Fußball-Landesliga: FC Königsfeld – ESV Südstern Singen (Sonntag, 15 Uhr). Dank einer starken zweiten Halbzeit hat sich der FC Königsfeld am ersten Spieltag beim Hegauer FV einen Punkt gesichert. Die Gäste indes haben mit einem 4:2-Erfolg gegen Radolfzell gleich deutlich unterstrichen, dass sie als Aufsteiger keineswegs nur den Klassenerhalt als Ziel ausgegeben haben.
Nicht wenige Trainer der Liga trauen Südstern gar den Durchmarsch in die Verbandsliga zu. „Da kommt ein richtiges Brett auf uns zu. Schon der Blick auf die Aufstellung zeigt, mit welch klasse Spielern Südstern besetzt ist“, hat FCK-Trainer Patrick Fossé viel Respekt vor dem Heimspielauftakt. Von seinen Spielern wünscht er sich, dass sie lange Paroli bieten und ihre eigenen Stärken zeigen.
„Wir werden allein auf uns schauen“, kündigt Fossé an. Er ist jedoch weit davon entfernt, auf allen Positionen Alternativen zu haben. Einige Spieler weilen noch im Urlaub, andere sind angeschlagen. Da schmerzt es umso mehr, dass Dominik Eschner wegen eines Handbruchs länger fehlen wird. Steffen Schwarzwälder ist gegenwärtig wegen einer Bänderdehnung kein Thema. „Ich konzentriere mich auf jene Akteure, die mir am Sonntag zur Verfügung stehen. Sie werden, da bin ich mir ganz sicher, mit der richtigen Einstellung auf den Platz gehen. Das Spiel ist eine Herausforderung, kann uns in der Entwicklung aber voranbringen. Wir wollen ein guter Gegner sein“, ergänzt Fossé.
Wenn Singen den zweiten Saisonsieg wolle, müsse die Elf schon alle aufbieten. Sollte Königsfeld auch nach der zweiten Partie der Saison weiterhin ungeschlagen sein, wäre das für die Schwarzwälder ein Erfolg.
Pröhl hofft auf Federle-Brüder
SV Geisingen – SV Denkingen (Samstag, 16 Uhr). Vor über vier Jahren, am 1. Juni 2019, war der SV Geisingen bisher zum letzten Mal Gastgeber in einem Landesliga-Punktspiel. Die Partie gegen die SG Dettingen wurde mit 2:4 Toren verloren. Der Abstieg stand schon länger fest. Am Samstag endet die lange Zeit. Geisingen darf sich wieder einmal vor eigenem Publikum in einem Landesliga-Spiel zeigen und will dem einen Punkt vom Auftaktwochenende in Walbertsweiler weitere hinzufügen.
„Aus meiner Zeit beim VfR Stockach kenne ich noch einige Spieler aus Denkingen. Das ist eine kompakte Mannschaft, die in den vergangenen Jahren spielerisch zugelegt hat. Das Denkinger 2:2 gegen den TSV Singen zeigt, dass diese Elf jeden Gegner in große Schwierigkeiten bringen kann. Wir sind gewarnt“, betont Pröhl. Im gleichen Atemzug macht der Geisinger Coach aber auch deutlich: „Wir sind da nicht chancenlos. Das 2:2 zum Auftakt in Walbertsweiler mache Mut, auch wenn der späte Ausgleich in der Nachspielzeit für kurzzeitigen Ärger sorgte, da der letztjährige Bezirksliga-Meister eine noch bessere Ausgangsposition vergab.
Noch muss Pröhl wegen der aktuellen Urlaubszeit bei der Aufstellung improvisieren, doch er jammert diesbezüglich nicht. „Wir haben einige Jungs, die bisher noch nicht alle Spiele bestritten haben. Sie brennen auf ihre Möglichkeit. Dazu besteht am Samstag die Chance. Ich vertraue diesen Spielern und hoffe, dass sie diese Chance nutzen.“
Wichtig wäre für den Geisinger Coach, wenn er auf die Brüder Simon und Fabian Federle zurückgreifen könnte. Bei Simon wird es sich wohl erst am Samstag entscheiden. Geisingen will nachlegen und nach der langen Landesliga-Heimspielpause diesmal erfolgreich vom Platz gehen
Niklas Vöckt für Marcel Huber
FC Radolfzell – FC Gutmadingen (Samstag, 14.30 Uhr). Nach dem tollen Auftakt mit dem 4:1-Erfolg gegen Öhningen will der FC Gutmadigen nun auch bei einem oft genannten Meisterschaftsfavoriten seine gute Form unterstreichen. Radolfzell ging am ersten Spieltag leer aus und musste zudem am Mittwoch auch im Verbandspokal ran. Das könnte vielleicht eine Chance für Gutmadingen sein. In der vergangenen Saison setzte es in Radolfzell eine 0:6-Pleite. Deutlicher in Erinnerung ist hingegen der 5:1-Heimsieg der Gutmadingen im vergangenen Mai.
