf und der VfR Stockach, beide weiter in der Verfolgerrolle zum Singener Duo an der Spitze, aber ohne Ambitionen auf Titel oder Aufstieg. Enttäuscht haben bisher hingegen die SpVgg F.A.L. und der FC Radolfzell, von vielen als Titelkandidat gehandelt, zumal die Logik gepasst hätte: Eine starke Jugendarbeit und ein erfahrener Bundesligaprofi, der seine Erfahrung weitergibt, als Trainer. Aber ganz so einfach ist Fußball eben dann doch nicht.