Nachdem Marius Nitsch seinen Urlaub beendet hat, ist das Trainer-Duo Nitsch/Andreas Holdermann wieder komplett. „Obwohl wir erst seit kurzer Zeit zusammenarbeiten, verstehen wir uns nahezu blind. Wir sprechen die gleiche Sprache. Wenn einer aussetzt, löst der andere die Aufgabe“, sagt Nitsch, der die Radolfzeller gut kennt. „Die Spieler haben alle eine sehr gute fußballerische Ausbildung genossen. Möglicherweise ist die Elf durch einige Zugänge noch im Findungsprozess. Es könnte daher auch nicht so schlecht sein, gleich zum Saisonauftakt gegen so eine Elf zu spielen“, ergänzt Nitsch. Natürlich sei der Gastgeber favorisiert, doch Gutmadingen fühlt sich nach den jüngsten Leistungen als Außenseiter pudelwohl.
Ersetzen müssen die Gäste Marcel Huber nach seiner Ampelkarte am ersten Spieltag. „Niklas Vöckt wird seine Aufgabe übernehmen. Das ist ein Eins-zu-eins-Wechsel. Niklas hat die Position bereits gespielt und besitzt unser ganzes Vertrauen“, so Nitsch. Da sich unter der Woche einige Spieler in den Urlaub verabschiedet haben, wird es wohl noch zwei, drei weitere Veränderungen in der Start-Elf geben. Nach den jüngsten Eindrücken, auch aus dem Training, macht sich Nitsch indes wenig Sorgen. Ein Großteil der Spieler aus dem Kader bietet sich aktuell für einen Einsatz an.
Neustadt hat gute Erinnerungen
Türk. SV Singen – FC Neustadt (Sonntag, 15 Uhr). Der FC Neustadt reist am Sonntag als krasser Außenseiter in den Hegau. Dennoch sehen sich die Hochschwarzwälder dort nicht chancenlos. Einerseits gelang im September des vergangenen Jahres ein 1:1 in Singen, und andererseits haben die Neustädter nach ihrem Lauf im Verbandspokal viel Selbstvertrauen, was auch die Auftaktniederlage in den Punktspielen gegen die SG Dettingen (2:3) vergessen lässt.
Am Dienstag gelang den Neustädtern mit dem 2:1-Erfolg gegen F.A.L. nach langer Zeit wieder einmal der Einzug in das Achtelfinale im Verbandspokal. „Auch wenn es kein überragendes Spiel war, bin ich absolut mit den Leistungen meiner Spieler zufrieden. Wir haben zu den richtigen Zeitpunkten die Tore geschossen“, resümiert Trainer Sascha Waldvogel, der wegen der personellen Nöte die letzte Viertelstunde im Spiel selbst auf dem Platz stand. Mann des Tages war einmal mehr Marvin Waldvogel, der wie schon im Punktspiel gegen Dettingen beide Neustädter Tore erzielte und auch bei den vorherigen Erfolgen in den Pokalspielen gegen Königsfeld (1:0) und Donaueschingen (2:1) dreimal traf. Waldvogel erzielte somit sechs der sieben Pflichtspieltreffer der Neustädter in der noch jungen Saison.
Personell wird sich bis zum Spiel in Singen nicht mehr viel tun. Allein bei Thomas Fischer besteht die leise Hoffnung, dass der Angreifer nach seiner erneuten Verletzung im Kader stehen kann. Trainer Waldvogel wünscht sich, dass sich seine Elf nicht versteckt, den Gegner frühzeitig stört und mit breiter Brust auftritt. „Wir haben da nichts zu verlieren. Singen will ganz oben in der Liga mitspielen. Wir werden uns achtbar verkaufen“, so Waldvogel.
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